Peinliches Pokal-Aus für den VfL Wolfsburg nach dem Wechsel-Fehler von Trainer Mark van Bommel!
Pokal-Aus für Wolfsburg fix!
Dem Einspruch von Preußen Münster gegen die Wertung des Erstrundenspiels im DFB-Pokal ist stattgegeben worden. (Spielplan und Ergebnisse des DFB-Pokals)
Das entschied das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am Montag nach einer fast fünfstündigen Verhandlung in Frankfurt/Main.
“Das ist die bitterste Entscheidung, die man als Sportgericht fällen kann. Es blieb uns kein weiterer Spielraum”, sagte Stephan Oberholz, stellvertretender Vorsitzender des DFB-Sportgerichtes.
DFB-Sportgericht: “Grundpflichten gravierend verletzt”
Die Verantwortlichen des VfL hätten “leichtfertig” gehandelt und ihre “Grundpflichten gravierend verletzt. Für die Ein- und Auswechslung der Spieler ist jeder Verein selbst verantwortlich.” Die Wolfsburger können innerhalb der nächsten 24 Stunden Berufung einlegen.
Münster hatte einen Tag nach der Partie, die auf dem Rasen der VfL mit 3:1 nach Verlängerung gewonnen hatte, Einspruch eingelegt. Offiziell wird nun Preußen mit 2:0 als Sieger geführt.
Fataler Wechsel-Fehler von van Bommel
Der Regionalligist hatte seinen Einspruch gegen das Ergebnis mit einem Wechselfehler der Wolfsburger begründet.
Trainer van Bommel hatte im Verlauf der Verlängerung in der 102. Minute beim Spielstand von 1:1 Admir Mehmedi für Maximilian Philipp eingewechselt - als sechsten Spieler.
Im DFB-Pokal sind, anders als zuletzt bei der EM-Endrunde oder bei Olympia, nur fünf Wechsel erlaubt - selbst bei Verlängerung. Ein Fehler, der den VfL nun die zweite Runde im DFB-Pokal kostet.
Wolfsburg hoffte auf Wiederholungsspiel
Die Wölfe hatten auf ein Wiederholungsspiel gehofft.
Der Anwalt des VfL, Christoph Schickhardt, bezeichnete diese Möglichkeit vor der Urteilsverkündung als “das einzig faire Ergebnis”. Die Preußen, die sich über eine fixe Prämie von rund 257.000 Euro freuen können, warfen den Wolfsburgern ein “internes Organisationsverschulden” bei der Vorbereitung auf die Partie vor.
Die Wolfsburger Verantwortlichen erklärten am Montag erneut, sie hätten vom Vierten Offiziellen Tobias Fritsch die Freigabe für einen sechsten Wechsel erhalten.
Der wiederum versicherte, er habe lediglich auf die Anzahl der verfügbaren Wechselslots hingewiesen. In einem informellen Gespräch zwischen den Vertretern beider Vereine in einer Unterbrechung der Verhandlung war keine Einigung zustande gekommen.
VfL-Verantwortliche sehen Fehler beim Vierten Offiziellen
Laut Aussagen der VfL-Verantwortlichen soll Fritsch sowohl van Bommel als auch dem VfL-Torwarttrainer bestätigt haben, dass nach den drei getätigten Wechseln in der regulären Spielzeit noch drei weitere Einwechslungen möglich seien. Man habe sich “auf Aussagen eines Funktionärs verlassen”, sagte Wolfsburgs Sportdirektor Marcel Schäfer.
Fritsch wiederum wies die Darstellung zurück. “Ich gehe davon aus, dass es da ein Missverständnis gab”, sagte der Vierte Offizielle. Der Fehler, den sechsten Wechsel zuzulassen, sei ihm im “Eifer des Gefechts” unterlaufen und in der Halbzeit der Verlängerung aufgefallen.
“Die Kappe habe ich auf im sportlichen Bereich”, sagte Schäfer, der zugab: “Wir haben einen Fehler gemacht.” Eine E-Mail des DFB mit den Durchführungsbestimmungen, die in der Woche vor dem Pokalstart an fünf VfL-Vertreter geschickt wurde, habe er nicht erhalten. Auf die Frage des Sitzungsleiters, ob er die Regeln zu Auswechslungen im Pokal kenne, antwortete Schäfer: “Jetzt ja.”
Das sagte Wolfsburg-Boss Schmadtke zum Wechsel-Fehler
VfL-Geschäftsführer Jörg Schmadtke hatte nach dem Wechsel-Fail in einem Statement erklärt: “Wir werden das Thema intern analysieren und dafür Sorge tragen, dass so etwas künftig nicht mehr passiert.”
Man müsse aber “bei allem Ärger und Frust den Ball etwas flach halten. Auch wenn wir kurzzeitig darüber nachgedacht hatten, alle Beteiligten zu einem Volkshochschul-Grundkurs ‘Richtig Lesen’ anzumelden, nach reiflicher Überlegung davon aber abgesehen haben.”
Pokal-Auslosung wegen Bayern-Spiel erst Ende August
Nun steht also Münster in der 2. Runde des DFB-Pokals. Die zweite Runde des DFB-Pokals wird am 29. August (ab 18.30 Uhr) im Rahmen der ARD-Sportschau ausgelost. Dies gab der Verband vergangene Woche bekannt. (NEWS: Alle aktuellen Infos zum DFB-Pokal)
Der letzte Teilnehmer für die zweite Runde, die am 26. und 27. Oktober stattfindet, wird im Nachholspiel zwischen dem Bremer SV und Rekordpokalsieger FC Bayern München am 25. August (20.15 Uhr) ermittelt.
Wegen Coronafällen beim Bremer SV musste die ursprünglich für vergangenen Freitag angesetzte Partie der Bayern verlegt werden. In diesem Zusammenhang wurde zunächst auch die Auslosung auf den 5. September verschoben.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)