Erst kalt erwischt, dann souverän: Der FC Bayern arbeitet in der Champions League weiter an der direkten Qualifikation fürs Achtelfinale. Beim Auswärtsspiel auf Schalke setzten sich die Münchner trotz eines frühen Rückstands am Ende deutlich mit 5:1 (2:1) durch und haben mit nun zwölf Punkten nach sechs Spielen weiter beste Chancen auf den Einzug in die Runde der besten 16.
Bayern dreht nach kalter Dusche auf
„Das war sehr schön, wir sind zwar nicht so gut gestartet, aber wir haben den Kopf oben behalten, und da kann jeder Spaß haben: Michael oder ich. Da kann jeder etwas zeigen“, sagte Musiala bei Amazon Prime. Der formstarke Nationalspieler bezeichnete den Titel als „Traum“, bremste aber die Euphorie: „Wir müssen schauen, dass wir als Mannschaft immer besser werden.“
Die Bayern bekamen von Kevin (5.) eine kalte Dusche verpasst. Der Brasilianer schloss einen Konter zur frühen Führung für Donezk ab und ließ Manuel Neuers Vertreter Daniel Peretz bei dessen CL-Debüt im Bayern-Tor keine Abwehrchance. Konrad Laimer (11.) gelang mit einem wuchtigen Schuss unter die Latte eine schnelle Antwort für die Bayern.
Kurz vor der Pause drehte Thomas Müller (45.) nach Vorarbeit von Jamal Musiala und einer guten Balleroberung von Leroy Sané die Partie für die Münchner. Kurz zuvor ließ auf der anderen Seite Georgiy Sudakov nach einem Konter die Chance auf die erneute Führung für Schachtar liegen (43.).
Musiala trifft spät
Nach dem Seitenwechsel baute zunächst Michael Olise (70.) per Foulelfmeter die Führung weiter aus. In der Schlussphase belohnte sich dann auch noch Jamal Musiala (87.) mit einem Tor, ehe erneut Olise zum 5:1 traf (90.+3).
Aufregung gab es zudem um ein aberkanntes Tor von Musiala (66.), das Schiedsrichter Umut Meler wegen einer angeblichen Torhüterbehinderung durch Mathys Tel zurückpfiff. „Das war definitiv zu wenig“, sagte Schiedsrichterexperte Lutz Wagner bei Prime Video und kritisierte den Pfiff.
Zwei Spiele stehen für die Mannschaft von Trainer Vincent Kompany in der Gruppenphase noch aus: bei Feyenoord Rotterdam (22. Januar) und gegen Slovan Bratislava (29. Januar). Am Ende der K.o.-Spiele soll am 31. Mai in der Allianz Arena der „Titel dahoam“ stehen, den Vorstandschef Jan-Christian Dreesen bei der Jahreshauptversammlung am Sonntag ausgerufen hatte.
Der Auftritt auf Schalke vor 57.079 Zuschauern, vorwiegend Bayern-Fans, war ein gefühltes Heimspiel. „Dass wir das einmal miterleben können, dass die Schalke-Arena voller Bayern-Fans ist, ist sehr schön“, sagte Kompany vor dem Anpfiff. Gewonnen hatte der FC Bayern zuletzt aber schon regelmäßig in Gelsenkirchen: achtmal in Folge bei nur einem einzigen Gegentor.
Peretz kann sich nach der Pause auszeichnen
Wegen Neuers Rippenbruch, den sich der Ex-Schalker beim Pokal-Aus gegen Leverkusen zugezogen hatte, kam Peretz zu seinem ersten Champions-League-Einsatz. Der 24-jährige Israeli war schon nach knapp fünf Minuten geschlagen, ansonsten aber fast beschäftigungslos. Erst nach der Pause konnte er sich ein ums andere Mal auszeichnen.
Bayern bestimmte zwar das Spiel, doch hochkarätige Chancen sprangen kaum heraus. Kurz vor der Pause schloss Müller jedoch eine gelungene Kombination mit dem 2:1 ab. Auch den Start in die zweite Hälfte verschliefen die Münchner, Schachtar hatte gleich mehrmals die Chance zum Ausgleich.
Danach schaltete der Rekordmeister wieder einen Gang höher und baute die Führung durch Olise und Musiala weiter aus.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)