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Copa-América: Die Wiedergeburt eines Bayern-Flops

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Copa-América: Die Wiedergeburt eines Bayern-Flops

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Neuer Hype um einstigen Superstar

Bei der Copa América führt der Ex-Bayern-Profi Kolumbien ins Finale gegen Argentinien. Und darf nun auf eine neue Chance auf dem Transfermarkt hoffen.
Uruguay und Kolumbien liefern sich im Halbfinale der Copa América ein umkämpftes, teilweise überhartes Duell um den Einzug ins Finale gegen Argentinien. James Rodríguez spielt einmal mehr eine Hauptrolle.
Bei der Copa América führt der Ex-Bayern-Profi Kolumbien ins Finale gegen Argentinien. Und darf nun auf eine neue Chance auf dem Transfermarkt hoffen.

Am Ende schossen Luis Díaz die Tränen in die Augen und dem Star des FC Liverpool versagte die Stimme. „Mich erfüllt es mit großem Stolz, diesen Moment mit James zu teilen“, sagte Díaz nach dem 1:0-Halbfinalsieg über Uruguay bei der Copa América.

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James und Falcao, das seien Helden der kolumbianischen Fußballgeschichte, so Díaz, der sich bei diesem Turnier für seine Nationalmannschaft wieder einmal zerreißt.

Und der so gelobte James selbst vergoss noch auf dem Platz in den Armen des ehemaligen Bremers und Frankfurters Rafael Borre ebenfalls Freudentränen. Kolumbiens Spielmacher erlebt bei dem Turnier in den USA so etwas wie eine „Wiedergeburt“ (CNN).

James verzaubert die kolumbianischen Fans

Nicht nur in den USA, wo rund eine Million Einwanderer kolumbianische Wurzeln haben, ist die Begeisterung um James zurück. In den großen Städten in Bogota, Medellin oder Cali sind die Restaurants beim Public Viewing bis auf den letzten Platz besetzt – und fast alle tragen Trikots mit der Nummer zehn.

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Zehn Jahre nach seinem kometenhaften Aufstieg bei der WM 2014 in Brasilien meldet sich der Kolumbianer damit wieder zurück. Endlich. „Ich bin jetzt fast 13 Jahre dabei, wollte immer nur das Finale. Jetzt bin ich überglücklich“, sagte James nach dem Halbfinalerfolg.

Nun könnte den „Cafeteros“ Großes gelingen: Erst einmal – im Jahr 2001 im eigenen Land – holte Kolumbien die Copa América. Damals blieb Argentinien dem Turnier fern und Brasilien schickte wegen der prekären Sicherheitslage nur eine C-Auswahl.

Ein Triumph über den amtierenden Weltmeister und Copa-América-Sieger Argentinien mit Lionel Messi (Montag 2.00 Uhr im Liveticker) hätte aber eine ganz andere sportliche Qualität als der Copa-Sieg 2001. Das weiß auch James, der als Vorbereiter glänzt. Ob Flanken, Freistöße oder Ecken - Kolumbiens Nummer zehn verzaubert mit sechs Torbeteiligungen wieder die kolumbianischen Fans. Kolumbien ist bei diesem Turnier in Topform.

Vom Skandal zur Wiedergutmachung

Die dunkelste Stunde im Nationaltrikot liegt dabei gerade einmal zweieinhalb Jahre zurück: Kolumbien verpasste die Qualifikation für die WM in Katar und im heimischen Barranquilla flogen die Flaschen und Bierbecher auch in Richtung James, als die 0:1-Heimniederlage gegen Peru das Aus besiegelte.

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„Undankbare Bastarde“, brüllte damals ein tief enttäuschter James in den Katakomben des Stadions.

Kolumbiens Medien forderten ein hartes Durchgreifen, einige sogar den Rauswurf von James. Doch Kolumbiens neuer argentinischer Trainer Nestor Lorenzo, dessen Berufung anfangs umstritten war, setzte von Beginn an auf James.

Lorenzo berief ihn in sein erstes Aufgebot - zwei Testspiele gegen Guatemala und Mexiko -, obwohl James damals im Klubtrikot in sechs Monaten nur 21 Minuten auf dem Rasen stand.

„Der erste Spieler, den ich besuchte, war James. Ich bin nach Katar geflogen, um ihn zu sehen und seine Zusage für die Nationalmannschaft zu bekommen. Ich sagte: ‚Als Erstes musst du von hier weg und in einer stärkeren Liga spielen.‘ Das hat er getan, er ist nach Griechenland zu Olympiakos gewechselt und hat dabei sogar Geld verloren. Und das habe ich bewundert“, erklärte Lorenzo.

USA neue Heimat für James?

Die Copa América in den USA ist für den Kolumbianer so etwas wie eine letzte Möglichkeit, seinen ramponierten Ruf wiederherzustellen. Denn nach der überragenden WM 2014 ging es für den Kolumbianer schleichend bergab.

Bei Real Madrid konnte sich James nicht durchsetzen, bei Bayern München fremdelte er mit dem deutschen Winter und später beim FC Everton in England gab es Misstöne, James würde nicht immer professionell genug leben und trainieren. Die Folge: eine Odyssee über Katar, Griechenland und Brasilien. So richtig heimisch wurde James nirgendwo.

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Ob die starken Leistungen in den USA auch dazu führen, dass ein europäischer Top-Klub anklopft, bleibt abzuwarten. Angesichts seiner Strahlkraft in den sozialen Netzwerken mit seinen rund 100 Millionen Followern auf den diversen Plattformen wäre auch ein Engagement in der US-Liga interessant. In den glamourösen Metropolen Miami oder Los Angeles würde sich James wohl auch deutlich wohler fühlen als beim FC Sao Paulo, wo er zuletzt auch nicht wirklich glücklich wurde.

Es sind die in den USA lebenden Hispanics, die bei der Copa América die Arenen trotz hoher Ticketpreise füllen. Auch wegen James. Vielleicht bleibt er nach dem Turnier gleich im Land.