Die Rekordserie ist gerissen: Die deutsche U21-Nationalmannschaft hat ihr beeindruckendes Jahr mit einem unnötigen 0:1 (0:0) beim kommenden EM-Gastgeber Polen abgeschlossen.
Patzer und Witz-Rot: U21-Serie reißt
Nach 13 Siegen in Folge musste sich das Team von DFB-Trainer Stefan Kuntz erstmals wieder geschlagen geben.
Im EM-Spielort Tychy bestrafte David Kownacki (58.) die ersatzgeschwächte deutsche Mannschaft für Patzer in der Defensive.
Baumgartl sieht fragwürdige Rote Karte
Das DFB-Team, das seit dem EM-Halbfinale gegen Portugal im Juni 2015 (0:5) alle Begegnungen gewonnen hatte, war zwar über weite Strecken klar überlegen, fand gegen die kompakte Abwehr der Gastgeber aber kein Mittel. Zu allem Überfluss sah Timo Baumgartl vom VfB Stuttgart in der 83. Minute nach einem harmlosen Zweikampf eine höchst zweifelhafte Rote Karte.
"Es war ein überragender Test. Die Spieler wissen jetzt genau, was im Sommer auf uns zukommt", sagte Kuntz.
Ähnlich sah das Niklas Stark von Hertha BSC. "Vielleicht haben wir das gebraucht, auch mal zu verlieren. Daraus lernt man am meisten, das war der richtige Test für die EM. Im Großen und Ganzen haben wir ein gutes Spiel gemacht", sagte der Abwehrspieler.
Vor 11.974 Zuschauern im Stadion Miejski, wo im Juni 2017 drei Vorrundenspiele und ein Halbfinale stattfinden, bekam die deutsche Mannschaft von Beginn an einen Vorgeschmack auf die EM. Die Polen gingen aggressiv zu Werke, störten früh und waren lange Zeit auch spielerisch ebenbürtig. Erst mit zunehmender Dauer bekam das deutsche Team die Begegnung in den Griff.
Angeführt von Leroy Sane (Manchester City) und Kapitän Maximilian Arnold (VfL Wolfsburg) hatte Deutschland auf dem schwer bespielbaren Rasen nun klare Vorteile.
Sane scheitert aus kurzer Distanz
In Abwesenheit zahlreicher Stammkräfte wie Serge Gnabry, Davie Selke, Matthias Ginter oder Mahmoud Dahoud blieb ein Kopfball von Sane aus fünf Metern allerdings die einzige dicke Chance der ersten Halbzeit (34.).
Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt hatte Deutschland auch nach der Pause Probleme, seine technische Überlegenheit in Chancen umzumünzen. Stattdessen drehten die Polen plötzlich auf: Nach einem umstrittenen Freistoß ließ Mitchell Weiser (Hertha BSC) seinen Gegenspieler im Strafraum laufen, Kownacki nutzte den unverhofften Platz mit einer Direktabnahme ins kurze Eck.
Wenig später traf Przemyslaw Frankowski (59.) gegen das nun verunsicherte DFB-Team den Pfosten. Zwar hatten Arnold und Janik Haberer (SC Freiburg) noch eine Doppelchance (65.), doch der Motor stockte nun sichtlich.
Weiter geht es für die U21 im März mit Spielen gegen England und Portugal. Zuvor werden am 1. Dezember in Krakau die drei EM-Gruppen ausgelost.