Lothar Matthäus hat mit wenig schmeichelhaften Worten zur größten Krise unter der Führung von Pep Guardiola bei Manchester City Stellung bezogen.
Pep? „Vielleicht stimmt Chemie nicht“
Nach dem 0:4-Fiasko in der Premier League gegen Tottenham Hotspur und der nunmehr fünften Pflichtspielniederlagen in Folge meinte der deutsche Rekordnationalspieler in seiner Sky-Kolumne vor dem Champions-League-Spiel der Engländer am Dienstag (21.00 Uhr) gegen Feyenoord Rotterdam: „Vielleicht fehlt der Hunger, vielleicht Rodri, vielleicht stimmt die Chemie zwischen Guardiola und der Mannschaft nicht.“
Matthäus schränkte indes sogleich ein: „Letzteres kann ich mir allerdings nicht vorstellen. Die meisten sind froh, mit ihm zusammenarbeiten zu dürfen. Die Kompaktheit fehlt, der letzte Biss fehlt, die letzte Leidenschaft. Das ist meiner Meinung nach eine Einstellungssache, denn die Qualität ist auf jeden Fall vorhanden.“
Matthäus über City-Krise: „Es muss an den Spielern liegen“
Weil Guardiola bei den Skyblues unlängst doch noch einmal einen neuen Vertrag unterzeichnete, sieht Matthäus „die Voraussetzungen für Erfolg“ auch weiterhin gegeben: „Es muss daher an den Spielern liegen, die nicht ans Leistungslimit gehen. Und das wird von Guardiola normalerweise gepredigt.“
Die unerwarteten Niederlagen seien „nicht erklärbar. Das ist nicht Manchester City. Natürlich ist ein Kevin de Bruyne nicht mehr in der Form wie vor zwei Jahren, natürlich fehlt ein Rodri (mit Kreuzbandriss außer Gefecht gesetzter Spielmacher, Anm. d. Red.).“ Aber City habe „mit Sicherheit vor der Saison einen Kader zusammengestellt, der über 18 bis 20 erstklassige Spieler verfügt.“
Was für Matthäus ebenso klar ist, „auch wenn man Rodri nicht eins zu eins ersetzen“ könne: „Normalerweise kann Ilkay Gündogan die Rodri-Position auch bekleiden. Das müsste für das ein oder andere Spiel in der Premier League reichen.“
Für den 63-Jährigen, der den früheren deutschen Nationalspieler damit indirekt in die Pflicht nahm, steht fest: „Fünf Niederlagen in Serie sind aber nicht nur mit seinem (Rodris) Fehlen zu erklären.“