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Tränen, die vieles verdeutlichen: Der letzte große Auftritt von Ángel Di María

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Tränen, die vieles verdeutlichen: Der letzte große Auftritt von Ángel Di María

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Tränen, die vieles verdeutlichen

Ángel Di María macht Schluss im argentinischen Nationaltrikot. In Miami reiht er sich beim Finalsieg über Kolumbien in die Reihe der Unsterblichen ein.
Lionel Messi weint beim Finale der Copa América bittere Tränen - und darf am Ende eines verrückten Tages doch noch jubeln.
Ángel Di María macht Schluss im argentinischen Nationaltrikot. In Miami reiht er sich beim Finalsieg über Kolumbien in die Reihe der Unsterblichen ein.

Durch das überfüllte Viereck des Hard Rock Stadiums in Miami erschallen immer wieder die Rufe „Fideo, Fideo“. Und die so gerufene „Nudel“ dankt es wieder einmal mit einer tadellosen Leistung in einem Finale. Ángel Di María (36) hat geliefert. Wieder einmal gehörte der Offensivspieler zu den Besten im Dress der „Albiceleste“. Die Weiß-Himmelblauen bezwangen in der Nacht zum Montag Kolumbien im Endspiel der Copa América mit 1:0 nach Verlängerung.

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Torschütze Lautaro Martínez (112. Minute) sorgte für Jubel auf den Rängen und daheim im argentinischen Winter rund um den Obelisken in Buenos Aires.

„Es ist an der Zeit“ - Di Marías letztes Spiel für Argentinien

Auch wenn bei dieser Copa América wieder einmal alles auf Lionel Messi geschaut hat, so gehörte am Finaltag Ángel Di María die große Bühne. Kapitän Messi forderte ihn und Nicolas Otamendi (36) auf, gemeinsam mit ihm den Pokal abzuholen.

Eine besondere Geste für geleistete Dienste – für die Nation und für Messi selbst. „Ich bin noch nicht bereit, mein letztes Spiel zu spielen, aber es ist an der Zeit“, hatte Di María zuvor seine letzte Nationalmannschaftspartie angekündigt. Dass er wie Messi an diesem Abend hemmungslos weinte, offenbarte die besondere Bedeutung des Moments.

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Der argentinische Verband AFA verbreitete noch in der Nacht eine besondere Grafik, die Di María mit den beiden gewonnenen Copa-Pokalen von 2021 und 2024 sowie dem WM-Pokal 2022 zeigt. „Durch das große Tor“ verlasse der Mittelfeldspieler die Bühne.

Erfolgreichste Ära des argentinischen Fußballverbandes

In den Finals in und gegen Brasilien 2021 sowie gegen Frankreich in Katar 2022 schoss Di María wichtige Tore, die das Eis brachen. Das galt bis 2021 als unbezwingbar für die goldene, aber bis dato titellose Generation Messi.

Jetzt aber zählt Di María zu jenen, die mit drei Titeln in vier Jahren die erfolgreichste Ära des argentinischen Verbandes möglich gemacht haben. Das hat nicht einmal Diego Maradona geschafft.

Obwohl Di María als einer der weltbesten Fußballer seiner Generation gilt, stand er stets ein bisschen im Schatten jener, die noch einen Ticken größer waren als er selbst: Lionel Messi im Nationaltrikot oder Cristiano Ronaldo bei Real Madrid. Immerhin: Im Champions League Finale 2014, das Real mit 4:1 nach Verlängerung gegen Atletico Madrid gewann, wurde der Argentinier, nicht der Portugiese, zum Player of the Match gewählt.

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Ein weiteres Endspiel, in dem der wie Messi in Rosario geborene Di María seinen Ruf als zuverlässiger Finallieferant aufbaute.

Di María fehlte im Finale gegen Deutschland

Wenige Wochen später konnte er das nicht beweisen: Im WM-Finale gegen Deutschland im Maracana fehlte Di María verletzt – auch, weil sein damaliger Arbeitgeber Real Madrid einschritt. Wohl in der Angst, eine schwerwiegendere Verletzung könnte seinen Marktwert schmälern.

„Ich tat mir gerade etwas Eis auf mein Bein, als der Teamarzt hereinkam und sagte: ‚Schau Angel, dieses Schreiben kam von Real‘“, erinnerte sich der Star 2018 in The Players‘ Tribune. In dem Brief habe gestanden, dass er aus Sicht der Königlichen nicht fit genug sei, das WM-Finale zu spielen - der Klub habe den Verband aufgefordert, Di María nicht im Finale einzusetzen.

Der Argentinier aber „zerriss den Brief und sagte: ‚Wirf ihn weg! Der Einzige, der entscheidet, ob ich spiele, bin ich.‘“ Das WM-Finale habe er unbedingt spielen wollen, „selbst wenn es meine Karriere beendet hätte“. Im Endspiel wurde Di María letztlich aber doch nicht eingesetzt - 2022 erfüllte sich sein Traum aber doch noch.

Mit Argentinien wird es nun kein Finale mehr geben. Di María, der für große Klubs wie Manchester United, Real Madrid oder Paris Saint-Germain spielte, läutet damit den Spätherbst seiner Karriere ein.

Die will er offenbar bei Benfica Lissabon ausklingen lassen. Wenn es ihn vielleicht nicht doch in die USA oder – der Traum vieler argentinischer Fans – mit Messi heim nach Rosario zieht.