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Damit tut sich Neuer keinen Gefallen

Manuel Neuer patzt im Pokal gegen Leverkusen spielentscheidend. Ein weiteres Mal verpasst es der Keeper, seine eigene Rolle bei Gegentoren zu hinterfragen. Der SPORT1-Kommentar.
In der Mixed Zone reagiert Manuel Neuer auf den Platzverweis gegen ihn im DFB-Pokal-Spiel gegen Bayer Leverkusen.
Manuel Neuer patzt im Pokal gegen Leverkusen spielentscheidend. Ein weiteres Mal verpasst es der Keeper, seine eigene Rolle bei Gegentoren zu hinterfragen. Der SPORT1-Kommentar.

Diese Szene wird noch lange im Gedächtnis Fußball-Deutschlands bleiben: Manuel Neuer stürzt aus seinem Tor, kommt deutlich zu spät und rammt Leverkusens Jeremie Frimpong völlig unnötig und ungestüm um. Die Folge ist ein Novum: In seinem 867. Spiel als Profi kassierte der Bayern-Keeper zum ersten Mal einen Platzverweis.

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Was im Anschluss an die Partie folgte, war allerdings keine Neuheit. Zwar entschuldigte sich Neuer sowohl intern als auch mit einem Instagram-Post („Tut mir leid“) bei seinen Mitspielern, doch wie er die Situation erklärte, folgte einem alten Muster. Der 38-Jährige zeigte sich keineswegs selbstkritisch. Seine Analyse der spielentscheidenden Szene kam ohne einen wirklich strengen Blick auf das eigene Handeln aus.

Stattdessen schob er die Rote Karte auf die vermeintliche Cleverness von Leverkusens Frimpong. „Er läuft in mich rein und versucht, das dankend anzunehmen“, sagte Neuer bei Sky und legte später in der Mixed Zone nach: „Ich stand da. Ich habe keine aktive Foulsituation kreiert.“ Diese Sicht der Dinge darf man getrost hinterfragen und wirkt angesichts der Tatsache, dass Neuer sich die Szene angeschaut hatte, als abenteuerlich.

Selbstkritik ist nicht drin

Es ist nicht das erste Mal, dass es der Bayern-Keeper bei eigenen Fehlern an Selbstkritik mangeln lässt. Im Champions-League-Halbfinale bei Real Madrid, im Spiel bei Aston Villa und eben jetzt im Pokal gegen Leverkusen: Neuer suchte öffentlich nie die Schuld bei sich.

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Dabei stünde es dem Torhüter gut zu Gesicht, einen prüfenden Blick auf sich selbst zu werfen. Legende hin oder her: Gerade solchen Helden vom Format eines Manuel Neuer bricht kein Zacken aus der Krone, wenn sie ihr Tun schonungslos analysieren.

Ist es vor allem Selbstschutz?

Vielleicht – und das muss man Neuer zugutehalten – steckt aber auch Selbstschutz dahinter. Das Geraune von TV-Experten wie Didi Hamann oder Lothar Matthäus, der Torhüter sei mittlerweile ein Schwachpunkt im Kader der Bayern, wurde zuletzt lauter. Der Kritisierte will hier offenkundig dagegenhalten und keine Schwäche zeigen.

Das mag verständlich sein. Bei den treuen Fans des FC Bayern bleibt aber der Eindruck hängen, Neuer sei beratungsresistent. Viele stellen zu Recht die Frage: Wo ist die Selbstkritik? Selbst von lebenden Legenden ist das nicht zu viel verlangt.