Es sah alles nach einem perfekten schwarz-gelben Königsklassen-Abend aus: Eiskalte Chancenverwertung und Alu-Glück in Hälfte eins. Doch dann drehte Real Madrid auf und entzauberte den BVB. Von den Dortmundern gab es kaum mehr Gegenwehr, am Ende setzte es eine 2:5-Klatsche.
Einzelkritik: Ohne ihn ging es bergab
Borussia Dortmund spielt eine nahezu perfekte erste Hälfte - und wird dann doch von Real Madrid überrollt. Während ein Offensiv-Duo zunächst wirbelt, leisten sich nahezu alle Defensiv-Akteure haarsträubende Fehler.
Borussia Dortmund spielt eine nahezu perfekte erste Hälfte - und wird dann doch von Real Madrid überrollt. Während ein Offensiv-Duo zunächst wirbelt, leisten sich nahezu alle Defensiv-Akteure haarsträubende Fehler.
Während Jamie Gittens und Donyell Malen ihre Offensiv-Fähigkeiten unter Beweis stellten, leistete sich vor allem die Defensive haarsträubende Fehler. Die SPORT1-Noten in der Übersicht.
GREGOR KOBEL: War in der ersten halben Stunde nahezu beschäftigungslos, dann aber hellwach. Erst fing er einen Kopfball von Jude Bellingham ab, später stand er bei einer turbulenten Aktion im Fokus: Zunächst rettete zweimal die Latte, dann fischte er den unglücklich abgefälschten Ball von Brandt von der Linie (36.). Auch in der zweiten Hälfte parierte er mehrmals. Bei den Gegentreffern machtlos. SPORT1-Note: 3
Schlotterbeck unglücklich
JULIAN RYERSON (bis 76.): Gewann den ersten Zweikampf gegen Vinícius Júnior und schaffte es auch lange Zeit, dem Brasilianer den Spaß am Spiel zu nehmen. Ließ zur Not auch Kylian Mbappé über die Klinge springen (15.). Doch gerade in der zweiten Hälfte mit immer mehr Problemen gegen den aufdrehenden Vinícius. Dennoch insgesamt sehr zweikampfstark und mit Offensivbemühungen. Wurde nach 76. Minuten komplett platt ausgewechselt. SPORT1-Note: 3
NIKLAS SÜLE: Stand nach seinem Magen-Darm-Infekt überraschend in der Startelf. Strahlte zunächst Sicherheit aus und ließ sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Beim Anschlusstreffer von Rüdiger (60.) und auch beim 4:2 durch Vinícius stand er allerdings zu weit weg. SPORT1-Note: 4
NICO SCHLOTTERBECK: Agierte zunächst enorm abgeklärt, später dann unglücklich. Wichtig, dass er bei einer Hereingabe von Ferland Mendy noch mit der Fußspitze drankam (53.). Konnte kurz vor dem Anschlusstreffer noch blocken, die anschließende Flanke aber nicht verhindern (60.). Beim zweiten Gegentreffer grätschte er den Ball äußerst unglücklich an Kobel vorbei direkt vor die Füße von Vinícius (62.). SPORT1-Note: 4,5
RAMY BENSEBAINI: Schaffte es zwar nicht, Rodrygo komplett aus dem Spiel zu nehmen, lieferte aber dennoch einen guten Fight ab. Auch nach vorne schob er immer wieder an, vor allem als Sahin auf Fünferkette umstellte. SPORT1-Note: 3
FELIX NMECHA (bis 76.): Bekam den Vorzug vor Kapitän Emre Can und rechtfertigte diesen. Bewegte sich wahnsinnig viel zwischen den Linien, war extrem ballsicher und strahlte Ruhe aus. Gewann zudem zehn seiner zwölf Zweikämpfe. Konnte den Real-Überfall aber auch nicht verhindern. SPORT1-Note: 3
Brandt nimmt BVB-Spiel in die Hand
MARCEL SABITZER: Da Pascal Groß noch angeschlagen war, durfte er erstmals in dieser Saison auf seiner Lieblings-Position, der Doppelsechs, ran. Überzeugte dort mit einigen guten Seitenwechseln und war enorm fleißig, lief einige Löcher zu. Man merkte, dass er sich dort wohler fühlt. Nach dem Seitenwechsel aber genauso überfordert wie der Rest des Teams. SPORT1-Note: 4
JULIAN BRANDT: Lieferte als Cans Kapitän-Stellvertreter zunächst einen überzeugenden Auftritt ab und nahm das Spiel in die Hand. Leitete das 1:0 mit einem Gedankenblitz-Steckpass auf Guirassy ein (30.). Seinen Distanzschuss wenige Minuten später parierte Thibaut Courtois glänzend (39.). Am meisten Applaus bekam er für eine Grätsche gegen Vinícius, als er einen vielversprechenden Real-Konter stoppte (50.). Doch auch er konnte bei dem Real-Sturmlauf nicht dagegenhalten und legte das 2:3 dann auch noch unfreiwillig auf. SPORT1-Note: 3
DONYELL MALEN (bis 60.): Ein Tor, eine Vorlage – mehr geht kaum. Schloss bei der Führung eiskalt und unhaltbar ab (30.). Bereitete zudem das 2:0 mustergültig vor, indem er sich ohne Probleme auf der rechten Seite durchsetzte und maßgeschneidert auf den perfekt einlaufenden Gittens flankte (34.). In der Folge konnte er kaum mehr Akzente setzen und wurde nach einer Stunde ausgewechselt. Auch seine Auswechslung wirkte sich nicht gerade positiv aus. SPORT1-Note: 2
JAMIE GITTENS: Mit seinem 2:0 wurde er zum jüngsten Engländer, der je in der Champions League gegen Real Madrid traf. Bei seinem Tor lief er bei einer Malen-Flanke perfekt ein (34.). Stiftete auch sonst über die linke Offensiv-Seite immer wieder Unruhe. Wurde wegen einer Umstellung auf Fünferkette nach 55 Minuten ausgewechselt. Im Nachhinein vielleicht nicht der cleverste Schachzug. SPORT1-Note: 2
Guirassy hängt in der Luft
SERHOU GUIRASSY: Spielte enorm mannschaftsdienlich und mit Köpfchen. Die 1:0-Führung bereitete er mustergültig vor, indem er kurz verzögerte und die Lücke zwischen den vielen Real-Beinen fand. Auch in der Defensive half er aus und köpfte mehrmals Bälle aus dem BVB-Strafraum. In Hälfte zwei hing er aber enorm in der Luft und konnte kaum mehr für Entlastung sorgen. SPORT1-Note: 3,5
Ab 55.: WALDEMAR ANTON: Kam für Gittens in die Partie, um das Spiel zu stabilisieren, und reihte sich in der Fünferreihe mittig ein. Das klappte, obwohl er ohne Fehler blieb, aber nur bedingt, denn das Spiel kippte zugunsten der Königlichen. Beim 5:2 von Vinícius Junior schaute er nur zu. SPORT1-Note: 4
Ab 60. PASCAL GROSS: Konnte die entfesselnd aufspielenden Madrilenen nicht stoppen. SPORT1-Note: 4
Ab 76. EMRE CAN: Kam spät, wirkte in einigen Situationen unglücklich. Initiierte die Großchance zum 3:2, die schlecht ausgespielt wurde. SPORT1-Note: Ohne Bewertung
Ab 76. MAXIMILIAN BEIER: Hätte beinahe die 3:2-Führung erzielt. Sein Abschluss konnte Courtois aber per Fußabwehr klären (82.). SPORT1-Note: Ohne Bewertung