Die Partie zwischen Schachtar Donezk und dem FC Bayern hat bei Christoph Kramer besondere Erinnerungen geweckt. Denn gegen den ukrainischen Klub erzielte der Mittelfeldspieler sein einziges Champions-League-Tor seiner Karriere - doch offiziell wurde es als Eigentor gewertet. Das beschäftigt Kramer noch heute.
Kuriose Kramer-Anekdote
„Der Kollege Bondar hat mich um das Tor des Monats geprellt“, sagte Kramer bei Amazon Prime. „Es war ein wunderschöner Moment. Du weißt nicht, wie stolz ich war. Ihr könnt euch das nicht vorstellen, als oben auf der Anzeigetafel stand: Kramer, 19. Minute, Tor in der Champions League. Das hat für mich die Welt bedeutet. Dann stand da nach zehn Minuten leider, dass Bondar das Eigentor gemacht hat. Dann bin ich wirklich lange mit dem Schiedsrichter in den Clinch gegangen.“
Kramer: „Das hat mich brutal gestört"
Kramer traf in besagtem Spiel beim 6:0-Sieg gegen Donezk am 3. November 2020 zum zwischenzeitlichen 2:0 für Borussia Mönchengladbach. Doch sein Distanzschuss wurde von Valeriy Bondar entscheidend abgefälscht, sodass es von Referee Serdar Gözübüyük als Eigentor gewertet wurde.
„Das hat mich wirklich brutal gestört. Im Fußball bringt mich wirklich nichts aus dem Rhythmus - das hat mich wirklich komplett aus der Fassung gebracht. Ich konnte mich gar nicht mehr aufs Spiel konzentrieren. Da wir gut gespielt und hoch gewonnen haben, war ich danach noch am grünen Tisch beim Schiedsrichter und habe versucht, ihn zu bekehren“, erklärte Kramer.
Auch Bayern-Sportvorstand Max Eberl, damals noch Sportdirektor bei Gladbach, erinnert sich an die „legendäre Geschichte“ bei der Partie in Kiew.
Eberl: „In meinem Herzen hast du das Tor geschossen“
„Es war großartig. Ich habe noch nie einen Spieler gesehen, der so oft beim Schiedsrichter war und ihn immer wieder daran erinnert hat, dass er doch bitte ihn aufzuschreiben soll. Und er ist sogar nach dem Spiel noch in die Schiedsrichterkabine gegangen“, berichtete Eberl. „In meinem Herzen hast Du das Tor geschossen.“
Nicht ohne Stolz erklärte Kramer: „Auf meiner Autogrammkarte steht: Ich war’s. Das ist irgendwie das Wichtigste.“
Kramer spielte mit Unterbrechung seit 2013 für Gladbach, sein ursprünglich bis 2025 laufender Vertrag wurde Mitte August aufgelöst. Kürzlich berichtete der 33-Jährige offen und emotional von den Rückschlägen bei der Suche nach einem neuen Klub.