Die öffentlichen Auftritte der derzeit pausierenden Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg haben auch beim Fußball-Nationalteam für Irritationen gesorgt.
DFB-Star kritisiert Voss-Tecklenburg
„Es gibt mir ein paar Fragezeichen natürlich. Ich hätte mir da durchaus etwas anderes gewünscht, dass man sagt: Okay, wir klären erst mal, was bei der WM passiert ist, und danach vielleicht in den Erholungsurlaub geht“, sagte Mittelfeldspielerin Lena Oberdorf (VfL Wolfsburg) nach der Ankunft am DFB-Teamhotel in Frankfurt/Main.
Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch erklärte, er stehe mit Voss-Tecklenburg nicht im Austausch: "Das ist jetzt nicht mein Bier. Die Mädels werden das auch so nehmen, dass wir uns auf das Wesentliche konzentrieren."
Der Fokus liege auf den Nations-League-Spielen gegen Wales am Freitag (17.45 Uhr) in Sinsheim und vier Tage darauf in Island (20.00 Uhr): „Wir müssen diese Spiele positiv gestalten, alles andere darf uns nicht tangieren.“
Voss-Tecklenburg nicht mehr krankgeschrieben
Am Vortag war publik geworden, dass die seit Wochen nicht mehr in ihrem Amt agierende Voss-Tecklenburg nicht mehr krankgeschrieben ist, sondern seit 14 Tagen im Erholungsurlaub. Auftritte unter anderem bei einem Vortrag beim Bayerischen Zahnärztetag in München hatten für Wirbel gesorgt, da "MVT" in der Öffentlichkeit seit Anfang September als "erkrankt" galt.
Angesprochen auf eine mögliche weitere Zusammenarbeit mit Voss-Tecklenburg entgegnete Oberdorf, das liege außerhalb ihrer "Macht". Sie sei "einfach nur hier, um meinen Job zu machen. Alles Weitere wird der DFB regeln."
Für die DFB-Frauen geht es nach dem WM-Desaster um „das große Ziel Olympia“, wie Hrubesch betonte. Sein Kader sei „eigentlich top“, die jüngste Krise beruhe eher auf einer „Kopfgeschichte bei der ein oder anderen“. Sein Credo lautet daher: „Wieder Spaß reinbringen, wieder an sich glauben und an die eigenen Fähigkeiten.“
Mit drei Punkten aus zwei Spielen liegen die Vize-Europameisterinnen in ihrer Nations-League-Gruppe auf Platz zwei hinter Dänemark (6). Nur die Gruppensieger haben weiter die Chance auf eines der beiden letzten Europa-Tickets für die Sommerspiele 2024 in Paris.