Seinem in der Serie A verliehenen Spitznamen „Monster“ wurde Minjae Kim in seiner ersten Bayern-Saison nur selten gerecht. Der Südkoreaner schwächelte insbesondere in der Champions League gegen Real Madrid und machte einen teils verlorenen Eindruck.
Bayerns Monster stellt CL-Rekord auf
Unter Trainer Vincent Kompany kommt das Monster aber wieder ins Laufen. Der 1:0-Erfolg der Bayern im wichtigen Champions-League-Match gegen Benfica Lissabon hatte auch viel mit Kim zu tun (SPORT1-Note 1,5).
Der 27-Jährige überzeugte sowohl gegen als auch mit dem Ball. Noch beeindruckender als seine Zweikampf-Bilanz (78 Prozent gewonnen) war am Mittwochabend seine Passquote. Tatsächlich brachte Kim 100 Prozent seiner Zuspiele an den Mann.
Rekord! Bayern-Star wird immer stärker
Mit 113 angekommenen Pässen spielte er die zweitmeisten erfolgreichen Bälle nach Joshua Kimmich (96 Prozent Passquote) und stellte laut Statistikportal Sofascore einen neuen Champions-League-Rekord auf. Seit Beginn der Datenerfassung (2003/04) ist es bisher keinem Spieler gelungen, 100 Prozent der Zuspiele zum Mitspieler zu befördern und gleichzeitig über 100 Pässe zu spielen.
Zwar spielte Kim überwiegend kurze Pässe, jedoch blieb er auch bei seinen vier langen Zuspielen fehlerfrei. Ohnehin ist schon seit Wochen zu sehen, dass sich der Südkoreaner mehr zutraut und bei seinen weiten Bällen immer mehr an Sicherheit gewinnt.
Auch die vermeidbaren Anspielfehler, die Kim in der vergangenen Saison noch häufiger unterliefen, hat er fast in Gänze eingestellt.
Die Leistungssteigerung von Kim ist fraglos mitverantwortlich dafür, dass die Münchner nach der herben Barca-Pleite viermal in Serie ohne Gegentor bleiben konnten.
Neapel-Level? Kim gelobt Besserung
Natürlich ist auch den Kollegen die positive Entwicklung keineswegs entgangen. „Ich fand Minjae im Zweikampf immer schon ein Monster - im positiven Sinn. Man merkt, wie er sich weiterentwickelt, dass er die Idee des Trainers versteht und die umsetzen möchte“, adelte Kimmich seinen Kollegen nach dem Spiel.
Derartige Worte helfen Kim spürbar, nach seinen Anlaufschwierigkeiten in München voll Fuß zu fassen. „Joshi ist ein guter Freund, der mir immer Mut macht. Es freut mich, wenn er mich das Abwehr-Monster nennt“, zeigte er sich laut Bild dankbar über die Kimmich-Äußerung.
Kim zeigt sich trotz der positiven letzten Wochen nicht zu selbstzufrieden, sondern kündigte an, noch besser zu werden. „Ich habe Selbstvertrauen und fühle mich in München komplett angekommen. Aber es geht noch mehr – ich bin noch nicht auf dem Level angekommen, das ich in Neapel hatte.“