Joshua Kimmich hat Manuel Neuer nach seiner Roten Karte gegen Bayer Leverkusen vehement verteidigt. „Das ist eine Entscheidung, die er da trifft, er hat uns da schon sehr, sehr oft gerettet“, erklärte Bayerns Routinier nach dem Aus im DFB-Pokal (0:1) in der Mixed Zone und betonte, dass sich Schlussmann Neuer hinsichtlich des ersten Platzverweises in seiner langen Karriere keineswegs entschuldigen müsse.
Kimmich mit Klartext zu Neuer-Rot
Der 38-Jährige hatte Leverkusens Jeremie Frimpong nach einem langen Ball außerhalb des Sechszehners umgecheckt und war dafür von Schiedsrichter Harm Osmers vom Feld gestellt worden (17. Minute). Mit nur zehn Mann hatten sich die Münchner im Anschluss teuer verkauft, das goldene Tor zum Weiterkommen gelang allerdings Leverkusens Nathan Tella per Kopf (69.).
Eine Vorentscheidung für das Aus in langer Unterzahl war Neuers Platzverweis für Kimmich allerdings nicht. „Ich fand es überhaupt keinen Knackpunkt. Wer von außen draufschaut, ohne das Spiel gesehen zu haben, könnte vielleicht denken, dass die Rote Karte der Knackpunkt war. Ich glaube aber nicht, dass wir zu elft viel besser und dominanter sein können. (...) Dementsprechend null Vorwurf an ihn - auch weil es nicht spielentscheidend war.“
Kimmich hätte keinen Platzverweis gegeben
Bayerns Mittelfeldstratege stelle zudem den Feldverweis an sich infrage: „Ich weiß nicht, ob man in der Situation eine Rote Karte geben muss, wenn drei Spieler von uns drum herum sind. Ich weiß nicht, ob der Spieler danach selbst ohne Foul an den Ball kommen würde. Wenn er (Osmers, Anm. d. Red.) Gelb gegeben hätte, glaube ich nicht, dass es mit Videobeweis Rot gegeben hätte.“
Allerdings betonte Kimmich, dass er die Szene noch nicht erneut per Video gesehen habe und sich insofern auch irren könnte. „Er trifft ihn mit der Schulter, es war jetzt nicht so, dass er voll in ihn reinfliegt und wegbügelt“, erklärte der 29-Jährige seine Sicht auf die Szene. „Ich hätte keine Rote Karte gegeben.“
„Beste Leistung in dieser Saison“
Trotz der Tatsache, dass die Bayern einen Saison-Titel bereits abhaken müssen, zeigte sich Kimmich mit Blick auf die spielerische Performance seines Teams zufrieden - und sprach von „unserer besten Leistung in dieser Saison, auch gemessen am Gegner“.
„Ich hoffe, dass uns das anstachelt. Ich habe immer noch das Gefühl, dass wir auf einem guten Weg sind“, fügte der Routinier bei aller Enttäuschung an: „Der erste Titel ist weg und das tut schon weh – unabhängig von der Art und Weise wie wir ausgeschieden sind.“