RB Leipzig steht zum dritten Mal in Folge im Finale des DFB-Pokals: Dank eines famosen ersten Durchgangs gewann der Titelverteidiger in einer Neuauflage des letzten Endspiels mit 5:1 beim SC Freiburg. Überschattet wurde die Partie jedoch von Freiburger Fan-Tumulten im zweiten Durchgang.
Pikanter Freiburger Rat für Silva
„Es war Pokal-Atmosphäre, ich finde, es war trotzdem eine tolle Stimmung hier“, sagte Leipzigs Trainer Marco Rose im ZDF. „Dass es dann immer zwei, drei Idioten in einem Stadion mit eigentlich tollen Fans gibt, das hast du wahrscheinlich relativ häufig im Fußball.“
„Das hat im Stadion nichts verloren“, erklärte Freiburgs Sportvorstand Jochen Saier bei Sky, „egal, welche Situation vorher war oder wie sich die Situation hochschaukelt. Das ist beschissen. Dafür kann man sich nur entschuldigen.“
Leipzig im Finale gegen Stuttgart oder Frankfurt
Am 3. Juni trifft Leipzig in Berlin auf den Sieger der Partie am Mittwoch zwischen dem VfB Stuttgart und Eintracht Frankfurt. Am Samstag muss Leipzig in der Bundesliga erneut im Breisgau antreten. Dann geht es für den Tabellenvierten aus Freiburg und den Fünften aus Sachsen um wichtige Punkte im Kampf um die Champions League.
Dani Olmo (13.), Benjamin Henrichs (15.), Dominik Szoboszlai (36.) und Christopher Nkunku (45.+1) sorgten schon vor der Pause für klare Verhältnisse, ehe Michael Gregoritsch verkürzen konnte (75.) und Szoboszlai in der Nachspielzeit per Elfmeter den Endstand herstellte.
Nach knapp einer Stunde wurde Leipzigs Josko Gvardiol nach VAR-Rücksprache wegen einer Notbremse des Feldes verwiesen und wird im Finale fehlen, ehe sich die Ereignisse überschlugen.
Fan-Tumulte nach Rudelbildung
Knapp 70 Minuten waren gespielt, als es auf dem Platz vor dem Leipziger Tor zu einer Rudelbildung kam – direkt vor der Freiburger Fankurve, was einige Chaoten zum Anlass nahmen, mit Bechern und Münzen auf die sich aufwärmenden RB-Ersatzspieler zu werfen.
Dabei wurde auch der Leipziger Ersatzspieler André Silva von einer Münze am Kopf getroffen.
Schiedsrichter Sven Jablonski betonte: „Die Sicherheit der Spieler geht vor. Als ein Spieler mir gezeigt hat, dass Gegenstände auf den Platz fliegen, habe ich mich spontan dazu entschieden, die Spieler zu schützen und die Auswechselseiten zu wechseln, dass Leipzig sich nicht vor dem Freiburger Fanblock weiter warmmacht. Deswegen gab es eine längere Unterbrechung, weil die Sicherheit vorgeht.“
Zudem kletterten einige Freiburger Fans von der Tribüne in den Innenraum, wurden aber von den SC-Spielern wieder beruhigt, so dass nach ein paar Minuten Unterbrechung weitergespielt werden konnte.
Günter mit überraschender Aussage in Bezug auf Silva
„Zum einen ist es nicht schön, dass die Fans vom Zaun runtergehen, das muss nicht sein, ich verstehe, dass die Emotionen aufgeheizt sind“, sagte Freiburgs Christian Günter, ehe er sich in Richtung Silva einen kleinen Seitenhieb nicht verkneifen konnte.
„Das andere ist: Ich leg mich da einfach nicht hin. Ich habe letzte Woche gegen Schalke, glaube ich, fünf Feuerzeuge in den Rücken gekriegt. Da lege ich mich einfach nicht hin! Da bin ich ganz ehrlich – wenn es nicht eine Platzwunde ist oder sonst was. Dann nehme ich das Ding, werfe es auf die Seite und dann hat es sich erledigt. Dann kochen die Emotionen gar nicht so hoch. Meiner Meinung nach war das unnötig – aber schlussendlich hat sich alles beruhigt und es ist nichts Größeres passiert.“
Ähnlich äußerte sich Gregoritsch: „Das soll nicht sein, es ist trotzdem relativ schnell aufgelöst worden.“
In der Folgezeit geriet Leipzig nach dem Tor von Gregoritsch kurz unter Druck, schaukelte den Sieg aber souverän nach Hause.