Leon Goretzka hat nach dem klaren Sieg des FC Bayern in der ersten Runde des DFB-Pokals verbale Unterstützung von zwei prominenten Teamkollegen bekommen. Sowohl Joshua Kimmich als auch Thomas Müller äußerten sich zu der schwierigen Situation des für den 4:0-Erfolg beim SSV Ulm aussortierten Mittelfeldspielers.
Goretzka? „Leon ist einer von uns“
„Generell ist das natürlich eine Entscheidung vom Verein - auch vom Trainer. Ich sehe das aus der Spieler-Perspektive. Da tut es mir natürlich leid, weil Leon schon einer ist, der sich immer reinhaut, immer hundert Prozent gibt und sich in den Dienst der Mannschaft stellt“, sagte Joshua Kimmich im Gespräch mit SPORT1.
Er betonte dabei auch, dass Goretzka ein „sehr, sehr guter“ Freund sei: „Dementsprechend tut es mir für ihn ein bisschen leid. Das ist die Entscheidung des Trainers und des Vereins und ich weiß nicht, was für Gespräche da geführt wurden.“
Müller fühlt mit Goretzka - und lobt
Auch Doppeltorschütze Thomas Müller fühlte auf SPORT1-Nachfrage mit Goretzka: „Leon hat keine einfache Situation gerade und trainiert trotzdem exzellent. Das muss man ganz klar herausstellen.“
Der Routinier ergänzte: „Wenn man sich den Kader ansieht und dann die Entscheidungen des Trainers und des Vereins miteinbezieht, gibt es immer wieder Härtefalle. Leon ist einer von uns. Er zeigt uns als Mitspieler, wie wichtig wir ihm sind und das ist umgekehrt genauso.“
Trainer und Verantwortliche hatten sich beim Pflichtspielauftakt derweil eher zurückhaltend zu Goretzka geäußert - und dennoch durchblicken lassen, dass Goretzka bei einem Verbleib in München nur wenig Spielzeit bekommen könnte.
Eberl: „Sie wissen Bescheid“
Man spreche „ganz offen“ mit den Spielern über ihre Chancen, betonte Sportvorstand Max Eberl: „Sie wissen Bescheid. Wir haben von großer Leistungsstärke gesprochen, die wir im Kader haben. Und dann muss jeder Spieler für sich entscheiden, wie er dann damit umgeht.“ Die Situation für Goretzka sei „bestimmt nicht schön“, ergänzte Eberl, „als Spieler möchtest du auf dem Platz stehen“.
Goretzka hat noch zwei Jahre bis 2026 Vertrag bei den Münchnern. Bayern würde natürlich „alle Verträge respektieren“, so Eberl, aber dass man dennoch „sagen kann, wie sportliche Perspektiven aussehen, ist völlig normal“. Trainer Vincent Kompany verwies ebenfalls auf die klare Kommunikation mit dem Spieler.
Angeblich haben Atlético Madrid und die SSC Neapel Interesse bekundet. Sportdirektor Christoph Freund wich auf die Frage, ob es schon konkrete Anfragen gebe, jedoch aus. Das sei „aktuell nicht das große Thema“. Aber bei einem Spieler wie Leon Goretzka, der „sehr gut ist“, gebe es natürlich immer Interessenten.