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BVB: Damit schießt Can ein Eigentor - ein SPORT1-Kommentar

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BVB: Damit schießt Can ein Eigentor - ein SPORT1-Kommentar

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So viele können sich nicht irren!

Emre Can fühlt sich ungerecht behandelt. Dass der BVB-Kapitän offen und ehrlich über seine Gefühlslage spricht, ist bemerkenswert. Dennoch: Ein dickeres Fell würde nicht schaden. Ein Kommentar.
BVB-Kapitän Emre Can sieht sich von den Medien nicht immer fair beurteilt. Demnach fühlt sich der Nationalspieler ungerecht behandelt.
Manfred Sedlbauer
Manfred Sedlbauer
Emre Can fühlt sich ungerecht behandelt. Dass der BVB-Kapitän offen und ehrlich über seine Gefühlslage spricht, ist bemerkenswert. Dennoch: Ein dickeres Fell würde nicht schaden. Ein Kommentar.

Emre Can will seine Kritiker verstummen lassen - durch Aussagen und Gesten. Mit seinem Jubel am vergangenen Spieltag gegen Heidenheim, als er sich den Finger auf die Lippen legte, hat er sich dennoch keinen Gefallen getan.

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Dem BVB-Kapitän war es spürbar ein Anliegen, den über die vergangenen Wochen und Monate angestauten Frust rauszulassen. Dass Profisportler, gerade Fußballer, offen über ihre Gefühle sprechen, ist erst einmal bemerkenswert.

Warum sollten sie nicht sagen dürfen, was sie denken, was sie fühlen? Meinungsstärke und Offenheit ist doch genau das, was wir alle wollen. 08/15-Antworten kann jeder.

Can muss als Kapitän Kritik abkönnen

Doch Can schießt damit zugleich auch ein Eigentor. Denn wegen seiner provokanten Geste und seiner Aussagen werden Fans und Kritiker in Zukunft noch genauer auf ihn und seine Leistungen schauen.

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Das Meckern über Emre Can ist längst nicht neu. Schon in der vergangenen Spielzeit war er immer wieder ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Viele Fans spotteten über ihn und sahen ihn als Schwachstelle der Mannschaft. Wenn er eine überschaubare Leistung zeigte, wurden die Stimmen laut. Wenn er überzeugte, hörte man nichts. Die Beurteilung seiner Leistung ist oft nicht ausgewogen und unfair!

Doch genau diese Kritik abzukönnen und seinen Kopf für den Verein hinzuhalten, gehört zur Stellenbeschreibung eines Kapitäns bei einem Top-Klub wie Borussia Dortmund. Ein Spieler mit der Binde am Arm rückt automatisch in den Fokus.

Can? So viele Trainer können sich nicht irren!

Can ist ein Mensch, der sich laut Sportdirektor Kehl oft „zu viele Gedanken“ macht, der Dinge zu nah an sich heranlässt. Es scheint so, als wäre das Kapitänsamt eine Last.

Can war seit seinem Wechsel zum BVB in jeder Saison eine feste Größe in der Mannschaft – egal, ob der Trainer Lucien Favre, Marco Rose, Edin Terzic oder nun eben Nuri Sahin heißt. Der 30-Jährige ist der Mann für alle Fälle, ein Abräumer, den der BVB so nicht in seinen eigenen Reihen hat.

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Dass er zudem auch Innenverteidiger spielen kann und wahnsinnig schnell ist, kommt bei seinen Trainern gut an. Dazu ist er ein Typ, der vorangeht, sich immer reinhaut und gewinnen will.

Auch Nationaltrainer Julian Nagelsmann überzeugte Can. Der DFB-Übungsleiter nominierte ihn für die Heim-EM nach und war positiv überrascht vom BVB-Mann, der bei vier der fünf EM-Spiele auf dem Platz stand, im Viertelfinale gegen Spanien sogar von Beginn an.

So viele Trainer können sich bei der Beurteilung seiner Leistungen nicht irren!

Can muss sich ein dickes Fell wachsen lassen

Sich zu verteidigen, wenn man sich in die Ecke gedrängt fühlt, ist ein menschlicher Schutzmechanismus. Die hohe Konkurrenzsituation auf seiner Position dürfte diesen Mechanismus bei Can verstärkt haben. Dennoch zeugt es auch von einer gewissen Portion Dünnhäutigkeit.

Allen wird er es sowieso nie recht machen können - auch in Zukunft nicht. Deshalb die Empfehlung: Can muss sich ein dickes Fell wachsen lassen.