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Die quälende Ungewissheit des FC Bayern

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Die quälende Ungewissheit des FC Bayern

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Bayerns quälende Ungewissheit

Der FC Bayern befindet sich in der Tabelle der Champions League in einer Region, die er nicht kennt und die es in der Bundesliga gar nicht gibt. Ein Weiterkommen ist trotz aller unbekannten Faktoren trotzdem Pflicht.
Vincent Kompany spricht über die zahlreichen Auswärtsspiele des FC Bayern zu Beginn der Saison und muss dabei über seinen eigenen Spruch grinsen.
Der FC Bayern befindet sich in der Tabelle der Champions League in einer Region, die er nicht kennt und die es in der Bundesliga gar nicht gibt. Ein Weiterkommen ist trotz aller unbekannten Faktoren trotzdem Pflicht.

So mancher Bayern-Fan dürfte sich mittlerweile den alten Modus der Champions League zurückwünschen. Viele Jahre hatten die Münchner in der klassischen Gruppenphase keine Probleme.

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Über 40-mal in Folge hatte man nicht mehr verloren, ehe es Anfang Oktober erstmals wieder eine Niederlage setzte (0:1 bei Aston Villa).

Nach der 1:4-Klatsche beim FC Barcelona steht der FC Bayern tatsächlich ungewöhnlich früh unter Druck. Vor dem aktuellen Spieltag in der Königsklasse belegt der deutsche Rekordmeister den 23. Platz.

Um es doch noch unter die ersten acht Teams der Tabelle und damit direkt ins Achtelfinale zu schaffen, müssen die Münchner schon fast alle restlichen Partien der Ligaphase gewinnen.

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Modus beschäftigt die Bayern

„Die Hauptsache ist, dass wir noch genügend Spiele haben. Wir müssen gegen Benfica gewinnen, das ist unser Ziel. Ich will mir um dieses Format nicht allzu viele Gedanken machen oder um das, was dann im Januar ist“, sagte Vincent Kompany am Dienstagnachmittag auf Frage von SPORT1. Der Belgier offenbarte dann aber doch, dass er sich durchaus eingehend mit dem neuen Modus beschäftigt hat.

„Das haben die Mathematiker errechnet“, erklärte Kompany und macht eine einfache Rechnung auf: „Drei Spiele zu gewinnen, reicht für die Playoffs, mit sechs Siegen bist du unter den Top acht″.

Der Bayern-Trainer betonte allerdings, dass er sich natürlich nicht nur drei Siege ausrechne, er und seine Mannschaft wollen mehr.

Sechs Bayern-Siege sollen reichen

In der Tat berechnete der Datendienstleister „Opta“ bereits vor der Auslosung, dass 17 Punkte für eine Platzierung unter den ersten acht Teams reichen würden. Im Rahmen der 50.000 unterschiedlichen Berechnungen, die die Statistiker durchführten, reichten in 98 Prozent der Fälle sogar „nur“ 16 Punkte für ein direktes Weiterkommen aus. Fußball scheint dann eben doch Mathematik zu sein.

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Für die Bayern heißt das: Es fehlen noch satte 14 Punkte, um mit hundertprozentiger Sicherheit ins Achtelfinale zu kommen. Insofern geben die Berechnungen Joshua Kimmich recht. Der hatte direkt nach dem Spiel bei Barca verkündet: „Wir müssen jetzt jedes Spiel gewinnen“.

Man spürt, dass die Bayern – und auch andere Klubs – noch mit der neuen Champions-League-Welt fremdeln. Zu viele Gewissheiten aus dem alten Modus wurden über Bord geworfen. Planbar ist kaum etwas. Auch deswegen sagt Kompany, dass er erst nach der ersten Saison der neuen Art beurteilen könne, was er wirklich von der Neuerung hält.

Eberl: „Haben gegen Benfica Druck“

Doch klar dürfte auch sein, dass sich angesichts des engen Terminkalenders kein Klub wirklich zwei zusätzliche Playoff-Spiele wünscht. Die Belastungen für die Spieler sind bereits jetzt groß genug.

Fakt ist: Torparaden wie gegen Dinamo Zagreb sind deutlich weniger wertvoll als früher. Vielmehr kommt es auf Punkte an, ein Remis kann schon das Weiterkommen einer Mannschaft empfindlich in Gefahr bringen.

„Der Modus ist deswegen interessant, weil die Tordifferenz keine Rolle spielt. Es geht quasi nur ums Gewinnen. Wir hatten jetzt zwei komplizierte Auswärtsspiele, die wir beide verloren haben. Daher haben wir gegen Benfica ein Stück weit Druck“, sagte Sportvorstand Max Eberl am Wochenende. Er will nicht so weit gehen, dass man alle Spiele gewinnen muss.

Vielmehr gehe es darum, sich mit einem Sieg über Benfica weiterhin in eine gute Position fürs Weiterkommen zu bringen. Für den Bayern-Boss war schon nach der Partie in Barcelona klar, dass es bis zum achten und letzten Spieltag spannend bleiben würde – ganz so, wie es sich die Väter der Reform bei der UEFA gewünscht haben.

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„Kein anderes Team hat es so leicht wie der FC Bayern“

Im Kampf gegen den Modus könnte die Ungewissheit viele Teams quälen. Kompany erinnerte am Dienstag daran, dass man eben nicht wie in einer „normalen“ Ligatabelle jeden gegen jeden spielen sehe. Die Spielpläne der Teams sind zu unterschiedlich und niemand verfügt über Erfahrungswerte – weder die Aktiven noch Fans oder Medien. Entsprechend eng halten sich alle an die Mathematik und Statistik.

Aus der reinen Sicht der Zahlen hatte der Rekordmeister übrigens auch diesmal wieder das berüchtigte bayerische Losglück: Einer auf Werten von clubelo.com basierenden Analyse von Georg Haas vom Blog „Mia san Rot“ hat der FC Bayern das machbarste Programm in der Ligaphase erwischt, PSG das schwierigste.

Überschrieben ist die Auswertung mit der Headline: „Kein anderes Team hat es so leicht wie der FC Bayern“.

Doch dieser These macht die Realität aktuell einen Strich durch die Rechnung. Denn leicht wirken die Aufgaben für Kompany und Co. nicht. Fußball ist dann eben doch keine Mathematik.