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Nico Schulz für "Leistungsprinzip" in der Nationalmannschaft

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Nico Schulz für "Leistungsprinzip" in der Nationalmannschaft

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So denkt Schulz über Löws Neustart

Nico Schulz ist vor Beginn der EM-Qualifikation bei Joachim Löw gesetzt. Bei SPORT1 spricht er über die Niederlande und Parallelen zwischen Löw und Nagelsmann.
Joachim Löw spricht erstmals über die Ausbootung von Jerome Boateng, Mats Hummels und Thomas Müller aus der Nationalmannschaft und erklärt die Gründe.
Nico Schulz ist vor Beginn der EM-Qualifikation bei Joachim Löw gesetzt. Bei SPORT1 spricht er über die Niederlande und Parallelen zwischen Löw und Nagelsmann.

Mit starken Leistungen bei der TSG Hoffenheim hat es Nico Schulz in dieser Saison zum Nationalspieler gebracht (5 Länderspiele/1 Tor). Bei Joachim Löw ist der gebürtige Berliner auf der linken Seite gesetzt.

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Wahrscheinlich ist, dass Schulz auch zum Quali-Auftakt gegen die Niederlande in der Startelf steht. (EM-Qualifikation: Niederlande - Deutschland, So. am 20.45 Uhr im LIVETICKER)

Das SPORT1-Interview.

SPORT1: Herr Schulz, wie war Ihr Notenschnitt in der Schule?

Nico Schulz: 2,5.

SPORT1: Warum brachen Sie dann das Abitur ab?

Schulz: Ich durfte nach der 10. Klasse in der B-Jugend direkt zu den Profis von Hertha BSC stoßen. Dort wurde schon morgens um 10 Uhr trainiert. Plötzlich war die ganz große Chance greifbar, tatsächlich Profi-Fußballer zu werden, mich durchzusetzen, meinen Traum zu leben. Ich habe es dann anderthalb Jahre noch versucht, den Stoff nachzuholen, aber letztlich mit meinen Eltern und Verantwortlichen von Hertha entschieden, mich voll auf den Fußball zu konzentrieren. Das war und ist mein Traum.

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SPORT1: Sie haben zwei kleine Kinder. Würden Sie denen das auch erlauben?

Schulz: Das kommt ganz stark auf die spezielle Situation an. Grundsätzlich würde ich meinen Kindern raten, das Abitur zu machen, damit sie eine Sicherheit haben. Wenn es aber etwas gibt, woran sie ganz fest glauben, es tatsächlich wahr werden kann und sie zu einer Million Prozent dahinterstehen, dann muss man das besprechen.

SPORT1: Sie standen fest hinter Ihrem Fußballer-Traum, sind nach einem beschwerlichen Karriereweg jetzt Nationalspieler. Reflektieren Sie das?

Schulz: Gerade weil es so spät war, kann ich es gut einordnen. Es gibt nicht die Kneifmomente, aber es ist schon überwältigend, hier dabei zu sein.

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Schulz: "Das Gesicht der Mannschaft ändert sich"

SPORT1: Die Nationalmannschaft hat den Neuanfang eingeleitet. Ist es ein guter Zeitpunkt, um Nationalspieler zu sein?

Schulz: Wenn dich der Bundestrainer anruft, hast du deine Leistung gebracht und dann sieht er dich vor anderen. Das ist immer etwas Besonderes, insofern ist es auch ein guter Zeitpunkt. Das Gesicht der Mannschaft ändert sich gerade. Es ist sehr spannend, was hier an Spielern zusammenkommt. Das kann sehr aufregend werden.

SPORT1: Am Sonntag steht das erste Qualifikationsspiel zur EM 2020 gegen die Niederlande an.

Schulz: Das ist ein super Gegner zum Auftakt. Da wissen wir gleich, wo wir stehen. Wir haben vor allem in den Niederlanden noch etwas gut zu machen (0:3-Pleite in der Nations League, d.Red.). Von daher freuen wir uns alle auf Sonntag.

SPORT1: Nicht dabei ist Jerome Boateng, zu dem Sie früher aufgeschaut haben. Wie haben Sie seine Ausbootung und die von Mats Hummels und Thomas Müller mitbekommen?

Schulz: Ich kam nach dem Training in die Kabine und dann haben alle die Nachricht auf den Handys gelesen. Klar, ich war auch überrascht, weil sie zuletzt auch noch dabei waren und verdiente Führungsspieler gewesen sind. Aber der Bundestrainer ist derjenige, der die sportlichen Entscheidungen trifft.

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"Es sollte nach dem Leistungsprinzip gehen"

SPORT1: Können Sie die Entscheidung nachvollziehen?

Schulz: Ich finde, dass es nach dem Leistungsprinzip gehen sollte und wenn sie der Bundestrainer deswegen nicht mehr einlädt, dann gilt es, dies zu akzeptieren. Joachim Löw hat ja erklärt, dass er jetzt den Neuaufbau forcieren möchte. Am Ende sollten immer die Besten auf dem Rasen stehen, das ist klar. Wir alle befinden uns ständig im Wettbewerb und müssen unser Bestes geben.

SPORT1: Seit September werden Sie nominiert, weil Sie auch in Hoffenheim eine starke Saison spielen. Kommt es Ihnen entgegen, dass sich die defensive Ausrichtung in beiden Mannschaften ähnelt?

Schulz: Ich bin flexibel und kann beides gut. Im Spiel mit dem Ball gibt es bei einer Dreier- oder Viererkette ohnehin wenige Unterschiede. Gegen den Ball ist es ein bisschen anders und da gibt es überall verschiedene Schwerpunkte. Etwa darüber, wer wo attackiert wird.

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SPORT1: Auffällig sind die Vielzahl ihrer ankommenden Flanken.

Schulz: Ich habe mir das über die Jahre antrainiert. Als ich ganz jung war, habe ich die Flankentechnik von Patrick Ebert beobachtet. Auch Ronny war ein Spieler, bei dem ich gesehen habe, wie man gute Flanken schlägt. Er hatte einen linken Fuß, der unvorstellbar war.

SPORT1: Ihrer ist auch nicht schlecht. Deswegen sind Sie jetzt 20 Millionen Euro wert. So viel, wie noch nie zuvor in Ihrer Karriere.

Schulz: Ich kann mit der Zahl nicht viel anfangen. Ich bin dadurch weder ein anderer Mensch noch ein besserer Spieler und verdiene plötzlich auch kein anderes Gehalt deswegen. Das ist eine Zahl, die irgendwo online steht und innerhalb der Fußballbranche ermittelt wird.

Schulz: Nagelsmann einer wie Löw

SPORT1: Ihr Vereinstrainer Julian Nagelsmann ist 31 Jahre. Joachim Löw 59. Worin unterscheiden sich die beiden?

Schulz: In der Kommunikation mit ihnen gibt es für mich keine Unterschiede. Bei Julian gehen wir sehr intensiv auf jeden Gegner ein. Das ist hier in dem Ausmaß nicht der Fall, weil es rein zeitlich gar nicht möglich ist in der Kürze der Länderspiel-Woche. Wir sind diesmal nur sieben Tage zusammen, treffen auf zwei Gegner und können daher nicht groß etwas einstudieren. Was ich aber sagen kann…

SPORT1: Bitte.

Schulz: Herr Löw ist ein Weltmeister-Trainer und Julian ist auf einem sehr guten Weg, auch so ein großer Trainer zu werden.

SPORT1: Lassen Sie uns abschließend noch über Sie sprechen. Auffällig ist, dass Sie oft mit ihren langen Haaren zu kämpfen haben.

Schulz: Es ist nicht optimal, weil ab und zu ein bisschen was verrutscht. Aber es stört mich nicht so, dass ich die Haare wieder kurz haben muss.

SPORT1: Sind Sie eitel?

Schulz: Auf gar keinen Fall. Ich gehe auch nur alle zwei Monate einmal zum Frisör und muss mir auch meinen Bart nicht rasieren, weil da gar keiner groß wächst (lacht).

SPORT1: Bodenständig?

Schulz: Ja, aber ich gönne mir auch mal was. Aber ich übertreibe es nicht.