Am Tag nach Bayerns Pokal-Aus in Saarbrücken hat Didi Hamann im Gespräch mit Sky vor allem die Münchner Verantwortlichen kritisiert. Über die achtköpfige Transfer-Taskforce des vergangenen Sommers sagte der TV-Experte: „Ich will gar nicht wissen, was mit Kahn und Salihamidzic gemacht worden wäre, wenn die beiden sich das erlaubt hätten, was jetzt in diesem Sommer passiert ist.“
Hamann geht Bayern-Bosse an
Hamann zählte die Fehler der Transfer-Verantwortlichen schonungslos auf: „Cancelo wollte man eine Woche vor Transferschluss versuchen zu holen, Palhinha, der schon mit dem Trikot auf dem Trainingsgelände herumläuft, dann aber wieder nach London fliegt. Pavard hat man kurz vor Transferschluss gehen lassen.“
Der größte Fauxpas des Transfer-Sommers war laut Hamann allerdings, Josip Stanisic nach Leverkusen zu verleihen. „Er ist in München Nationalspieler geworden, nie verletzt und spielt drei, vier Positionen.“ Seine Qualität auf hohem Niveau habe Stanisic in der Champions League gegen Paris Saint-Germain nachgewiesen.
Hamann: „Tuchel hat ja mitentschieden“
Hamann über die fehlende Breite im Kader: „Wenn ich so einen Spieler (Stanisic, Anm. d. Red.), der wie zwei Spieler ist, wegschicke, kann ich die Diskussion um den zu kleinen Kader nicht verstehen. Sie haben sich im Sommer dilettantisch verhalten. Das fällt ihnen jetzt auf die Füße.“
Dabei nimmt Hamann aber keinesfalls den Trainer raus. Er erinnert lieber daran, dass auch Thomas Tuchel im Transfer-Gremium dabei war: „Ich habe nie verstanden, wieso es die Diskussion um den zu kleinen Kader gibt. Tuchel hat ja mitentschieden, er hat Stanisic weggeschickt.“
Hamann kritisiert Tuchel: „Kimmich wurde demontiert“
Tuchels öffentliche Klagen über den Kader seien zudem schädlich für die Stimmung in der Mannschaft, meinte der Ex-Profi: „Müller spielt nur noch selten, Kimmich wurde demontiert und ist total verunsichert. Wenn du es über sieben, acht Monate nicht schaffst, eine Einheit zu formen, dann fehlt mir die Phantasie, wie es jetzt gehen sollte.“
Als eine mögliche Lösung auf der Führungsebene des Vereins nennt Hamann am Ende noch Max Eberl: „Er ist der Mann, den Uli Hoeneß schon seit Jahren haben will. Ich könnte mir vorstellen, dass in dieser Personalie bald Schwung hereinkommen wird.“