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Sahin? Mutlos und naiv!

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Sahin? Mutlos und naiv!

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Mutlos und naiv

Nuri Sahin muss sich nach der am Ende deftigen Niederlage gegen Real Madrid Fragen gefallen lassen. Die Umstellung des BVB-Trainers nach einer nahezu perfekten ersten Halbzeit geht dabei komplett in die Hose. Noch fehlt Sahin das Gefühl für seine Mannschaft.
Nach der Niederlage vom BVB gegen Real Madrid versucht Trainer Nuri Sahin das ganze einzuordnen und gibt eigene Fehler zu.
Nuri Sahin muss sich nach der am Ende deftigen Niederlage gegen Real Madrid Fragen gefallen lassen. Die Umstellung des BVB-Trainers nach einer nahezu perfekten ersten Halbzeit geht dabei komplett in die Hose. Noch fehlt Sahin das Gefühl für seine Mannschaft.

Als Jamie Gittens in der 55. Minute ausgewechselt wurde, standen einige im Bernabeu auf, um einen besseren Blick auf den Flügelflitzer zu erhaschen. Er lief rund. Es schien nicht so, als läge eine Verletzung bei dem 20-Jährigen vor. Die Verwunderung war groß. Wieso nahm Nuri Sahin seinen bis dahin wohl aktivsten und gefährlichsten Offensivspieler vom Platz und brachte mit Waldemar Anton einen Innenverteidiger? Vor allem in einer Situation, in der der BVB 2:0 führte, die Königlichen im heimischen Hexenkessel Bernabeu entzaubert und vieles im Griff hatte.

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Dass Sahin die Herangehensweise nach einer nahezu perfekten ersten Halbzeit, mit Ausnahme der beiden Alutreffer gegen den BVB, komplett verändert hatte, wurde ihm später zum Verhängnis.

BVB lässt Mut vermissen

Der Wechsel zu drei Innenverteidigern in einer Fünferkette ist rätselhaft. Sahin versuchte es mit „taktischen Gründen“ zu erklären. Man wollte die „Bahn von Rodrygo“ zumachen.

Funktionieren wollte das aber nicht – im Gegenteil.

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Gerade dieser erste Wechsel zeugte von fehlendem Mut. Mut, den es gebraucht hätte, um aus dem Bernabeu etwas Zählbares mitnehmen zu können. Sich gegen Real Madrid eine komplette Halbzeit aufs Verteidigen zu konzentrieren und beten, dass keiner durchrutscht, ist naiv.

Die Abwehrreihe, die bis dahin sehr gut harmoniert hatte, strahlte auf einmal große Unsicherheit und Unordnung aus. Entlastungsangriffe hätten dem BVB so gutgetan. Kaum jemand wäre dafür besser geeignet gewesen als eben jener ausgewechselte Gittens.

Sahin verzockt sich mit seinen Wechseln

Doch das war nicht die einzige fragwürdige Entscheidung an diesem Abend. Sahin wechselte nach dem 2:2-Ausgleich Pascal Groß für den Torschützen und Vorlagengeber Donyell Malen ein. In dieser Phase des Spiels wurde der BVB von Real-Angriffen schlichtweg überrollt, kam kaum zum Atmen. Ein Spieler, der dagegenhält, grätscht, beißt und Bälle erobert hätte den Dortmunder wohl besser getan als Groß.

Es scheint so, als fehle Sahin noch ein wenig das Gefühl für seine Mannschaft.

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Das würde auch die Situation um Marcel Sabitzer erklären. Lange Zeit durfte er nicht auf seiner Lieblings-Position, der Doppelsechs, ran. Dort, wo er in der vergangenen Saison mit der beste Dortmunder war. Weil Groß zuletzt angeschlagen war und nicht von Beginn an auflaufen konnte, durfte Sabitzer gegen Real endlich im defensiven zentralen Mittelfeld auflaufen. Der Österreicher zeigte, dass er sich auf dieser Position deutlich wohler fühlt - auch wenn er am Ende dem überfallartigen Real-Fußball ebenso wenig wie seine Kollegen entgegenzusetzen hatte.

Sahins Wechsel waren zwar sicher keine Anweisung, passiv zu werden. Doch genau mit diesen Veränderungen kam die Passivität.

Reals Qualität ist furchteinflösend

Fakt ist aber auch: Die Qualität von Real ist brutal, wie sie über den BVB hinwegfielen fast schon furchteinflößend. Trainerfuchs Carlo Ancelotti weiß genau, wie er diese Mannschaft zu Höchstleistungen pushen kann und lenken muss. Und trotzdem gab es den einen Moment, der fast nochmal alles auf den Kopf gestellt hätte. Doch Maximilian Beier brachte den Ball in der 82. Minute nicht zur erneuten schwarz-gelben Führung im Tor unter. Dann hätte man im Nachhinein sagen können: Gerade nochmal gut gegangen.

Doch so muss sich Nuri Sahin, ein junger Trainer, der noch am Anfang seine Karriere steht, die Frage gefallen lassen, ob er seiner Mannschaft den Mut genommen hat.