Der FC Bayern hat sich in den Playoffs der Champions League beinahe bis auf die Knochen blamiert - weil er sich gegen Underdog Celtic Glasgow ein Tor einfing, das Fans und Experten ungläubig zurückließ.
Expertin zerlegt Bayern-Abwehr

Beim 1:1 gegen die Schotten, das für den Sprung ins Achtelfinale reichte, geriet der Rekordmeister in der 63. Minute in Rückstand. Dayot Upamecano, Josip Stanisic und vor allem Minjae Kim machten dabei eine ganz schlechte Figur.

„Das ist hinten einfach Harakiri”, urteilte TV-Expertin Josephine Henning bei Amazon Prime entgeistert: „Es ist wild, keine Zuordnung - und vor allem ein ‚Beilaufen', ein Mitlaufen, nicht zum Gegner, nicht ins Eins-gegen-eins-Duell gekommen!"
Bayern-Abwehrreihe völlig von der Rolle
Ein einziger langer Celtic-Ball hatte gereicht, um die letzte Reihe der Bayern in eine Fehlerkette zu verwandeln. Los ging es mit Upamecano, der sich aus seiner Position locken ließ und überspielt wurde.
„In einer Pressing-Situation ... in diesem Tempo kannst du niemanden anlaufen, das geht nicht. Ich könnte das auf jeder Position durchgehen“, sagte Henning mit Blick auf Upamecanos Laufweg.
Dann landete der Ball bei Stanisic, der die Situation problemlos hätte bereinigen können. Doch der kroatische Nationalspieler passte die Kugel am verdutzten Kim vorbei in den freien Raum. Womöglich galt das Anspiel dem Kollegen Raphael Guerreiro, doch dieser konnte den Ball nicht erreichen.
„Das, was Stanisic hier macht, also diese Drehung nach innen - er sieht einfach gar nicht, wo sein Gegenspieler hinläuft“, führte Henning weiter aus: „Und dann ist es eine Fehlerkette und ein Nachlaufen.“
Expertin fassungslos über Kim-Aktion
Celtic-Star Daizen Maeda sprintete dem Fehlpass hinterher und spitzelte die Kugel am unentschlossenen Guerreiro vorbei auf Nicolas Kühn. Dieser wiederum kam nur an den Ball, weil Kim in den Ball grätschte und diesen seinem Gegenspieler somit einschussbereit vorlegte.
„Und was Kim hier, bei einer Entfernung von zwei Metern, auf gar keinen Fall machen darf, ist, runterzugehen, zu grätschen“, befand Henning.
Das Fazit der Ex-Nationalspielerin: „Das muss er viel souveräner klären, das kann er ja auch. Ein absolutes Geschenk.“
Ihr Experten-Kollege Matthias Sammer stimmte komplett zu. In solchen Situationen gehe es auch darum, mitzudenken, monierte er.
„Lass ihn doch an die Linie spielen, der läuft Stanisic nicht davon. Aber nach innen, dann ist das Zentrum nicht da ...“, haderte Sammer noch.
Das Gegentor ließ die Bayern lange zittern. Ein Last-Minute-Treffer von Alphonso Davies brachte nach dem 2:1-Erfolg im Hinspiel doch noch die Erlösung.