Yann Aurel Bisseck hat sich seine Rückkehr in die alte Heimatregion ein bisschen anders vorgestellt. Der Innenverteidiger von Inter Mailand musste gegen Bayer Leverkusen eine bittere Niederlage hinnehmen.
Emotionale Heimkehr mit brutalem Ende
Das 0:1 bedeutete einen seltenen Dämpfer für die bisher ungeschlagenen „Nerazurri“ und den jungen Deutschen, dessen steiniger Aufstieg bis in die Stammformation einer italienischen Topmannschaft führte.
„Es war ein langer Weg, ich musste hart daran arbeiten, viel darum kämpfen. Aber das macht es umso schöner“, sagte der 24-Jährige zu seinem Werdegang im Gespräch mit SPORT1.
Inter-Star huldigt Bayer Leverkusen
Einst spielte er für den 1. FC Köln, über diverse Umwege (Vereine wie Roda JC, Aarhus GF und Vit. Guimaraes) gelang Bisseck der Sprung bis in die Champions League.
Mittlerweile hat er es sogar auf den Radar von Bundestrainer Julian Nagelsmann geschafft. Dieser lobt den Verteidiger zuletzt öffentlich - erste Kontakte gab es bereits. Bisseck, der auch für Kamerun auflaufen könnte, tendiert klar zur deutschen Nationalmannschaft.
Trotz seiner Erfolge bleibt der Abwehrspieler bodenständig. „Ich habe noch viel zu lernen, kann noch in vielen Bereichen lernen“, meinte Bisseck.
Inter hatte sich mit Bayer ein packendes Duell geliefert, in der die zuvor unüberwindbare Defensive um Bisseck so manchen Angriff entschärfte. Erst in der 90. Minute traf die Werkself doch noch. Ein brutaler Tiefschlag kurz vor Ende.
„Ich glaube, dass wir ein gutes Spiel gemacht haben. Nur offensiv hätten wir ein bisschen mehr machen müssen“, analysierte Bisseck nach dem ersten Gegentor in der laufenden Saison der Königsklasse.
Gleichzeitig blickte er anerkennend auf die Gastgeber: „Die Leverkusener haben das auch gut gemacht, da muss ich Respekt zollen. Echt beeindruckend.“
Inter liegt in der Champions League nun punktgleich mit Bayer auf Rang vier.
Abseits? Bisseck hadert mit Gegentor
Das entscheidende Tor, das kurz vor Schluss fiel, bezeichnete der ehemalige U21-Nationalspieler als schwer zu verdauen: „Ich weiß nicht, ob es noch Abseits war, ob da irgendwas nicht gecheckt wurde. Aber maximal unglücklich.“
Unabhängig von Sieg oder Niederlage: Das Spiel in Leverkusen war für Bisseck aus emotionaler Sicht besonders. Zum ersten Mal spielte der 24-Jährige wieder in seiner Heimat: „Es sind sehr, sehr viele Freunde da, Familie da. Zum ersten Mal wieder in Deutschland spielen, quasi zu Hause, war schon ein enormes Gefühl. Auch wenn es nicht das gewünschte Ergebnis war.“
Bisseck begann seine Karriere beim 1. FC Köln, wo er als eines der größten Talente seiner Generation galt und mit 16 Jahren als jüngster Spieler der Vereinsgeschichte in der Bundesliga debütierte.
Auf die Frage nach seiner heutigen Verbindung zum FC erklärte er: „Ich gucke jede Woche Bundesliga, 2. Bundesliga. Ich wünsche dem Verein nur das Beste, ich hoffe, dass sie bald wieder erstklassig spielen.“