War es das für Trainer Urs Fischer? Die Pleitenserie von Union Berlin setzt sich auch im DFB-Pokal fort – die Eisernen verloren in der 2. Runde mit 0:1 beim VfB Stuttgart und kassierten die elfte Pflichtspielniederlage in Folge.
Pokal-Aus! Union-Nerven liegen blank
Nach Schlusspfiff sah Fischer nach einem Disput mit Schiedsrichter Sascha Stegemann die Rote Karte (wie auch Torwarttrainer Michael Gspurning). „Ich kann mir nicht vorstellen, dass böse Schimpfwörter gefallen sind, aber Emotionen waren drin“, erklärte Unions Kapitän Christopher Trimmel bei Sky. „Vielleicht hat sich der Schiedsrichter schützen wollen, aber Genaues habe ich nicht mitbekommen.“
Fischer sei aber „noch ganz klar“ der richtige Trainer, sagte Trimmel. Es liege „nicht am Trainer“. Man müsse jetzt vielmehr „arbeiten, arbeiten, arbeiten und den Abstiegskampf annehmen. Die Liga hat jetzt höchste Priorität.“ Die Situation sei „für uns nicht einfach. Wir müssen dranbleiben. Hoffentlich drehen wir die Situation um“, sagte ein enttäuschter Torwart Frederik Rönnow.
Stuttgart siegt dank Undav
Deniz Undav, Vertreter des verletzten Toptorjägers Serhou Guirassy, traf praktisch mit dem Halbzeitpfiff (45.) für Stuttgart. Der VfB, die Überraschungsmannschaft der Liga, setzte dadurch seinen Höhenflug fort und steht erneut im Pokal-Achtelfinale (5./6. Dezember).
Im Gegensatz zu Union. Fischer wollte zwar vor der Partie nichts von einem „Schicksalsspiel“ wissen. Doch der Druck auf den Schweizer, der die Köpenicker von der 2. Liga bis in die Königsklasse geführt hat, wird vor den Spielen gegen Eintracht Frankfurt, die SSC Neapel und Bayer Leverkusen immer größer.
Fischer hatte von seinen Profis nach den vielen Enttäuschungen einen „Pokalfight“ gefordert. Es gelte, „die Tugenden von Union abzurufen“. Dazu veränderte er sein Team im Vergleich zum jüngsten 0:2 in Bremen gleich auf sechs Positionen. Unter anderem saßen Robin Gosens und Leonardo Bonucci zunächst draußen.
Im Tor sollte eigentlich Alexander Schwolow für Frederik Rönnow stehen, doch Schwolow musste wegen Oberschenkelproblemen nach dem Aufwärmen passen. Er erhoffe sich durch die Rotation, so der Union-Coach, „einen besseren Zugriff“ und „mehr Körperlichkeit“.
Die Veränderungen - Fischer stellte auch taktisch auf Viererkette um - brachten zunächst nicht den erhofften Schwung. Union stand immerhin sicher. Das Spiel bestimmte der VfB. Die Schwaben fanden aber keine Lücke. Chancen? Die gab es erst einmal nicht.
Union Berlin glücklos
So dauerte es bis zur 28. Minute, ehe Aissa Laidouni bei einer der wenigen Offensivaktionen der Gäste mit einem wuchtigen Schuss nur die Latte traf. Auf der anderen Seite traf Undav den Pfosten, ehe er in einer eher ereignisarmen ersten Hälfte doch noch zur Führung abstaubte.
Nach dem Wechsel änderte sich wenig. Union fand nicht den von Fischer gewünschten Zugriff, der VfB behielt erst einmal die Kontrolle. Berlin verstärkte nach gut einer Stunde zwar seine Bemühungen und Fischer die Offensive, es fehlten oft aber die Mittel.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)