Wenn der FC Bayern München am Mittwochabend (21.00 Uhr im SPORT1-Liveticker) gegen Aston Villa sein zweites Champions-League-Spiel der Saison bestreitet, werden sich viele Blicke auf einen richten: Trainer Unai Emery hat „The Villans“ überraschend in die Königsklasse geführt und will nach seinem Sieg gegen die Young Boys Bern nun auch den Rekordmeister in der Champions League zu Fall bringen.
Schlägt Bayern-Schreck wieder zu?
Dabei hätte der Spanier Medienberichten zufolge am Mittwochabend selbst auf der Bank des Rekordmeisters sitzen können. Er soll ein Trainerkandidat für die Nachfolge von Thomas Tuchel gewesen sein - auch wenn Sportvorstand Max Eberl dem weiterhin kategorisch widerspricht.
„Ich habe mit Unai Emery nie gesprochen“, betonte Eberl am Tag vor dem zweiten Champions-League-Saisonspiel der Münchner erneut. Starke Trainerqualitäten möchte ihm der 51-Jährige trotzdem nicht absprechen. „Er hat in seiner Zeit davor in Spanien schon gezeigt, was für ein großartiger Trainer er ist“, sagte Eberl.
Emery als Bayern-Eliminator
Vor seinem Job bei Aston Villa war Emery zuletzt beim FC Villareal als Trainer aktiv. Dort hatte er die Bayern, damals von Julian Nagelsmann trainiert, bereits 2022 überraschend im Viertelfinale aus der Champions League gekegelt. In der Saison 2020/2021 gewann er mit den Spaniern sogar die Europa League.
Zuvor hatte der 52-Jährige aber noch einige weitere Titel gesammelt: Dreimal gewann Emery mit dem FC Sevilla die Europa League. 2018 wurde er zudem mit Paris Saint-Germain französischer Meister. Dort erarbeitete er sich in insgesamt 114 Spielen einen beeindruckenden Punkteschnitt von 2,42 Punkten pro Spiel. Hinzu kamen Trainerstationen beim FC Arsenal, Spartak Moskau und dem FC Valencia.
Trainer führt Abstiegskandidaten nach Europa
Seit Oktober 2022 ist Emery als Nachfolger von Steven Gerrard bei Aston Villa aktiv. Den Abstiegskandidaten der Premier League verwandelte der Spanier noch in der ersten Saison zum Conference-League-Teilnehmer.
Dort führte er den Verein aus Birmingham dann in der vergangenen Saison bis ins Halbfinale. In der Premier League landete Aston Villa auf einem starken vierten Platz und löste damit das Champions-League-Ticket.
Emery predigt Konstanz
Emery predigt seinen Spielern Konstanz. Ein Tag vor dem Spiel gegen den Rekordmeister betonte er, dass seine Mannschaft vor allem in der Premier League gute Leistungen bringen müsse. „Morgen spielen wir ein ganz besonderes Spiel für alle, aber ich bereite mich genauso vor wie am Sonntag gegen Ipswich.“
Auch FC Bayerns Trainer Vincent Kompany hat Respekt vor den Leistungen seines Trainerkollegen. „Was sie letzte Saison erreicht haben, war schon ganz außergewöhnlich“, lobte der Belgier Emery am Dienstagabend.
Bei TNT Sports erklärte er zudem: „Es ist eine unglaubliche Leistung, in dieser Liga (Premier League, Anm. d. Red.) unter die ersten Vier zu kommen.“ Villa sei eine Mannschaft mit guten Spielern und einem guten Trainer. „Für uns ist es immer toll, uns mit solchen Trainern und solchen Mannschaften zu messen.“
Hat Kompany das Geheimnis entschlüsselt?
Kompany meint das Geheimnis von Emery entschlüsselt zu haben und beobachtet eine ähnliche Taktik bei einem Bundesligarivalen. „Es ist eine ganz gut organisierte Mannschaft. Sie sind kompakt, haben ein ähnliches Ziel wie Leverkusen“, sagte der Bayern-Coach auf der Pressekonferenz vor der Partie. Ob Kompany damit wirklich richtig liegt, wird sich am Mittwochabend zeigen.