Der Hamburger SV hat sich in die zweite Runde des DFB-Pokals gezittert. Bei Drittligist Rot-Weiss Essen gewann der HSV in einer wilden Achterbahnfahrt mit 4:3 nach Verlängerung und ließ dabei in der regulären Spielzeit dreimal eine Führung liegen.
Pokal-Drama! HSV zittert sich weiter
Bakery Jatta (37., 54.) und Robert Glatzel (66.) schossen die Truppe von Tim Walter, die zum Zweitliga-Auftakt 5:3 gegen Schalke gewonnen und dann 2:2 beim KSC gespielt hatte, dreimal in Front. Torben Müsel (42.), Moussa Doumbouya (56.) und Lucas Brumme (83.) brachten die Hafenstraße dreimal zum Beben, ehe László Bénes in der 117. Minute für die Gäste alles klarmachte.
HSV-Sportvorstand Jonas Boldt war allerdings weniger begeistert. „Viel zu viele Nachlässigkeiten, viel zu viele einfache Fehler, wir spielen gegen einen Drittligisten und nicht an der Freibadstraße“, sagte der 41-Jährige bei Sky. „In erster Linie sind wir froh, dass wir eine Runde weiter sind bei so einem Los.“
Der HSV übernahm von Beginn an die Spielkontrolle und hatte bereits nach drei Minuten die erste Chance, doch Levin Öztunali köpfte über den Kasten. Eine Viertelstunde später wagten sich mal die Gastgeber in die Offensive, aber Isaiah Young schoss knapp am kurzen Eck vorbei.
Die Gäste taten sich lange schwer, zu guten Chancen zu kommen, ehe José-Enrique Rios Alonso den Ball an Jatta verlor, der ins kurze Eck traf (37.). Nur fünf Minuten später stand es aber bereits 1:1: Müsel war mit einem Freistoß aus 25 Metern erfolgreich.
Sechs Minuten nach der Pause hatte HSV-Torjäger Glatzel Pech, als er mit einem Kopfball nur die Latte traf. In der 54. Minute spielte jedoch der nächste kapitale Ballverlust der Hausherren dem HSV in die Karten.
Jatta-Doppelpack für den HSV
Jatta luchste Kapitän Felix Bastians den Ball ab und schob ins leere Tor ein. Dieses Mal benötigte Essen nur zwei Minuten, um erneut auszugleichen. Nach Vorarbeit von Felix Wiegel, der auf der rechten Flanke freie Bahn hatte, schoss Doumbouya zum 2:2 ein.
Doch der HSV zeigte sich unbeeindruckt und ging nach 66 Minuten zum dritten Mal in Führung. Nach einem Eckball landete der Ball über Jean-Luc Dompé auf Umwegen bei Glatzel, der überlegt einschob.
Nachdem Jatta in der 79. Minute per Kopf nur die Latte getroffen hatte, schlug auch Essen vier Minuten später ein drittes Mal zu. Nach einem schnell ausgeführten Eckball flankte Thomas Eisfeld an den kurzen Pfosten, wo Brumme zum 3:3 einköpfte und für die Verlängerung sorgte.
Bénes schießt Walter-Elf zum Sieg
Im ersten Durchgang der Verlängerung gab es nur eine nennenswerte Offensivaktion: Bénes scheiterte in der 104. Minute mit einem Freistoß an RWE-Keeper Jakob Golz, Sohn des früheren HSV-Torwarts Richard Golz.
Auch in der 110. Minute traf Bénes in aussichtsreicher Position zum Freistoß an, schlenzte aber knapp links vorbei. Besser machte es der Mittelfeldspieler in der 117. Minute, als er kurz vor der Strafraumkante zum Abschluss kam und ins linke Eck traf.