Wie viel Selbstvertrauen Junior Dina Ebimbe hat, zeigte sich im Conference-League-Gruppenspiel gegen den finnischen Abonnementmeister HJK Helsinki bereits nach zwölf Minuten.
Eintracht-Luftikus zeigt starke Reaktion
Der Franzose, der zuletzt seinen Stammplatz verlor, schnappte sich den Ball und netzte den durch Handspiel verursachten Strafstoß eiskalt ein. Das Schützenfest war eröffnet, wenige Augenblicke vor dem Abpfiff schnürte er den Doppelpack und setzte das Sahnehäubchen auf einen starken Frankfurter Abend mit sechs Toren. Zwischenzeitlich bereitete er noch den Treffer von Ellyes Skhiri vor.
Eintracht-Trainer freut sich über Statement von Dina Ebimbe
Die Belohnung für einen starken Auftritt gab es von der UEFA: Dina Ebimbe steht neben Miha Zaji (Fenerbahce), Lucas Beltran (AC Florenz) und Hugo Cuypers (Gent) zur Wahl der Spieler der Woche in der Conference League.
Trainer Dino Toppmöller freute sich nicht ohne Grund nach dem rauschenden Fest gegen einen heillos überforderten Gegner auf SPORT1-Nachfrage über das Statement seines Mittelfeldspielers: „Das war extrem wichtig - für ihn persönlich und für uns als Mannschaft.“
Der Coach stellte zudem fest: „Durch seine Leistung wird der Konkurrenzkampf in der Mannschaft angeheizt. Aurelio Buta war zuletzt top. Diesmal kam Junior für ihn zum Einsatz. Er baut damit Druck auf die anderen Spieler auf.“
Dina Ebimbe hat genau einen solchen Auftritt gebraucht, es war eine Art Befreiungsschlag für ihn. Nach ordentlichem Saisonstart, als er mit Vorlage und Tor für Punktgewinne in Bochum und Mainz sorgte, baute er anschließend mächtig ab und stand leise in der Kritik.
Der Umbruch ging am 22-Jährigen nicht spurlos vorbei. Dina Ebimbes Kumpel Randal Kolo Muani wechselte noch am Deadlineday zu Paris Saint-Germain, zuvor verließen auch die Landsmänner Evan N‘Dicka und Almamy Touré den Klub.
Toppmöller: “Junior hat ein unglaubliches Potenzial“
Das alles nagte enorm am Eintracht-Luftikus, der auf dem Platz phasenweise zwischen Genie und Wahnsinn pendelt.
Gegen Helsinki präsentierte er sich von seiner genialen Seite, zeigte seinen bisher wohl stärksten Auftritt im Eintracht-Dress seit der Ankunft im August 2022. Wuchtig, willensstark, hochkonzentriert und topfit. So kann er zum erhofften Schlüsselspieler für die Hessen werden.
Toppmöller sprach ganz bewusst in höchsten Tönen von ihm: „Junior hat ein unglaubliches Potenzial. Das wissen wir alle. Es ist extrem wichtig, dass er intensiv Fußball spielt. Das ist seine große Stärke. Wenn er das einbringt, dann ist er ein wichtiger Faktor für uns.“
Genau diese Punkte ließ er vor der Länderspielpause allerdings vermissen. Zu hektisch, ungestüm präsentierte er sich, wirkte gar etwas lustlos.
Frankfurt-Macher lobt: „Reaktion, die wir uns wünschen“
Nach vogelwilden Auftritten gegen Freiburg, in Wolfsburg und in der Conference League bei PAOK griff der Trainer deshalb durch.
Dina Ebimbe nahm beim 2:0-Sieg gegen Heidenheim nur auf der Tribüne Platz, auch gegen Hoffenheim blieb ihm nur die Joker-Rolle. Umso gespannter waren intern alle Beteiligten, wie er sich gegen Helsinki präsentieren würde.
Dina Ebimbe zeigte von Beginn an einen engagierten Auftritt, den er mit drei Torbeteiligungen garnierte, und setzte so ein Ausrufezeichen.
Sportvorstand Markus Krösche stellte klar: „Das ist die Reaktion, die wir uns wünschen!“ Dina Ebimbe sei ein richtig guter Junge: „Er hat ein super Spiel gemacht. Beim Elfmeter hat er Verantwortung übernommen und sich mit den Toren belohnt. Das wollen wir und wünschen wir uns von ihm.“
Leistungssteigerung von Dina Ebimbe sorgt für Luxusproblem
Für Toppmöller bedeutet diese Leistungssteigerung ein weiteres Luxusproblem.
Rotiert zum Spitzenspiel gegen Borussia Dortmund am Sonntagnachmittag Buta wieder zurück in die Startelf? Oder lässt er erneut Dina Ebimbe auf der rechten Seite auflaufen? Im Zentrum ist aktuell wenig Platz, dort hat sich auf der Achterposition Hugo Larsson festgespielt, zudem ist Mario Götze wieder zurück.
In dieser Verfassung allerdings wird Toppmöller nicht daran vorbeikommen, einen Platz für Dina Ebimbe in der Startelf zu reservieren.