So richtig freuen konnte sich Jonas Wind über die "Man of the Match"-Trophäe nicht. "Das ist ein schwieriger Moment für mich. Ich will von Anfang an spielen und bin nicht zufrieden, wenn ich auf der Bank sitze", sagte der Däne, nachdem er den VfL Wolfsburg im DFB-Pokal-Achtelfinale nach seiner Einwechslung fast im Alleingang zum 3:0 (0:0) über die TSG Hoffenheim geführt hatte.
Abgang? VfL-Star „unzufrieden“
Wind kam in der 58. Minute, holte den Freistoß zum 1:0 durch Denis Vavro raus (63.), schoss ein Tor selbst (67.) und bereitete den Endstand von Yannick Gerhardt (85.) mit einem schnell ausgeführten Freistoß mustergültig vor. "Das ist meine Situation in Wolfsburg. Ich trainiere gut jeden Tag und warte auf meine Chance", so Wind, der die letzten vier Pflichtspiele nicht in der Startelf stand. Am Ende des Tages war der 25-Jährige aber dann doch "ganz froh" über den Viertelfinal-Einzug.
Maximilian Arnold zeigte Verständnis. "Ich weiß, wie ekelhaft so eine Situation sein kann", sagte der VfL-Kapitän, stellte aber gleichzeitig auch klar: "Man kann sauer auf den Trainer sein - das sollte man auch, sonst ist man kein Fußballer - aber in dem Moment, wenn es um den VfL Wolfsburg geht, zählt nur die Mannschaft. Und dann sind alle eigenen Eitelkeiten völlig egal."
Ähnlich sah es auch der Trainer selbst. "Ich kenne das aus eigener Erfahrung", sagte Ralph Hasenhüttl: "Der braucht nicht zufrieden sein, wenn er von der Bank kommt, dass verlange ich nicht, war ich auch nie." Aber in der Offensive, so der Österreicher, habe er aktuell nunmal die Qual der Wahl.
Auch oder gerade deshalb vermied Wind angesprochen auf einen Winter-Wechsel ein klares Bekenntnis zum VfL. "Mein Fokus liegt auf Fußballspielen, momentan bin ich Wolfsburg-Spieler. Wir werden im Januar sehen, was passiert", sagte der "Super-Joker" - und verschwand mit seiner Trophäe in der Kabine.