Bei Bastian Schweinsteigers hochemotionalem Abschiedsspiel hat die deutsche Nationalmannschaft mit 2:0 (0:0) gegen Finnland gewonnen.
Özil: "Jeder ist traurig"
Die Tore schossen Schalkes Max Meyer in seinem zweiten Länderspiel (44.) sowie Mesut Özil (77.). Nach 67 Minuten wurde Schweinsteiger ausgewechselt - und sorgte für großes Gefühlskino in Mönchengladbach.
SPORT1 fasst die ZDF-Stimmen nach dem Länderspiel - sowie die Reaktionen in den sozialen Netzwerken zusammen:
Bastian Schweinsteiger (scheidender DFB-Team-Kapitän): "Es war für mich noch einmal eine große Ehre. Ich wollte jeden Moment genießen. Aber dass es so schön wird, habe ich nicht gedacht. Die Nationalmannschaft ist wie eine Familie. Die Physiotherapeuten und Zeugwarte kennt man schon über Jahre. Auch mit Joachim Löw verbinde ich sehr viel. Durch die Nationalmannschaft gewinnt man Freunde. Nach dem Jahr 2004 haben wir uns Stück für Stück verbessert. Wir haben immer weitergemacht und wurden dann 2014 endlich belohnt. Ich kann mich erinnern, zwei Minuten vor dem Abpfiff hatte ich schon Tränen in den Augen, weil ich gespürt habe: Das könnte es jetzt sein. Ich höre auf mein Herz. Natürlich tausche ich mich aus mit anderen, aber letztlich entscheide ich selbst. Ich bin ein Mensch, der schon eher aus der Intuition heraus handelt. Ich bin kein Planer.
Ich liebe es noch zu sehr, auf dem Rasen zu stehen, um mich mit etwas anderem zu beschäftigen - ob ich irgendwann als Trainer arbeite oder in anderer Funktion. Ich werde höchstwahrscheinlich nach der Karriere viel reisen. Aber ich habe einen Vertrag bei Manchester United bis 2018. Im Old Trafford noch mal aufzulaufen, das ist mein großer Traum. Falls es anders ist, muss man weitersehen. Höchstwahrscheinlich vermisst mich Thomas Müller nicht so sehr auf dem Fußballplatz, sondern eher auf dem Golfplatz."
Joachim Löw (Bundestrainer): "Es war der Abschied, den er verdient hat. Ohne ihn wären diese Erfolge so nicht möglich gewesen. Er wird mir fehlen. Ich war immer beruhigt, wenn er auf dem Platz war. Auch andere Dinge wie seine Fairness haben ihn immer ausgezeichnet. Aus Respekt vor Bastian habe ich mit der Mannschaft nicht über die Kapitänsfrage gesprochen. Bis heute um 24 Uhr ist er Kapitän."
Thomas Müller: "Ich habe das Gefühl, er war schon mal leichter. Aber ich bin auch nicht der optimale Träger. Wir haben ihm einen tollen Abschied beschert. Es hat ihn schon richtig berührt, das war schön zu sehen. Da sieht man, dass wir auch Menschen sind mit Gefühlen. Hut ab vor der ganzen Karriere beim DFB. Ein bisschen traurig bin ich schon, dass ich jetzt nicht mehr mit ihm auf dem Platz stehen kann. Er ist da, seit ich angefangen habe beim FC Bayern."
Mesut Özil: "Jeder ist traurig. Wir wissen, er ist ein großartiger Kerl. Man sieht heute, dass die Fans dankbar sind. Wir bedanken uns bei ihm, dass wir zusammen mit ihm kicken konnten. Er und Lukas Podolski haben immer gute Energie in die Mannschaft gebracht."
Max Meyer: "Einen besseren Rahmen für mein erstes Tor kann ich mir auch nicht vorstellen. Es ist eine Riesenehre. Bastian war sehr locker, hat sich sehr gefreut auf sein letztes Spiel. Ich kannte ihn vorher nicht, er hat sich gleich sehr um uns gekümmert."
Niklas Süle: "Es ist für mich ein überragendes Gefühlt. Er ist eine Legende. Besser kann ein Debüt nicht sein, mit dem Abschied für Bastian. Ich bin überglücklich heute."
Hans Backe (Nationaltrainer Finnland): "Es waren großartige Feierlichkeiten für Bastian. Er hat alles gewonnen. Deshalb hat er sich das auch vollkommen verdient. Es war schon etwas besonderes, bei diesem Spiel beteiligt gewesen zu sein. Wir haben jetzt gegen viele Topmannschaften gespielt. Unsere Abwehr ist solide und hat das auch heute bewiesen. Die Wege nach vorne sind gegen Deutschland sehr lang."