Kuriose Szenen bei der Achtelfinal-Sensation auf der Alm: Schiedsrichter Frank Willenborg hat in der ersten Halbzeit beim DFB-Pokal-Achtelfinale zwischen Arminia Bielefeld und dem SC Freiburg gleich zweimal auf Elfmeter entschieden. Mal wieder steht die Handspielregelung dabei im Fokus - hätte es den zweiten Elfmeter gar nicht geben dürfen?
Darum gab es den Arminia-Elfer
Strittiger Elfer für Arminia Bielefeld
Beim Stand von 1:0 für Bielefeld wurde Freiburgs Michael Gregoritsch in der 33. Minute bei einem Distanzschuss vom Ball in der Achselhöhle getroffen. Dabei prallte die Kugel erst an seinen Brustkorb und von dort an den abgestreckten Arm.
Willenborg ließ die Partie zunächst weiterlaufen, zeigte nach VAR-Eingriff und Ansicht der TV-Bilder - trotz vehementer Proteste der Freiburger - aber doch noch auf den Elfmeterpunkt.
Darum gab es den Strafstoß
Schiedsrichter-Experte Lutz Wagner erklärte im Gespräch mit SPORT1, warum der Strafstoß gerechtfertigt war.
„Es handelte sich hier nicht um eine sogenannte clear deflection, also eine klare Ablenkung des Balles. Der Ball geht schon in Richtung des Arms und wird nur minimal vom Körper abgelenkt. Man kann in dieser Szene nicht von Abprallen sprechen“, sagte der Experte.
Es gilt zwar: Prallt der Ball vom Kopf, Fuß oder dem restlichen Körper eines Spielers ab und berührt dabei den Arm oder die Hand desselben Spielers oder eines Spielers in der Nähe, gilt das nicht als Handspiel - aber in besagter Szene „kommt es zu keiner Veränderung der Flugbahn, weshalb die Regel hier nicht greift“, erklärte Wagner.
Julian Kania verwandelte souverän ins linke untere Eck und sorgte damit für den 2:0-Pausenstand (36.).
Freiburg vergibt ersten Elfer
Zunächst hatten die Gäste aus Freiburg einen Elfmeter zugesprochen bekommen. Bielefelds Maximilian Großer hatte den Ball im eigenen Sechzehner vertändelt und anschließend Gregoritsch zu Fall gebracht.
Florent Muslija - der zum ersten Mal in dieser Saison in der Startelf stand - scheiterte jedoch an Jonas Kersken, der auch den direkt anschließenden Kopfball des Schützen hielt (18.).
Bielefeld zeigte nach dem gehaltenen Elfmeter ein völlig anderes Gesicht und spielte befreit auf. Christopher Lannert brachte die Arminia mit einem sehenswerten Distanzschuss in Front (28.), nach dem Elfer durch Kania verkürzte Unglücksrabe Gregoritsch in der 63. Minute auf 1:2 aus Freiburger Sicht.
In der Schlussphase machte Louis Oppie (81.) für den Drittligisten dann alles klar.