Für Bayer Leverkusen lief es bei Feyenoord Rotterdam schon in der ersten Halbzeit wie nach Plan. Die Werkself führte nach 45 Minuten bereits 4:0 im De Kuip, was auch letztendlich der Endstand sein sollte. Leverkusen präsentierte sich eiskalt, nutzte quasi jede Chance.
„Unfassbar“: Bayer-Trick verzaubert
Besonders sehenswert spielte der Deutsche Meister das zwischenzeitliche 2:0 heraus, das Victor Boniface mit einem feinen Trick einleitete. Der Nigerianer machte rund 25 Meter vor dem Strafraum einen flachen Ball von Florian Wirtz fest und setzte sich anschließend gegen gleich zwei Verteidiger durch.
Boniface täuscht an und legt quer
Boniface zog in der Folge sein rechtes Schussbein auf, täuschte einen Torschuss an, spitzelte den Ball jedoch stattdessen in der Bewegung mit dem linken Fuß auf den mitgelaufenen Jeremie Frimpong. Der Niederländer legte im Strafraum quer auf den ebenfalls heranstürmenden Grimaldo, der nur noch einschieben musste (31.).
„Für uns ist es nichts Neues, weil er das im Training auch öfter macht. Wenn es klappt, sind wir froh. Wenn es nicht klappt, muss er ein bisschen einfacher bleiben“, sagte Bayer-Star Granit Xhaka hinterher bei DAZN.
„Unfassbar“ betitelten DAZN-Kommentator Freddy Harder und Experte Sebastian Kneißl die Aktion von Boniface, der dafür „auch nochmal die Hose runterlassen“ hätte können. Hintergrund: Beim 4:1-Sieg bei der TSG Hoffenheim am zurückliegenden Samstag jubelte Boniface nach dem 2:0 mit heruntergelassener Hose - angelehnt an einen nigerianischen TikTok-Trend, wie er nach Abpfiff erklärte.
DAZN-Moderator Max Siebald betitelte die Szene in der Halbzeit als „Szene des Spiels“ und legte sich anschließend fest: „Das ist die schönste Aktion, die wir in der Champions League bisher sehen durften.“
Hradecky: „Darf er lieber machen als das mit der Hose“
Auch Lukas Hradecky hatte in Anlehnung an Bonifaces Trick-Pass noch einen Spruch parat: „Ab und zu macht er das mal. Aber manchmal geht es nicht gut aus. Wenn es gut ausgeht, dann darf er das lieber machen als das mit der Hose.“
Simon Rolfes, Geschäftsführer Sport, machte keinen Hehl daraus, dass ihm das kunstvolle Zuspiel besser gefiel als der Torjubel am vergangenen Wochenende. „Wichtig ist, dass der Pass ankommt. Das macht er häufiger, das ist ein bisschen ein Teil seines Spiels. Das ist auch okay. Auf dem Platz ist es mir immer noch wichtiger als das, was dann irgendwie drumherum passiert“, sagte Rolfes.
Wirtz: „Das ist sein Signature-Move“
Für Florian Wirtz war der Trick keine Überraschung: „Das ist sein Signature-Move. Ich glaube, den kann er am besten in der Fußballwelt. Das macht er gut“, so der DFB-Star bei DAZN. „Er kann außerordentliche Sachen mit dem Ball. Deswegen sind wir sehr froh, dass wir ihn in unserer Mannschaft haben. Für solche Sachen ist er natürlich sehr gut zu haben.“
Bayer-Coach Alonso schwärmte ebenfalls: „Er ist sehr stark. Es ist sehr hart für die Verteidiger gegen ihn zu spielen. Er hat kein Tor geschossen, aber er ist wichtig für uns.“
Wirtz eröffnete die Bayer-Torgala früh (5.) und traf nach Grimaldos 2:0 wenig später noch zum 3:0 (36.). Kurz vor dem Pausenpfiff erhöhte Leverkusen noch einmal, eine Hereingabe von Edmond Tapsoba bugsierte Feyenoord-Keeper Timon Wellenreuther ins eigene Tor. Boniface wurde nach 61 Minuten durch Patrik Schick im Sturmzentrum ersetzt.