Von den Bayern-Fans hat sich Pep Guardiola auf der Double-Feier mit einer emotionalen Rede und vielen Komplimenten verabschiedet. Und auch der Spanier bekommt zu seinem Abschied großes Lob: vom ehemaligen Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß.
"Global Player": Hoeneß adelt Guardiola
"Ich habe mich sehr gefreut für ihn, dass er München mit einem Triumph verlassen kann. Denn ein Double ist ein ungeheurer Erfolg", sagte Hoeneß auf SPORT1-Nachfrage.
Hoeneß fehlt Anerkennung
Doch dem langjährigen Bayern-Macher fehlt auch die Anerkennung für die Erfolge des Spaniers. "Ich finde, dass in Deutschland gar nicht gewürdigt wurde, was er in den letzten drei Jahren hier geleistet hat."
Die Bilanz von Guardiola ist beachtlich: dreimal Meister, zweimal Pokalsieger und dreimal im Champions-League-Halbfinale, zudem stellte der Spanier zahlreiche neue Bundesliga-Rekorde auf.
Hoeneß vergleicht die Zeit des Spaniers deswegen mit den früheren Ambitionen. "Vor zehn Jahren hätten wir ein Vermögen gegeben, wenn wir so einen Erfolg gehabt hätten", sagte der 64-Jährige und weiter: "Das wurde immer sehr, sehr kritisch gesehen und das konnte ich nie nachvollziehen."
Besonders das internationale Bild des FC Bayern habe sich in der Ära Pep verändert. "Pep hat dem FC Bayern geholfen, zu einer internationalen Marke zu werden", sagte Hoeneß.
Guardiola sorgt für "internationalen Anstrich"
"Wir waren immer ein toller Fußballverein mit großen Erfolgen, aber die Tatsache, dass Pep Guardiola hier gearbeitet hat, die hat dem FC Bayern einen sehr internationalen Anstrich gegeben. Wir wollten immer ein Global Player sein, mit dem Einziehen von Pep Guardiola an die Säbener Straße ist der FC Bayern endgültig ein Global Player geworden."
Ein bisschen Wehmut empfindet Hoeneß aber doch. "Wenn ich etwas schade finde, dann, dass er die ganz emotionalen Momente hier selten erleben konnte", sagte der Ex-Präsident.
Eine Spitze in Richtung England setzte Hoeneß auch noch: "Ich denke, er wird noch sehr oft an die Zeit in München zurückdenken. Denn ich glaube nicht, dass er in England auch nur annähernd so etwas erlebt."