Alphonso Davies war begeistert. Er war voller Hoffnung. Er war entsetzt. Er war verwirrt. Und er war am Boden zerstört. Der verletzte Linksverteidiger des FC Bayern durchlebte beim Aus seines Teams in der Champions League die gesamte Bandbreite der gängigen Fußball-Emotionen.
Bayern-Star versteht die Welt nicht mehr!
Die Leiden des Alphonso Davies
Davies, der beim Rekordmeister nach seinem Kreuzbandriss schmerzlich vermisst wird, streamte seine ganz persönliche Achterbahnfahrt beim Viertelfinal-Abgang auf Twitch. Zusammen mit zwei Freunden verfolgte der Kanadier den bitteren Spielverlauf live.
Was seine Zuschauer zu sehen bekamen? Zunächst einen nervösen Davies, der kaum still sitzen konnte - und dann die ganz große Explosion: Als Harry Kane das zwischenzeitliche 1:0 erzielte, schrie das Trio um den Kanadier wie von Sinnen.
„Oh mein Gott”: Davies versteht die Welt nicht mehr
Doch die Freude währte nur kurz. Sichtlich entgeistert sah Davies mit an, wie Bayern das erste von zwei Eckball-Gegentoren kassierte.
Wie bei vermutlich vielen Fans ging der Puls dabei aber plötzlich nach oben. "Handspiel, Handspiel! Oh mein Gott, Handspiel! Auf keinen Fall! Das ist ein Handspiel! Nein, das muss ein Handspiel sein”, rief Davies ungläubig. Die Schiedsrichter in Mailand erhörten ihn nicht.
Nur wenige Minuten später schlug Davies die Hände über dem Kopf zusammen, Bayern lag wie im Hinspiel mit 1:2 hinten. Der Fassungslosigkeit im Gesicht des Profis wich aber recht schnell dem Glauben an die Teamkameraden.
Selbstverständlich könne Bayern in 20 Minuten drei Tore schießen, erklärte er seinen Zuschauern. Der Treffer zum späteren 2:2-Enstand sorgte für dass erhoffte Zwischenhoch. Was folgte, waren viele flehende Botschaften in Richtung des Bildschirms, adressiert an die Mitspieler.
Davies fordert Dribblings und Flanken
„Michael, du musst in den Strafraum gehen“, sagte er unter anderem: „Oh mein Gott, Michael. Das haben wir gebraucht, wir haben das gebraucht“, erklärte er nach einer vergebenen Chance.
Unter anderem Serge Gnabry feuerte Davies immer wieder an: „Geh auf ihn drauf, dribbel, dribbel, dribbel. Mit Geschwindigkeit!“
Natürlich beschwerte er sich wie jeder Fußballer auch über den Schiedsrichter: „Kein Foul. Was ist das? Ref! Jedes Mal, wenn er hinfällt, gibst du ein Foul. Oh mein Gott.“ Die Minuten tickten dahin, die Anspannung wurde immer größer.
„Wir müssen los, bringt den Ball in die Box. Jemand muss in der Box sein, meine Güte“, rief Davies. Immer wieder hoffnungsvolle Blicke, immer wieder Enttäuschung.
Mit dem Schlusspfiff setzte die große Leere ein. Davies fand kaum noch Worte. „Das Spiel ist vorbei. Das ist traurig“, beendete er seinen Stream.