Das Debüt von Serhou Guirassy überstrahlte am Wochenende in Dortmund alles. Doch nicht weniger überraschend war der Startelf-Einsatz eines anders BVB-Stars: Felix Nmecha bekam beim 4:2-Sieg gegen Heidenheim im defensiven Mittelfeld neben Pascal Groß den Vorzug vor Kapitän Emre Can und Marcel Sabitzer - der Lohn für seine harte Trainingsarbeit unter der Woche.
BVB-Star zurück im Rampenlicht
Der 23-Jährige war neben Niklas Süle, Julian Brandt und Serhou Guirassy gerade einmal einer von vier BVB-Profis, die in der Länderspielpause auf dem Rasen in Dortmund-Brackel gestanden hatten
Nmecha kämpft sich mit Trainingsfleiß zurück
„Wir haben hoffentlich eine sehr lange Saison und einen nicht so großen Kader. Deshalb ist es auch unsere Verantwortung die Mischung aus geistiger und körperlicher Frische zu finden, damit wir keine Verletzungen haben“, erklärte Sahin, der Nmecha attestierte, „wirklich gut“ trainiert zu haben.
Die logische Konsequenz: Nmecha stand über die gesamten 90 Minuten auf dem Platz und hatte gute Ansätze in seinem Spiel. Trotz seiner körperlichen Präsenz (1,90 Meter) konnte er sich auch mit dem Ball schnell drehen und das Spiel beschleunigen.
Ob er auch gegen Brügge (LIVETICKER) starten darf, ließ Sahin auf der Pressekonferenz offen. Tendenz: Eher nicht. Wohl auch, weil seine Konkurrenten Emre Can und Marcel Sabitzer mit den Hufen scharren.
„Ich bin da sehr entspannt und freue mich extrem, eine Luxussituation zu haben, wo ich mich entscheiden muss zwischen drei, vier sehr sehr guten Fußballern“, meinte Sahin, kündigte aber auch an, dass sowohl Can als auch Sabitzer wieder „infrage“ kommen.
Nmecha bleibt beim BVB hinter den Erwartungen
Alles lief bei Nmecha gegen Heidenheim dennoch nicht rund. Mal ließ sich er sich zu einfach den Ball abluchsen, mal spielte er den Ball direkt in die Füße des Gegenspielers.
Zurückzuführen sind diese Fehler mit Sicherheit zum Teil auch auf seine fehlende Spielpraxis - das leidige Lied der vergangenen Spielzeit.
Nmecha brachte es in der abgelaufenen Saison auf 29 Einsätze, stand dabei aber nur 13-mal von Beginn an auf dem Platz (zwei Tore, zwei Vorlagen) - wohl auch wegen seiner zahlreichen Wehwehchen.
Verletzungen werfen Nmecha immer wieder zurück
Schon bei seinem Wechsel im vergangenen Sommer war er mit muskulären Problemen in Dortmund angekommen - ein erster Rückschlag für den Ex-Wolfsburger. Mitte November schien es so, als würde der 30-Millionen-Euro-Mann gerade so richtig in Schwung kommen, doch anhaltende Hüftprobleme warfen ihn erneut zurück.
Die enorm hohen Erwartungen konnte er in Dortmund bislang nicht erfüllen. Viele sahen in Nmecha den Bellingham-Nachfolger.
Doch der Vergleich ist längst Geschichte. Einige BVB-Fans haben Nmecha schon gar nicht mehr groß auf dem Zettel, stempelten ihn zu früh als Fehleinkauf ab. Genau das könnte jetzt seine Chance sein: Unaufgeregt im Hintergrund arbeiten und sich für künftige Aufgaben empfehlen.