Sein erster Dank galt Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt.
Krachende Premiere für Boateng
Zuvor hatte Jerome Boateng Deutschland mit einem traumhaften Weitschusstor beim 3:0 im Achtelfinale der EM gegen die Slowakei in Führung gebracht.
Es war das erste Tor des Innenverteidigers im Trikot der deutschen Nationalmannschaft in seinem 63. Einsatz. Nach dem Treffer lief der Abwehrchef des FC Bayern München direkt zu den Ärzten des DFB-Teams.
"Das wurde auch Zeit. Vor der EM bin ich ja oft gefragt worden, wann ich mein erstes Tor mache. Da habe ich gesagt, das hebe ich mir für das Turnier auf, und das hat ja auch geklappt", sagte der Abwehrchef und meinte in Richtung der medizinischen Abteilung:
"Ohne die Ärzte und die Physios hätte ich heute nicht spielen können, deswegen habe ich mich bei ihnen bedankt."
Bis Samstag war nicht klar, ob der Leistungsträger der Vorrunde überhaupt auflaufen kann. Seine Wade machte wegen einer Verletzung aus dem Nordirland-Spiel Probleme.
Die medizinische Abteilung um Müller-Wohlfahrt hat Boateng jedoch rechtzeitig fit gemacht. In der 71. Minute verließ Boateng den Platz, Benedikt Höwedes ersetzte ihn.
"Die Wade ist ein bisschen fest geworden am Ende, daher war es ein bisschen eine Vorsichtsmaßnahme", erklärte der Münchner.
Schnellstes deutsches EM-Tor
Das Tor des 27-Jährigen nach acht Minuten war nicht nur seine persönliche Premiere, sondern gleichzeitig das schnellste Tor in der EM-Geschichte der deutschen Nationalmannschaft.
Zuvor hielten Jürgen Klinsmann und Horst Hrubesch diese Bestmarke, beide trafen jeweils in der 10. Minute.
Klinsmann erzielte 1988 in der Vorrunde gegen Dänemark (2:0) den Führungstreffer, Hrubesch gelang dies 1980 im Finale gegen Belgien (2:1).
Boateng verhinderte damit auch eine Bestmarke, auf die er gerne verzichten wird: Als Nationalspieler mit den meisten Länderspielen ohne eigenen Treffer.
Die Führenden in dieser Liste, Willi Schulz und Christian Wörns (beide 66 Länderspiele ohne Tor), waren bei Anpfiff nur noch drei Partien entfernt. Allerdings nur acht Minuten lang.
Netz feiert "Nachbar" Boateng
Wie schon nach seiner spektakulären Rettungsaktion gegen die Ukraine wurden in den sozialen erneut die "Nachbar"-Assoziationen bemüht.
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