Der FC Bayern ist in der 2. Runde des DFB-Pokals sensationell ausgeschieden. Nach einer weitgehend uninspirierten Vorstellung verlor die personell arg gebeutelte Truppe von Thomas Tuchel mit 1:2 bei Drittligist 1. FC Saarbrücken. Für die Bayern war es die dritte Zweitrunden-Pleite in den letzten vier Spielzeiten.
Blamage! Bayern im Pokal raus
Thomas Müller sorgte für die frühe Bayern-Führung, Patrick Sontheimer gelang kurz vor der Pause der Ausgleich für den Underdog, ehe Marcel Gaus in der sechsten Minute der Nachspielzeit den Siegtreffer erzielte.
Müller war nach der Pleite in der ARD alles andere als begeistert: „Kann man viele Gründe finden, bei Niederlagen gibt es in 90 Minuten viele Aktionen, die man besser machen muss. Wir waren einfach nicht clever. Man muss Saarbrücken zu dem Fight hier gratulieren. Ich weiß auch nicht, dann hat es am Ende nicht sollen sein. Wenn Bayern München in Saarbrücken verliert, dann haben wir auch einiges falsch gemacht, aber es hätte auch anders laufen können.“
Bayern nach Führung zu uninspiriert
Ganz anders die Gefühlswelt bei Saarbrückens Keeper Tim Schreiber: „Ich kann es nicht glauben, es ist Wahnsinn. Wenn uns das jemand am Auslosungstag gesagt hätte, hätten wir gedacht, er wäre verrückt. Einfach geil! Es ist Wahnsinn!“
„Ab der 60. Minute war es ein Spiel auf ein Tor, aber du musst als FC Bayern bei Saarbrücken weiterkommen, da gibt es keine Ausrede“, sagte ARD-Experte Bastian Schweinsteiger. „Die Saarbrückener waren am Ende stehend k.o., daraus muss man mehr machen.“
Müller brachte die Bayern im Ludwigsparkstadion nach 16 Minuten mit einem Distanzschuss in Front, ehe acht Minuten später der nächste personelle Rückschlag folgte: Innenverteidiger Matthijs de Ligt musste verletzt ausgewechselt werden.
Saarbrücken zeigte sich nach dem Rückstand alles andere als verunsichert und hatte in der Folgezeit gar mehr vom Spiel. Die Belohnung folgte in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs: Nach einer Balleroberung von Lukas Boeder landete das Leder über Simon Stehle bei Sontheimer, der nur noch einschieben musste.
Nach der Pause legten die Bayern einen Gang zu und kamen durch Leroy Sané zu zwei guten Abschlussmöglichkeiten, doch Schreiber war beide Male auf dem Posten (50., 59.).
Saarbrücken feiert Last-Minute-Sieg
Die Bayern hatten nun alles im Griff, doch Hochkaräter waren zumeist Mangelware, da Saarbrücken entschlossen verteidigte und im eigenen Strafraum wenig zuließ. Die beste Möglichkeit vereitelte Schreiber, der in der 75. Minute einen Distanzschuss von Kingsley Coman sehenswert über die Latte lenkte.
Zudem vergab Müller in der 80. Minute eine gute Kopfballchance, kurz darauf rettete wieder Schreiber gegen Coman, doch das letzte Wort hatte Gaus, der das Leder leicht abgefälscht in die Maschen jagte.