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Dieser Vorwurf macht die Bayern wütend

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Dieser Vorwurf macht die Bayern wütend

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Dieser Vorwurf lässt Bayern brodeln

Können die Bayern wirklich nicht mehr gegen „größere Gegner“ gewinnen? Die Reaktionen der Protagonisten zeigen, dass man in München mittlerweile andere Maßstäbe hat.
In der Mixed Zone reagiert Manuel Neuer auf den Platzverweis gegen ihn im DFB-Pokal-Spiel gegen Bayer Leverkusen.
Können die Bayern wirklich nicht mehr gegen „größere Gegner“ gewinnen? Die Reaktionen der Protagonisten zeigen, dass man in München mittlerweile andere Maßstäbe hat.

Max Eberl war angefressen. Das Ergebnis, der Spielverlauf, das Pokal-Aus – gegen Leverkusen lief vieles, ja fast alles gegen den FC Bayern. Da tat der Hinweis eines Reporters, der FC Bayern könne nicht mehr „gegen größere Gegner gewinnen“, entsprechend weh.

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Und der Sportvorstand, ohnehin der kräftigen Fußballer-Sprache mächtig, giftete entsprechend zurück: „Ich weiß, dass Sie sehr kritisch sind, dass Sie alles infrage stellen. Das ist mir relativ scheißegal!“ Rumms!

Eberl wieder wie Hoeneß

Nach seinen bemerkenswerten Attacke-Interviews in Frankfurt und Barcelona war es das dritte Mal, dass Eberl in der Mixed Zone seine Wut durchblitzen ließ und den verbalen Dropkick auspackte. Mit diesen Auftritten, die an Uli Hoeneß erinnern, schärfte der 51-Jährige in den vergangenen Monaten sein Profil. Auf so manchen Beobachter wirkt er damit dünnhäutig, andere finden es erfrischend ehrlich.

Die Diskussion darum, ob der Rekordmeister es verlernt habe, gegen größere Gegner zu gewinnen, ist beim Blick auf die Ergebnisse durchaus nachvollziehbar. In der Bundesliga gegen Leverkusen, bei Eintracht Frankfurt und in Dortmund, in der Champions League bei Aston Villa und in Barcelona, jetzt im Pokal wieder gegen Leverkusen: Für die bayerischen Ansprüche verpasste man es zu oft, sich für den Aufwand, den Ballbesitz und die Dominanz auch zu belohnen. Gerade gegen namhafte Gegner.

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Vorwurf nervt die Bayern

Der Vorwurf ist also nicht komplett aus der Luft gegriffen. Er ist aber auch nicht so bemerkenswert deutlich, dass die Bayern ihn einfach so hinnehmen würden. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht und sind ausgeschieden. Das muss man im Sport akzeptieren. Ihr könnt gerne schreiben, dass wir schlecht gespielt oder Fehler gemacht haben“, sagte ein sichtlich genervter Thomas Müller, der in der Mixed Zone auch auf den Bayern-Sieg gegen Paris verwies, nach der Partie gegen Leverkusen auf Nachfrage von SPORT1.

Man spürt, dass die Diskussion am Selbstverständnis des Rekordmeisters rüttelt. In den vergangenen Jahrzehnten wurde man in ganz Europa dafür bewundert, eine „Ergebnismaschine“ zu sein. Der FC Bayern konnte einen noch so schlechten Tag erwischen, am Ende gewann man schließlich doch. „Mia san mia“ eben. Aktuell ist man eher eine „Dominanzmaschine“, die zwar oft, aber nicht immer den gewünschten Erfolg bringt.

Kimmich macht klare Ansage

Den Verantwortlichen und Spielern kann man zugutehalten, dass jedes der Spiele, die nicht gewonnen wurden, eine eigene Geschichte hat. Die Niederlage bei Barca war beispielsweise eine ganz andere als die am Dienstagabend gegen Leverkusen. Doch diese Unterscheidung hilft nicht viel, wenn auf der Anzeigetafel das Ergebnis nicht stimmt.

„Ich hoffe schon, dass uns das anstachelt. Natürlich nervt es mich extrem, dass der Titel weg ist. Das ist das, wofür wir alle spielen. Wir wollen gewinnen. Es geht einzig allein ums Gewinnen“, erklärte Joshua Kimmich auf entsprechende Fragen und machte damit deutlich, dass man an der Säbener Straße die Leistung vor allem in Ergebnissen und Titeln misst. Schönheitspreise kann man sich schließlich nicht aufs Briefpapier drucken lassen.

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Beim Rekordmeister befindet man sich deswegen in einer verzwickten Situation. Zwar verkündete der damalige CEO Karl-Heinz Rummenigge bereits vor vielen Jahren, dass man beim FC Bayern nicht nur erfolgreich, sondern auch schönen Fußball sehen wolle. Max Eberl wäre es derzeit aber umgekehrt wohl lieber. Denn wie sagte der Sportvorstand selbst schon zu Beginn der Saison? Fußball ist ein Ergebnissport. Gerade und vor allem in München.