War’s das für Gianluigi Donnarumma bei Paris Saint Germain ?
War’s das für Donnarumma?
Als die Nachricht eine Stunde vor dem Anpfiff zwischen Bayern München und Paris Saint-Germain verkündet wurde, dass der italienische Schlussmann auf der Ersatzbank Platz nehmen muss, schüttelten die französischen Reporter nur noch den Kopf.
„Luis Enrique hat sich also getraut in einem solch wichtigen Spiel eine Ikone wie Donnarumma draußen zu lassen“, war im Presseraum der Allianz Arena zu hören.
„Safonov ist noch relativ unbekannt“, stellte Grégory Coupet, der 34 Mal für die französische Nationalmannschaft auflief, bei SPORT1 fest. „Deswegen ist Luis Enriques Entscheidung nicht unbedingt nachzuvollziehen. Eine solche Maßnahme kann einzig und allein nur schlechte Stimmung verbreiten.“
Das ewige Torwart-Duell bei PSG
Jérôme Alonzo, zwischen 2001 und 2008 Torwart bei PSG und heute Experte bei L‘ Équipe TV, kann dem nur zustimmen: „Dieser spontane Torwart-Wechsel hat die gesamte Mannschaft verunsichert“, analysierte der heutige Experte bei L‘ Équipe TV.
Alonzo geht noch weiter: „Seit Katar 2011 bei PSG die Übernahme getätigt hat, gab es fast immer einen offenen Kampf um die Nummer eins. Es fing an mit Kevin Trapp gegen Salvatore Sirigu, dann Trapp gegen Alphonse Areola, Areola gegen Gigi Buffon, anschließend Keylor Navas gegen Donnarumma und nun dieses neue unerwartete Duell. Das kann der Mannschaft nur schaden. Die Scheichs verstehen es einfach nicht. Meiner Meinung nach wäre sogar der Spanier Arnau Tenas (die Nummer drei bei PSG, Anm. d. Red.) rein technisch der Bessere.“
Bereits in der Ligue 1 war es im Sommer zuletzt zwei Mal vorgekommen, dass Matvey Safonov den Vortritt erhielt - wohl auch weil er mit dem Versprechen nach Paris geholt wurde, die Nummer 1 im Kasten zu sein. „Gigio (Donnarumma, d. R.) braucht halt mal eine Verschnaufpause“, rechtfertigte sich der spanische Trainer der Pariser.
Safonov sollte Pressing entgegenwirken
Dass es auch in der Königsklasse soweit kommen und der Russe in einer richtungsweisenden Partie zwischen den Pfosten stehen würde, war dann aber eine dicke Überraschung. Luis Enrique war sich sicher, dass Safonov gegen das hohe Pressing der Bayern besser geeignet wäre, mit technisch bessere Eigenschaften als sein direkter Konkurrent.
Doch der Schuss ging völlig nach hinten los. Der ehemalige Schlussmann von Krasnodar sorgte für einen Patzer beim Herauslaufen, als er in der Luft komplett daneben griff, der Ball schließlich auf dem Kopf von Minjae Kim landete und die Münchner dadurch das einzige Tor des Abends erzielten.
„Safonov verkörpert keineswegs Weltklasse, auch wenn er einige gute Bälle halten konnte, als er beispielsweise den Schuss von Musiala an den Pfosten lenkte“, sagte Alonzo. „Zwar ist Donnarumma technisch limitiert und in der Luft immer wieder unsicher, aber auf der Linie ist er bärenstark und sicherlich besser als seine neuen Konkurrenten.“
Wer wird nun an diesem Samstag beim Heimspiel gegen den FC Nantes in der Ligue 1 und danach in Salzburg (10.12) in der Champions League bei einem eminent wichtigen Spiel um die europäische Zukunft der Franzosen im Tor stehen? Man darf recht gespannt sein...