Gebrauchter Abend für Thilo Kehrer! Der ehemalige Schalker war beim Aus der AS Monaco in der Champions League bei Benfica Lissabon an jedem der drei Gegentore beteiligt. Entsprechend schlecht wurde die Leistung des Innenverteidigers nach dem 3:3 bewertet.
Ex-Schalker nach CL-Aus am Pranger
Die Sportzeitung L‘Équipe gab Kehrer nur eine Zwei - eine Zehn wäre die Bestnote, also ein vernichtendes Urteil. Anfangs habe der 28-Jährige noch einige gute Aktionen gehabt, „bevor er unterging“, schrieb L‘Équipe.

Monaco-Kapitän Kehrer erlebt bitteren Abend
Doch der Reihe nach: Beim Führungstor der Portugiesen durch Kerem Aktürkoglu (22.) ließ sich Kehrer von Vorbereiter Evangelos Pavlidis allzu leicht ausspielen - auch wenn ein Großteil der Schuld bei Wilfried Singo lag, der den Ball nach einem unsauberen Pass von Breel Embolo verlor.
Zwar drehten die Monegassen, die das Hinspiel 0:1 verloren hatten, zwischenzeitlich die Partie, aber ein von Kehrer verschuldeter Elfmeter brachte die Gastgeber zurück ins Spiel. Bei einem ungeschickten Klärungsversuch trat er Fredrik Aursnes im Strafraum von hinten in die Beine. L'Équipe schrieb von einem „nicht zu korrigierenden Fehler“.
Zu allem Überfluss gab Kehrer beim späten 3:3 durch Orkun Kökcü allzu sorglos die Deckung auf. Bei einer Flanke winkte Kehrer im Zentrum ab, wohl in der Hoffnung, der Ball lande bei Keeper Radoslaw Majecki. Doch in Kehrers Rücken lief Kökcü ein und köpfte den Ball ins Tor.
Kehrer beschönigt Leistung
„Wir sind natürlich enttäuscht, wir haben alles gegeben, aber am Ende war es nicht genug, es hat ein Tor gefehlt. Leider sind wir heute Abend ausgeschieden, aber mit erhobenem Haupt“, sagte Kehrer anschließend bei Canal+.
Was die Gegentore anging, blieb der 27-malige deutsche Nationalspieler in seinen Ausführungen allgemein: „In den entscheidenden Momenten haben wir es nicht geschafft, unser Tor mit voller Kraft zu verteidigen. Es gab Fehler auf beiden Seiten. Sie lassen sich auch durch die Risiken erklären, die wir eingehen müssen, wenn wir gewinnen wollen.“
Kehrer, der seine Mannschaft als Kapitän aufs Feld geführt hatte, sah die Leistung seines Teams insgesamt durchaus positiv. „Wir hatten viele Chancen, uns fehlte ein wenig Glück, vielleicht auch die Kaltschnäuzigkeit. Es ist schwierig, das zu erklären. Auf jeden Fall haben wir ein gutes Spiel gemacht, wir haben alles auf dem Platz gelassen, das hatten wir uns vor dem Spiel gesagt.“
Monaco-Boss Thiago Scuro wählte indes deutliche Worte für das Aus. „Für einen Verein wie Monaco, mit den Qualitäten, die wir haben, gegen Benfica, das nicht besser war als wir, auszuscheiden, ist das ein Scheitern“, sagte Scuro.