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Champions League: Beste bei Benfica nach Schmidt-Aus in Bredouille

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Champions League: Beste bei Benfica nach Schmidt-Aus in Bredouille

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Der Rausch ist erst mal zu Ende

Nach dem Aus von Fürsprecher-Coach Roger Schmidt hat Jan-Niklas Beste bei Benfica Lissabon einen schweren Stand - trotz Champions-League-Debüts. Wie geht‘s weiter für den Heidenheimer Ex-Helden? Ein warnendes Beispiel gibt es beim 1. FC Köln.
Jan-Niklas Beste hat es bei Benfica Lissabon derzeit nicht leicht
Jan-Niklas Beste hat es bei Benfica Lissabon derzeit nicht leicht
© imago
Nach dem Aus von Fürsprecher-Coach Roger Schmidt hat Jan-Niklas Beste bei Benfica Lissabon einen schweren Stand - trotz Champions-League-Debüts. Wie geht‘s weiter für den Heidenheimer Ex-Helden? Ein warnendes Beispiel gibt es beim 1. FC Köln.

Nach dem Rausch kommt nicht selten der Kater. Zumindest Ernüchterung. Und so mag sich momentan vielleicht auch Jan-Niklas Beste ein bisschen vorkommen, als habe gerade ein kleiner Filmriss eingesetzt. Jedenfalls erlebt die bemerkenswerte Story des 25-Jährigen dieser Tage erstmals einen Aussetzer. Was trotzdem keineswegs heißt, als sei eine Fortsetzung des Erfolgsstreifens unmöglich.

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Es war die 88. Minute, als Beste nun für seinen neuen Klub Benfica Lissabon zu seinem Debüt in der Champions League kam. Beim 2:1-Auswärtssieg gegen Roter Stern Belgrad wurde der Mittelfeld-Techniker mit dem zauseligen Bart für keinen Geringeren als Argentiniens Weltmeister Ángel Di María eingewechselt.

Was gut klingt, konnte Bestes schweren Stand bei seinem portugiesischen Arbeitgeber aber nur bedingt kaschieren, denn: So traumhaft für den Überflieger und Top-Scorer der vergangenen Bundesliga-Saison der Wechsel vom beschaulichen 1. FC Heidenheim zum Verein von Weltruf zunächst erschien und einen extremen Karrieresprung markierte, so schwierig gestaltet sich nun die Gegenwart.

Beim Liga-Auftakt hatte Beste in der Startelf gestanden, mit Benfica bei Außenseiter Famalicao aber mit 0:2 Schiffbruch erlitten. Am zweiten Spieltag dann verletzte sich Beste beim 3:0 gegen Casa Pia früh, fiel danach mit einer Muskelverletzung am Oberschenkel für mehrere Wochen aus.

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Roger Schmidt als Faktor für Benfica-Wechsel

Nun kämpft der deutsche Fast-Nationalspieler, der die Heim-EM nur knapp verpasst hatte, um den Anschluss. Und das nicht unbedingt hilfreich unter der Regie eines neuen Coachs, nachdem sich Lissabon Ende August von Bestes großem Fürsprecher Roger Schmidt getrennt hat. Sein Landsmann sei „ein Riesenpunkt“ hinsichtlich seiner Wechsel-Entscheidung gewesen, hatte Beste dazu noch vor wenigen Wochen erklärt - auch in dem Wissen, „wie schnelllebig das Business ist. Ich hätte nicht für viele Klubs Heidenheim verlassen, aber ich bin überzeugt, dass es der richtige Schritt war.“

Ein Schritt unter höchst kritischem Brenngleis bei Portugals Rekord-Champion. „Der Druck hier ist enorm“, so Beste, „weil man eben Titel gewinnen muss.“ Gegenwärtig würde es Beste wohl schon reichen, zunächst mal wieder zur Stammkraft zu avancieren wie unter Ex-Trainer Frank Schmidt in Heidenheim. Das Europa-Abenteuer seines Ex-Klubs (“Dem Verein habe ich viel zu verdanken, Heidenheim wird immer in mir drin sein“) gegen den FC Chelsea in der Conference League beobachtet er nach seinen zwei Jahren auf der Ostalb nun aus der Ferne mit Hochspannung.

Für das eigene Standing hat Beste mit seinem Kurzauftritt in der Königsklasse dagegen nur bedingt etwas tun können. „Bei manchen Spielern passieren die Dinge aufgrund der Kultur und der Ankunft bei einem neuen Verein nicht über Nacht“, sagte Roger Schmidts Nachfolger Bruno Lage nach dem Abpfiff in Belgrad in Bezug auf den deutschen Legionär. „Wir alle und auch die Fans müssen verstehen, dass es diese Situationen gibt, dass die Spieler sich an die Sprache und Kultur anpassen müssen - es ist für einige einfacher als für andere.“

Erkennbar eher schwieriger erscheint es momentan für Beste, wenngleich sein neuer Coach über den Linksfuß meinte: „Er hat dabei mitgeholfen, das Team zu stabilisieren.“ Im Übrigen gebe es „keine Spieler von Herrn Roger Schmidt oder Bruno Lage, sie sind Benfica-Spieler und ich muss sie kennenlernen. Ich muss wissen, was sie mir bieten können, welchen Beitrag sie zur Mannschaft leisten können - von da an werden sie Minuten haben.“

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Wie geht es mit Beste im DFB-Team weiter?

Fighter Beste, 2022 noch in der 2. Bundesliga gegen Kontrahenten wie Sandhausen oder Jahn Regensburg unterwegs, nun aber an mondäner Stätte mit Fünf-Jahres-Vertrag ausstaffiert, ist nicht gekommen, um vorschnell aufzustecken. Benfica gilt gleichwohl als schwieriges Pflaster, kann Beschleuniger für noch höhere Ziele sein, Karrieren aber auch extrem ins Trudeln bringen, wie die Vergangenheit zeigt mit Blick auf die einst gefeierten Robert Enke und Julian Weigl.

Oder eben Luca Waldschmidt, mittlerweile im deutschen Unterhaus beim 1. FC Köln gelandet und vor nicht allzu langer Zeit noch im Dunstkreis der deutschen Nationalmannschaft, an deren Pforte auch Beste schon anklopfte, ehe er nach seiner Nominierung im März verletzt aus dem DFB-Quartier abreisen musste.

Bis zum nächsten Gegner für Benfica in der Champions League mit Atlético Madrid (2. Oktober) bleiben nun keine zwei Wochen. Noch mehr dürfte Beste aber auf das Auswärtsspiel beim FC Bayern (6. November) schielen. In den beiden Bundesliga-Duellen mit den Münchnern (2:4 und 3:2) hatte der Mann mit der Rückennummer 37 nicht nur wegen eines Treffers eine berauschende Leistung geboten.