Thomas Müller ist ein Alleskönner - und er brennt auch im Herbst seiner Karriere noch lichterloh für seinen Job! Beim 5:1-Erfolg über Schachtar Donezk stellte Müller mit seinem kaltschnäuzigen Abschluss zum 2:1 die Weichen auf Sieg und untermauerte damit seine Offensivqualitäten. Aber auch in der Defensive ließ das Bayern-Urgestein sein Können aufblitzen - und wie.
Müller: „Erlebt man nicht alle Tage“
Das Interview bei Amazon Prime nach der Partie hatte gerade erst begonnen, doch Müller konnte nicht anders, als auf seine artistische Klärungsaktion zu sprechen zu kommen. „Die Rettungsaktion will ich unbedingt sehen. Das war besser als das Tor, das sag‘ ich euch“, meinte Müller bestimmt.
Was war überhaupt passiert? Es lief die 48. Minute, eine Ecke segelte in den Strafraum der Bayern: Der Ball wurde per Kopf von Dmytro Kryskiv verlängert, der ukrainische Innenverteidiger Valeriy Bondar fand sich freistehend vor dem Tor der Münchner wieder und war kurz davor, seinen ersten Champions-League-Treffer zu erzielen. Doch in letzter Sekunde grätschte Müller von hinten dazwischen, bekam irgendwie noch einen Fuß an den Ball, lenkte das Leder über die Latte und brüllte seine Freude über die gelungene Aktion in den Schalker Nachthimmel.
„So etwas erlebt man nicht alle Tage“
Der Routinier bekam die Szene hinterher auf eigenen Wunsch eingespielt und reagierte zunächst enttäuscht. „So gut sieht es gar nicht aus - eigentlich“, merkte der 35-Jährige an.
Im Spiel habe er die Szene nämlich ganz anders wahrgenommen: „Der Ball kommt verlängert, der Gegner riecht es und will eigentlich nur noch den Tap In. Aber ich halte irgendwie noch die Flosse rein und dann geht er sogar noch drüber.“
Vielleicht lag es auch an der Perspektive, die im TV zu sehen war. „So eine Hintertor-Kamera wäre gut“, befand Müller. „Ich habe den eigentlich schon drinnen gesehen und irgendwie war er dann doch nicht drin.“
Auch später in der Mixed Zone wurde Müller natürlich auf eine DER Szenen des Spiels angesprochen.
„Diese Rettungsaktion, so was erlebt man als Offensiver natürlich nicht alle Tage”, erklärte er auf SPORT1-Nachfrage: „Das hat man mir auch an den Augen angesehen, dass das richtig viel Spaß gemacht hat, da ein Tor verhindert zu haben.“
Höwedes schwärmt von Müller
Entsprechend hatte sich Müller bereits auf dem Rasen für seine Rettungstat gefeiert, als hätte er ein Tor geschossen. Das ging auch an Experte Benedikt Höwedes nicht spurlos vorbei: „Das liebt doch jeder Fußballfan, solche Emotionen im Spiel“, kommentierte der ehemalige Nationalspieler die Szene.
Auf der Pressekonferenz fand Trainer Vincent Kompany schließlich ebenso lobende Worte für seinen Schützling. „Weil er so viel Erfahrung hat, weiß er, wie wichtig diese Momente sein können. Das kann ein Spiel drehen“, sagte der Coach in Anbetracht von Müllers Rettungstat.