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DFB-Pokal: Absage in Saarbrücken keine Überraschung - Situation um Ludwigspark gleicht einer Farce

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DFB-Pokal: Absage in Saarbrücken keine Überraschung - Situation um Ludwigspark gleicht einer Farce

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Pokal-Farce mit Vorgeschichte

Das Pokal-Desaster in Saarbrücken ist eine Absage mit Ansage. Die Situation um den Ludwigspark in Saarbrücken gleicht einer Farce.
Das DFB-Pokal-Viertelfinale zwischen dem 1. FC Saarbrücken und Borussia Mönchengladbach musste aufgrund von Starkregen abgesagt werden. So reagieren die Stars.
Das Pokal-Desaster in Saarbrücken ist eine Absage mit Ansage. Die Situation um den Ludwigspark in Saarbrücken gleicht einer Farce.

Knapp 47,5 Millionen Euro hat der Ausbau des Stadions vom 1. FC Saarbrücken mittlerweile verschlungen. Dennoch konnte am Mittwoch das DFB-Pokalviertelfinale gegen Borussia Mönchengladbach nicht ausgetragen werden. Der Grund: Regen hatte den Platz so sehr durchweicht, dass ein Spiel nicht möglich war. 15.800 Fans mussten frustriert die Heimreise antreten, Millionen vor dem TV wurden von der Absage acht Minuten vor Anpfiff überrascht.

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Doch so ganz überrascht der Spielausfall nicht. Schon in der Vergangenheit machte das Grün im Ludwigspark Probleme. Ende Oktober war Saarbrückens Drittliga-Partie gegen Dynamo Dresden nach der ersten Halbzeit abgebrochen worden. Auch damals machten Regenfälle mit einem Sturzregen in der ersten Halbzeit dem Feld zu schaffen. Auch die Pokalsensation gegen Bayern München (2:1) in der zweiten Runde des DFB-Pokals eine Woche später wäre beinahe ins Wasser gefallen.

3,234 Millionen Euro hat der 1. FC Saarbrücken bisher im Pokal eingenommen, fast 3,5 Millionen gäbe es, wenn die Saarländer ins Halbfinale einziehen. Die erste Chance darauf scheiterte an knapp 200.000 Euro. So viel kostet in etwa eine Rohr-Drainage, die das Abfließen des Wassers erleichtert hätte. Stattdessen versuchten Helfer mit Laubbläsern bis kurz vor dem geplanten Anpfiff, das Wasser vom Platz zu treiben.

FCS-Torwart Schreiber nimmt Stadt in die Pflicht

In die Höhe getrieben wurden auch die Kosten für die Renovierung des Ludwigsparks. 2016 fingen die Arbeiten an, 16 Millionen veranschlagte die Stadt damals, vier Jahre wich der FCS bei Heimspielen aus. Am Ende soll der Ausbau 48 Millionen gekostet haben. Mit etwas Spott betrachtet reiht sich der Ludwigspark fast gleich neben dem Flughafen Berlin-Brandenburg, der Elbphilharmonie in Hamburg oder dem Bahnhofsprojekt Stuttgart 21 ein.

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Saarbrückens Torwart Tim Schreiber hat jedenfalls die Nase voll von der Situation. „Es ist einfach ärgerlich. Die Stadt sollte jetzt sehen, dass es nicht tragbar ist“, sagte der 21-Jährige unmittelbar nach der Absage.

Pikante Vorwürfe an Ex-Projektleiter

Doch nicht nur der Rasen macht der Stadt Probleme. Am 3. Juli 2020 teilte Saarbrückens Oberbürgermeister Uwe Conradt mit, das mit Martin Welker ein neuer Projektleiter sich den Problemen des Ausbaus annehmen wird. Knapp zweieinhalb Jahre später wurde Welker wieder von seinen Aufgaben entbunden.

Wie die Bild damals berichtete, wurden Welker mögliche verbotene Absprachen beim Stadionbau, ein Kofferfund mit 389.000 Euro – wahrscheinlich Schmiergeld – und Waffenbesitz vorgeworfen.

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Bei der Stadt Saarbrücken ist man auch nicht glücklich über die Situation des Stadions. „Wir können uns bei den Vereinen und den Fans beider Teams sowie bei allen, die am heutigen Spieltag im Einsatz waren, nur für die Unannehmlichkeiten entschuldigen.“ Man müsse nun „Planungsdefizite ausräumen“ und „das Rasenproblem lösen“ teilte der Oberbürgermeister mit.

2,5 Millionen Euro sollen Abhilfe schaffen

Die Stadt Saarbrücken kam am Donnerstagmorgen zu einer Krisen-Sitzung zusammen, um die Geschehnisse aufzuarbeiten. „Für uns ist es nun das erste Ziel bis zum Drittliga-Spiel gegen die SpVgg Unterhaching am Sonntag (ab 19.30 Uhr im LIVETICKER) den Rasen wieder spielbereit zu machen“, teilte FCS-Pressesprecher Peter Müller SPORT1 mit.

Im Sommer soll der Rasen dann komplett ausgetauscht werden. Im Haushalt der Stadt sind nach SPORT1-Informationen 2,5 Millionen Euro eingeplant, damit Spielabsagen der Vergangenheit angehören.

Daran wird auch die Stadt Interesse haben. Als Vermieter partizipiert die Kommune an den Zuschauereinnahmen - keine Zuschauer bedeuten keine Einnahmen für die Stadt. Und der Ausbau des Ludwigspark war teuer genug.