Die Krise beim BVB wird immer schlimmer - der erste Titel ist nach der dramatischen Zweitrundenniederlage im DFB-Pokal gegen den VfL Wolfsburg bereits futsch!
BVB? Schweinsteiger befürchtet Schlimmes
Ein „extrem enttäuschter“ Nuri Sahin wollte nach der herzzerreißenden 0:1-Pleite nach Verlängerung [0:0, (0:0)] erstmal einen Moment für sich alleine sein - und überraschte dann doch mit seiner Analyse: „Ich fand, die Jungs haben heute einen Schritt nach vorne gemacht“, sagte Sahin im Gespräch mit SPORT1.
Sahin hadert: „Ist natürlich sehr bitter“
Dabei rutschten die Schwarz-Gelben am Dienstagabend nur noch tiefer in die Krise. Jonas Wind schockte den BVB in der Verlängerung (117.), „so spät ein solches Gegentor zu bekommen ist natürlich sehr bitter“, befand der niedergeschlagene Sahin.
Der Trainer habe erstmal nicht mit seiner Mannschaft gesprochen. „Die Jungs sind extrem enttäuscht, das würde jetzt auf die Schnelle nichts bringen“, klärte er nach der Partie in der ARD auf. Seine Spieler seien vollkommen geplättet, auch deswegen habe er sie in Ruhe gelassen.
„Es geht nicht um mich“
Das Problem sei definitiv die mangelnde Effizienz. „Alles kommt gerade zusammen, gefühlt. Wir müssen weitermachen, sportlich läuft es natürlich nicht gut. Es tut gerade sehr weh, aber morgen früh müssen wir wieder aufstehen“, richtete er sich an seine Mannschaft.
Wenn der BVB am Mittwoch aufsteht, dann mit der Gewissheit, dass die erste und wohl realistischste Titelchance der Saison bereits passé ist. Deswegen geht es laut Sahin nun umso mehr darum, zurück in die Erfolgsspur zu finden. Sein eigenes Schicksal stellt er hintenan. „Es geht nicht um meine persönliche Situation, nicht um mich, sondern um den Verein. Wir können nichts anderes machen, außer weitermachen“, appellierte Sahin bei Sky - auch wenn die Situation unschön sei.
Schweinsteiger warnt den BVB
ARD-Experte Bastian Schweinsteiger bezeichnete die Situation als kompliziert. „Es kommen schwierige Tage auf Dortmund zu. Die nächsten zwei, drei Spieltage müssen sie abliefern, sonst könnte etwas passieren“, fiel sein Urteil aus.
Niedergeschlagen war auch Pascal Groß. „Es ist extrem bitter, nach 117 Minuten so ein Tor zu kassieren. Im Moment tun wir uns schwer.“ Und auf den dezimierten Kader angesprochen: „Ja, wir haben personelle Probleme, das sieht man glaube ich. Aber für mich sind das keine Ausreden, wir hatten trotzdem genug Mann auf dem Platz. Ich suche keine Ausreden.“
Nmecha hat Glück
Beinahe hätte der BVB auch noch in Unterzahl zu Ende spielen müssen: Felix Nmecha hatte nach einem harten Einsteigen gegen Patrick Wimmer (58.) Glück, dass er nicht vom Platz flog. Schiedsrichter Daniel Siebert versah Nmecha „nur“ mit einer Gelben Karte.
„Es ist bisschen angeschwollen und tut natürlich weh“, gestand Wimmer nach Schlusspfiff. „Ich will ihm da gar keine Absicht unterstellen. Ich glaube schon, dass man da über eine Rote Karte nachdenken kann“, befand der Wolfsburger. „Leider gibt es in der 2. Runde noch keinen VAR.“ Den VAR gibt es im DFB-Pokal erst ab dem Achtelfinale.
Während der Partie stichelten zahlreiche BVB-Fans mit Bannern gegen den Autokonzern VW. Damit reagierten die Schwarz-Gelben auf die Ankündigung des Automobil-Konzerns, künftig drei Werke zu schließen.
BVB von Verletzungssorgen geplagt
Sahin war bereits mit erheblichen Personalsorgen in das Duell gegen Wolfsburg gegangen und musste unter anderem auf das Innenverteidiger-Duo Niklas Süle und Waldemar Anton verzichten. In der Innenverteidigung durfte Emre Can an der Seite von Nico Schlotterbeck von Beginn an ran.
Zu allem Übel verletzte sich dann auch noch Jamie Gittens. Der Engländer bekam einen Schlag aufs Schienbein, musste angeschlagen vom Feld und wurde durch Marcel Sabitzer ersetzt (98.). Dabei war der angeschlagene Sabitzer laut Sahin nur für den „absoluten Notfall“ geplant. Ironischerweise machte ausgerechnet Sabitzer beim Gegentreffer keine gute Figur.
Mit Jordi Paulina kam nach Almugera Kabar in der Vorwoche ein weiterer BVB-Youngster zu seinem Profidebüt! Der 20 Jahre alte Mittelstürmer wurde in der Verlängerung für den völlig entkräfteten Maximilian Beier eingewechselt (112.).