Skurriler Pokal-Abend für den FC Bayern: Der Rekordmeister ist dank eines souveränen 4:0-Erfolgs bei Preußen Münster in die 2. Runde eingezogen - erlebte allerdings einige ungewöhnliche Aktionen, inklusive der bitteren Diagnose bei Offensiv-Star Serge Gnabry.
Skurriler Pokal-Abend für Bayern
So war Trainer Thomas Tuchel wegen der Ausfälle von Minjae Kim, Matthijs de Ligt und Dayot Upamecano bereits vor dem Spiel gezwungen, auf eine ungewöhnliche Aufstellung zu setzen.
Der 50-Jährige ließ Leon Goretzka und Noussair Mazraoui in der Innenverteidigung ran. Diese machten einen unaufgeregten, tadellosen Job.
Gnabry rauscht mit Keeper zusammen
„Es ist zum ersten Mal gewesen. Nous (Mazraoui; Anm. d. Red.) hat mir gesagt, er hat da schon einmal gespielt in seiner Karriere. Von daher konnten wir da heute von seiner Erfahrung profitieren“, erklärte Goretzka nach der Partie beim ZDF - natürlich mit einem Schmunzeln.
Die Tore erzielten aber andere: Eric-Maxim Choupo-Moting (9.), Konrad Laimer (40.), Frans Krätzig (45.+5) sowie Mathys Tel (86.) trafen für Bayern.
Gnabry musste derweil verletzt raus (11.). Der 28-Jährige war mit dem von Bayern an Münster ausgeliehenen Keeper Johannes Schenk zusammengerauscht. Nach der Partie kam die bittere Diagnose: Der Angreifer hatte sich den Unterarm gebrochen.
Goretzka ist guter Dinge
„Wir haben einen sehr großen Wermutstropfen mit der Verletzung von Serge Gnabry, aber ansonsten war es auch für die Debütanten, wie Daniel Peretz, ein sehr guter Abend“, sagte Tuchel auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.
Wann die drei ausgefallenen Innenverteidiger zurückkehren, ist derweil noch offen. Goretzka war zunächst positiv gestimmt.
„Die kommen zurück, ich bin da guter Dinge fürs Wochenende. Ich glaube, das ist nichts Langwieriges, bei den beiden zumindest (Upamecano und Kim; Anm. d. Red.). Bei Matthijs (de Ligt; Anm. d. Red.) müssen wir mal gucken“, sagte der 28-Jährige.
Dem umformierten Rekordmeister war das frühe 1:0 durch Choupo-Moting da gerade recht gekommen. Doch als Gnabry vom Feld musste, war Tuchel erneut zum Umbauen gezwungen - und der Schwung erst einmal dahin.
Der FC Bayern sortierte sich nach der Einwechslung von Krätzig noch, da kam der Drittligist aus Münster zu einer ersten Chance: Peretz parierte den von Goretzka abgefälschten Schuss von Malik Batmaz (17.) im Nachfassen.
Mit viel Ballbesitz und Pässen übernahmen die Bayern aber schnell wieder die Kontrolle, ohne gefährlich zu werden. Einzig Jamal Musiala initiierte immer wieder Angriffe, aber auch der Tempodribbler lief sich meist fest - und traf dann in aussichtsreicher Position den Ball nicht richtig (37.). Mit einem Kopfball scheiterte Goretzka an Schenk (39.).
Tuchel zufrieden
Ansonsten verteidigte Münster wie von Trainer Sascha Hildmann gefordert „vielbeinig“ und ließ den Münchnern wenig Raum. Dann erhöhten Laimer, dem nach Flanke von Goretzka sein erstes Tor für die Bayern gelang, und Krätzig doch noch vor der Pause.
„Wir haben verdient gewonnen. Ich bin mit der Einstellung, der Art und Weise und der Ausstrahlung sehr zufrieden, genauso wie mit dem Ergebnis. Wir haben die Aufgabe so angenommen, wie man das machen muss. Die Spieler, die auf ungewohnten Positionen spielen mussten, haben das sehr gut gemacht und auch positiv angenommen“, meinte Tuchel.
Die Treffer raubten dem Spiel jeden Hauch von Spannung, mit erdrückender Dominanz legten sich die Bayern den Gegner nach Wiederanpfiff zurecht. Münster kam kaum noch aus der eigenen Hälfte, warf sich aber weiter in jeden Zweikampf und versuchte, den übermächtigen Gegner vom Tor fernzuhalten. Als sich der Drittligist einen Eckball erspielte, jubelten die Fans.
Mit der souveränen Führung im Rücken verwalteten die Bayern das Ergebnis, Tuchel wechselte fleißig durch. Der frühere Dortmund Raphael Guerreiro gab sein Debüt nach Muskelbündelriss in der Wade, auch Bouna Sarr und der Japaner Taichi Fukui sammelten Einsatzminuten.
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Mit SID (Sport-Informations-Dienst)