Der FC Bayern hat die Pflichtaufgabe in der 1. Runde des DFB-Pokals - mit ein wenig Mühe - letztlich souverän gemeistert und ist beim klubinternen Debütantenball erfolgreich in die Mission Titelverteidigung gestartet.
Choupo-Moting mit Ansage nach Debüt
Im Nachholspiel der ersten Runde setzte sich die B-Mannschaft des Rekordmeisters beim ersten Auftritt mehrerer Sommer-Zugänge gegen den mutigen Fünftligisten 1. FC Düren glanzlos mit 3:0 (2:0) durch. (LIVETICKER zum Nachlesen)
Die Tore für den ersatzgeschwächten Quintuple-Sieger erzielten Neu-Stürmer Eric Maxim Choupo-Moting (24. und 75.) und Thomas Müller (36., Foulelfmeter). Der tapfer auftretende Außenseiter aus Düren verabschiedete sich bei seiner ersten Pokal-Teilnahme erhobenen Hauptes und darf sich über eine Prämie in Höhe von 137.000 Euro freuen. Die zweite Pokalrunde ist für den 22. und 23. Dezember angesetzt.
Choupo-Moting: "Habe Bock drauf"
"Wir haben das gut gemacht und ich bin happy, dass wir das Spiel gewonnen haben und ich meine ersten Tore für Bayern machen durfte", sagte ein glücklicher Choupo-Moting, der zum Man of the Match genannt wurde, nach dem Abpfiff bei SPORT1: "Ich fühle mich wie 100 Prozent Bayern München. Ich hoffe, dass mit der Zeit noch ein wenig mehr Power kommt – dafür arbeite ich um Training und ich hab Bock drauf."
Der 31-Jährige, der als Backup von Goalgetter Robert Lewandowski geholt wurde, machte klar, dass er nicht nur dafür an die Säbener Straße gekommen ist, um gänzlich im Schatten des Polen zu stehen: "Ich habe riesigen Respekt vor Lewy, der verdient zum besten Stürmer der Saison gewählt wurde. Wenn ich meine Minuten nach ihm bekomme ist das okay und wenn wir mal zusammenspielen, dann umso besser. Ich werde versuchen so viel zu spielen wie möglich."
"Er bringt den Spielwitz mit, den Witz hat er auch außerhalb des Platzes", lobte Thomas Müller, der die Bayern als Kapitän auf den Rasen führte, bei SPORT1 den doppelten Torschützen. "Er passt gut in unsere Spielweise, weil er auch technisch sauber mit dem Ball unterwegs ist. Wenn er die Torquote hält, dann passt es."
Flick bietet fünf Neuzugänge auf
Bayerns Trainer Hansi Flick, dessen Team bereits am Samstag (18.30 Uhr) bei Bundesliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld wieder gefordert ist, musste ohne seine Nationalspieler um Kapitän Manuel Neuer, Torjäger Robert Lewandowski oder Abwehrchef David Alaba auskommen. Dafür startete erstmals Alexander Nübel im Tor, davor gaben die kurz vor Transferschluss verpflichteten Bouna Sarr, Marc Roca, Douglas Costa und Choupo-Moting ihre Debüts. Insgesamt standen also fünf Neuzugänge in der Startelf.
Für Düren zählte nur ein Motto: Besser sein "als Schalke und Barcelona", wie Vereinsboss Wolfgang Spelthahn im Vorfeld gesagt hatte. Der FC Barcelona (2:8) und Schalke 04 (0:8) waren in den vergangenen Wochen und Monaten gegen die Flick-Elf untergegangen.
Also weniger als acht Gegentore kassieren, lautete die Gäste-Devise. Dieses Ziel geriet für Düren, das sein Heimrecht abgegeben hatte, überhaupt nicht in Gefahr. Der Mittelrheinligist zeigte keinen Respekt, machte die Räume geschickt dicht, presste teilweise mit sechs Mann am Bayern-Strafraum und verzeichnete nach nur 23 Sekunden sogar die erste gute Chance.
Bei der zweiten Garnitur des Champions-League-Siegers aus München hingegen war die fehlende Abstimmung deutlich zu erkennen. Die Routiniers Müller und Javi Martinez mussten ihre Teamkollegen oft mit lauten Kommandos zurechtweisen, der Underdog aus der Voreifel hielt zunächst gut mit.
Schon nach wenigen Sekunden musste sich Nübel gegen den krassen Außenseiter erstmals auszeichnen. Mit einem harmlosen Kopfball hatte er jedoch keine Mühe und hielt den Ball fest.
Musiala und Sieb schreiben Geschichte
Bis zur ersten ganz großen Bayern-Möglichkeit dauerte es 18 Minuten, aber Choupo-Moting scheiterte noch am starken Kevin Jackmuth im Dürener Tor. Kurz darauf war der Bann aber gebrochen: Der auffällige Sarr lief mit einem seiner pfeilschnellen Antritte allen davon und bediente im Zentrum ideal Choupo-Moting, der erstmals im Bayern-Trikot traf.
Choupo-Moting war es auch, der den Elfmeter zum 2:0 herausholte. Rückkehrer Costa trat erstmals kurz vor dem Pausenpfiff mit einem schönen Dribbling und Außenristschuss in Erscheinung.
Auch nach dem Seitenwechsel tat sich der Favorit, bei dem sich Talente wie Jamal Musiala (17), Angelo Stiller (19), Leon Dajaku (19) oder Armindo Sieb (17) beweisen durften, weiter schwer. Defensiv bildeten sich gelegentlich Lücken, in der Offensive scheiterten Choupo-Moting (57.) völlig freistehend und Musiala (64.) am Pfosten. Eine Viertelstunde vor Schluss belohnte sich Choupo-Moting mit seinem zweiten Treffer.
Nachdem Flick im zweiten Abschnitt Sieb einwechselte, standen beim deutschen Rekordmeister mit Musiala (17 Jahre und 232 Tage) und Sieb (17 Jahre und 241 Tage) zwei der drei jüngsten Spieler auf dem Rasen, die je im DFB-Pokal für den FC Bayern aufliefen. Nur David Alaba war jünger gewesen (17 Jahre und 231 Tage).
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mit Sport-Informations-Dienst (SID)