Barca-Star Raphinha vereinte gegen den FC Bayern genau das, was die schwächelnden Münchner Offensivkräfte bei der 1:4-Pleite so deutlich vermissen ließen. Mit seinen Tempo-Dribblings, seiner Zielstrebigkeit und punktgenauen Abschlüssen machte der Brasilianer beim Champions-League-Kracher den Unterschied.
Bayern-Schmach trägt seinen Namen
Der 27-Jährige stahl sogar Top-Juwel Lamine Yamal die Show. Der Teenie zeigte seine beeindruckenden Skills zwar vereinzelt, aber letztlich blieb neben dem Mann des Tages nur eine Nebenrolle.
Raphinha wie Ronaldo, Agüero und Makaay
Mit seinen drei Treffern in einem Spiel gegen Bayern sorgte Raphinha für ein Kunststück, das in der Königsklasse zuvor erst drei Spielern gelungen war: Roy Makaay (Deportivo La Coruna, 2002), Sergio Agüero (Manchester City, 2014) und Cristiano Ronaldo (Real Madrid, 2017). Zwar gehört Raphinha nicht zu den 30 Ballon d‘Or-Kandidaten, aber immerhin zu diesem erlesenen Kreis.
Dies ist ein kleines Wunder, wenn man bedenkt, dass der Brasilianer in seinen ersten beiden Barca-Jahren der Ablösesumme von 58 Millionen Euro selten gerecht wurde und als Verkaufskandidat galt. Hansi Flick hat Raphinha aber binnen weniger Monate in eine echte Rakete verwandelt.
Bereits vor dem Duell gegen die Bayern verbuchte Raphinha 14 Scorer in zwölf Saison-Pflichtspielen. Ein Fakt, den die Münchner offenbar ein wenig unterschätzt haben, zumal der erstarkte Star-Spieler nicht mal eine Minute für seinen ersten Treffer benötigte und in der 45. und 56. Minute gleich doppelt nachlegte.
Presse schwärmt von Barca-Held: „Raphinhas Gift tötet Bayern“
War Raphinha unter Xavi noch ein zwar geduldeter, aber keineswegs gefeierter Kaderspieler mit zu hohen Bezügen, schwärmen nun alle vom begnadeten Offensivspieler. In der spanischen Presse herrschte nach dem Gala-Auftritt gegen die Bayern pure Ekstase.
„Raphinhas Gift tötet Bayern auf dem Montjuïc. Teuflisches Tempo, der Ball klebt an seinem Fuß, und er überlegt weit im Voraus, wohin er den Ball platzieren kann, ohne den Kopf zu heben“, schrieb El Mundo.
La Vanguardia bezeichnete Raphinha als „Speerspitze“, während die Sport ihn als „Star des Abends“ kürte. Die AS sprach von einer „sensationellen Leistung“, die noch „lange in Erinnerung bleiben“ werde.
Auch international hat der Bayern-Bezwinger mächtig Eindruck hinterlassen. Der Blick (Schweiz) zufolge habe Raphinha die Bayern „im Alleingang erledigt“. ESPN befand: „Raphinha, mit der Kapitänsbinde an diesem Abend, stellte sicher, dass sich die Bayern-Geister der Vergangenheit nicht wieder blicken ließen.“
Eine glückliche Fügung bereitete Weg für Raphinha
Raphinha ist seit dem verletzungsbedingten Ausfall von Marc-André ter Stegen Kapitän der jungen und erfolgreichen Barca-Mannschaft. Der 27-Jährige ist also nicht nur mit seinen individuellen Künsten beschäftigt, sondern trägt echte Verantwortung für das Team.
Ein Fakt, der zeigt, wie schnelllebig das Geschäft ist. Noch vor drei Monaten hätte schließlich fast jeder damit gerechnet, dass Nico Williams gemeinsam mit Lamine Yamal die Flügelzange der Blaugrana bilden wird.
Nun erscheint das Scheitern der Katalanen bei den Bemühungen um den Bilbao-Star tatsächlich als glückliche Fügung.