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BVB: DFB-Pokalsieg 1989 wichtigster Titel der Vereinsgeschichte?

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BVB: DFB-Pokalsieg 1989 wichtigster Titel der Vereinsgeschichte?

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BVB: Der Tag, der alles veränderte

Der 24. Juni 1989 ist einer der Schlüsselmomente der BVB-Geschichte. Beim Pokalsieg über Werder Bremen werden zwei Spieler zu Legenden. Einer bezahlt das teuer.
Norbert Dickel wurde 1989 zur BVB-Legende
Norbert Dickel wurde 1989 zur BVB-Legende
© Imago
Der 24. Juni 1989 ist einer der Schlüsselmomente der BVB-Geschichte. Beim Pokalsieg über Werder Bremen werden zwei Spieler zu Legenden. Einer bezahlt das teuer.

Der BVB hat in seiner Vereinshistorie schon einige große Titel gewonnen. Achtmal wurden die Dortmunder Deutscher Meister, unvergessen ist der Triumph in der Champions League 1997, als der junge Lars Ricken die Schwarzgelben mit seinem Traumtor im Finale gegen Juventus Turin zum ersten und einzigen Henkelpott in der Vereinsgeschichte schoss.

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Doch jener CL-Triumph wäre ohne einen anderen Titel wohl nicht möglich gewesen. Für viele BVB-Anhänger ist der wichtigste Erfolg der Borussen daher ein anderer – und dieser jährt sich am 24. Juni zum 30. Mal.

Denn mit dem DFB-Pokalsieg von 1989 änderte sich alles. Nach 23 Jahren ohne Titel durften die BVB-Fans endlich wieder jubeln. Und das Team legte mit dem 4:1-Erfolg gegen das favorisierte Werder Bremen den Grundstein für die wohl erfolgreichste Phase der Vereinsgeschichte. Verbunden werden wird der Triumph von Berlin für immer mit zwei Namen: Frank Mill und Norbert Dickel. Beide wurden durch dieses Spiel zu echten BVB-Legenden.

Dickel verschwieg Fitnesszustand nach Knie-Operation

Dabei hätte Dickel das wichtigste Spiel seiner Karriere um ein Haar verpasst. Keine sieben Wochen vor dem Endspiel unterzog sich der damals 27 Jahre alte Stürmer einer schweren Knie-Operation. Erst einen Tag vor dem Finale nahm der heutige Stadionsprecher des BVB überhaupt wieder am Training teil. Seinen genauen Fitnesszustand verschwieg Dickel damals übrigens, es hätte ihn möglicherweise die Teilnahme am Finale gekostet.

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"Ich fühlte mich ganz gut, auch wenn die Schüsse mit der Innenseite fürchterlich wehtaten. Das habe ich natürlich niemandem verraten", erinnerte sich Dickel im BVB-Magazin Borussia. Sein Ziel war es, irgendwie in den Kader zu rutschen, an einen Startelfeinsatz hatte Dickel überhaupt nicht gedacht.

Dass er dennoch von Beginn an startete, lag vor allem an Vereinspräsident Dr. Gerd Niebaum. Denn der damalige Trainer Horst Köppel hatte ursprünglich andere Pläne. "Ich habe dazu tendiert, den Nobby nicht anfangen zu lassen. Wenn du mit drei angeschlagenen Spielern anfängst, ist es ein gewisses Risiko", erzählte Köppel. Neben Dickel waren mit Thomas Helmer und Murdo MacLeod auch zwei wichtige Defensiv-Stützen angeschlagen.

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"Bei Nobby stand die Chance, dass er durchspielen kann, höchstens bei 50:50 – allerhöchstens. Bei den anderen vielleicht 70:30", sagte Köppel. Damals waren nur zwei Auswechslungen pro Spiel erlaubt. Doch Niebaum überzeugte Köppel, ins volle Risiko zu gehen.

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Und das zahlte sich aus. Nach der frühen Führung der Werderaner durch den späteren Dortmunder Karl-Heinz Riedle gelang Dickel nur sechs Minuten später der Ausgleich. Frank Mill gab den Ball von links in den Strafraum, Werders Rune Bratseth verschätzte sich, und Dickel konnte ungehindert einschieben. "Das war so etwas wie eine Initialzündung. In dem Moment haben wir gemerkt: Die sind doch verletzbar", erinnert sich der Torschütze.

Mill bringt den BVB auf die Siegerstraße

Neben der überraschenden Aufstellung von Dickel hatte Köppel auch bei der Positionierung von Mill das richtige Näschen bewiesen. Der agierte nämlich nicht als zweiter Stürmer, sondern kam über die linke Seite – und machte dort mächtig Betrieb.

Zudem sorgte er mit zwei Schlüsselszenen innerhalb kürzester Zeit dafür, dass das Spiel die bekannte Wendung nahm. In der 54. Minute verhinderte Mill einen Meter vor der eigenen Torlinie gegen Riedle den 1:2-Rückstand, vier Minuten später nickte er eine Flanke von Michael Zorc zum 2:1 für den BVB ein.

Das 3:1 nach rund 70 Minuten besorgte dann wieder Dickel, der eine Mill-Flanke ins lange Eck jagte. Und auch bei der endgültigen Entscheidung wenige Minuten später war Dickel der Ausgangspunkt. Er nahm Riedle am eigenen Strafraum den Ball ab und leitete so den Konter ein, den der eingewechselte Michael Lusch zum 4:1-Endstand verwertete.

Nach dem Finale von 1989 folgte eine äußerst erfolgreiche Zeit der Schwarzgelben. 1993 stand der BVB im UEFA-Cup-Finale, verlor dieses aber gegen Juventus Turin. Den Meisterschaften von 1995 und 96 folgte ein Jahr später schließlich der CL-Triumph im Münchner Olympiastadion. 2002 gewann der BVB erneut den Bundesliga-Titel.

Einer der Hauptakteure war dann auch Riedle, der im Sommer 1993 seine Zelte in Dortmund aufschlug. Für den Weltmeister von 1990 war das aus seiner Sicht verlorene Finale von 89 ein Schlüsselmoment der BVB-Erfolgsgeschichte. "Der Ursprung war 89. Da stimme ich voll zu. Wenn das nicht gewesen wären, wären andere Sachen vielleicht gar nicht entstanden", erklärte er im BVB-Magazin Borussia.

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Dickel muss Knieverletzung Tribut zollen

Die beiden Helden von 1989 erlebten diese Zeit schon längst nicht mehr auf dem Feld. Mill verabschiedete sich ein Jahr nach dem verlorenen UEFA-Cup-Finale aus Dortmund. Und für Dickel war die Profikarriere mit dem siegreichen Pokalfinale quasi vorbei. Sein Knie erholte sich bis heute nicht mehr von der Verletzung. "Bis zum 15. Dezember 1989 habe ich nur noch sechs Spiele machen können, weil das Knie immer wieder dick wurde, weil ich mit der Innenseite des Fußes nicht mehr schießen oder spielen konnte", blickt Dickel zurück.

Nach einer Langzeittherapie musste er im Sommer 1990 dann der Verletzung Tribut zollen und seine Karriere beenden. Vor drei Monaten bekam Dickel ein komplett neues Kniegelenk. "Wenn alles verheilt ist, soll ich erstmals schmerzfrei sein, nach 30 Jahren", sagte er im Interview mit 11Freunde.

Dass er seine Karriere für den Pokalsieg geopfert habe, bestreitet Dickel allerdings. "Wir dachten alle, ich würde in 14 Tagen wieder topfit sein und weiter Fußball spielen", erzählte er. Bereuen tat er diese Entscheidung keine Sekunde. "Wenn ich nicht dabei gewesen wäre, würde ich heute nicht in der Geschäftsstelle von Borussia Dortmund arbeiten. Das Knie ist kaputt, aber mein Leben hat einen vernünftigen Weg genommen."

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Mit seinem Doppelpack schoss sich der heutige Stadionsprecher in die Herzen der Fans und in die Geschichtsbücher des Vereins. Und legte den Grundstein für die vielleicht erfolgreichste Zeit der Vereinsgeschichte.