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"Klingt bescheuert": Hummels hadert mit BVB-Pleite gegen Real - Stimmen zum Finale

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"Klingt bescheuert": Hummels hadert mit BVB-Pleite gegen Real - Stimmen zum Finale

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„Möchte ich nicht mehr kommentieren“

Borussia Dortmund erlebt einen bitteren Final-Abend im Wembley. Mats Hummels erklärt, wie stolz er auf die Mannschaft ist. Die Stimmen zum Abend.
Hätte Vinicius Junior in der zweiten Hälfte des Champions-League-Finals vom Platz fliegen müssen? Borussia Dortmunds Trainer Edin Terzic weicht zwar aus, lässt aber leise Schiri-Kritik durchblicken.
SPORT1
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von SPORT1
Borussia Dortmund erlebt einen bitteren Final-Abend im Wembley. Mats Hummels erklärt, wie stolz er auf die Mannschaft ist. Die Stimmen zum Abend.

Es war ein Final-Abend, wie er für Borussia Dortmund nicht unglücklicher hätte laufen können: Auf eine starke erste Hälfte mit einigen hochkarätigen Tor-Chancen für die Schwarz-Gelben folgten zwei bittere Gegentore in der Schlussphase der Partie.

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Konsequenz: Der BVB verlor mit 0:2 gegen Real Madrid - und musste damit nach 2013 bereits die zweite Final-Niederlage im Wembley hinnehmen.

Während einige Stars der Königlichen offen eingestanden, dass Dortmund über große Teile der Partie die bessere Mannschaft gewesen war, haderte Mats Hummels mit den vergebenen Chancen - machte seinem Team aber zugleich ein großes Kompliment. SPORT1 hat die Stimmen zum Final-Abend vom ZDF und DAZN zusammengetragen.

Hummels: „Wahnsinns-Angriffe gefahren“

Mats Hummels (BVB-Abwehrspieler) ...

... über die Niederlage: „Wir haben ein großartiges Spiel gezeigt. Es klingt bescheuert: Ich bin stolz auf die Mannschaft, wie wir hier aufgetreten sind gegen eine Mannschaft, von der 28-mal jeder Einzelne schon im Champions-League-Finale stand. Wir hatten drei zusammengerechnet mit Marco, Emre und mir. Wir haben Wahnsinns-Angriffe gefahren und haben es verpasst, das Tor zu schießen. Und dann machen wir ein paar Fehler und Real schlägt zu, wie sie es seit 100 Jahren gefühlt machen. Es ist irgendwo eine Qualität und Können, aber du kannst dich nicht drauf verlassen, dass der Ball den Millimeter vom Innenposten rausspringt.“

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... über Real: „Sie machen kaum große Fehler, schenken dir nie ein einfaches Tor. Wir hatten vier, einer von denen muss rein. Kein Vorwurf, es war ein großartiges Spiel von jedem. Man kann die bespielen, man kann die ewig bespielen. Sie wollen nicht verteidigen, sie verteidigen auch nicht gut. Das hätten wir noch geduldiger machen müssen, haben aber irgendwann die Ruhe verloren.“

... über das erste Gegentor durch Dani Carvajal: „Ich denke schon, dass ihn einer hatte, aber ich weiß es nicht mehr [...] (nachdem Hummels die Szene gesehen hatte, Anm. d. Red.) Das möchte ich nicht mehr kommentieren. Problematisch war, dass wir in dieser Phase so viele Standards zugelassen haben. Es hatte vorher schon ein paar Mal gebrannt. Das war Ergebnis dessen, dass wir zu viele Bälle abgegeben haben.“

... über seine Zukunft: „Ich habe keine Ahnung, was bei mir im Juli passiert. Es fühlt sich komisch an, das nicht zu wissen. Das wird in den nächsten Wochen entschieden. Heute überwiegt die Enttäuschung.“

Nico Schlotterbeck ist nach der Champions-League-Niederlage gegen Real Madrid enttäuscht. Der Dortmunder Verteidiger hält damit nicht hinter dem Berg.
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Nico Schlotterbeck niedergeschlagen: "Weiß gar nicht, wie der Abend enden soll"

Brandt: „Man geht in den Schmerz rein“

Julian Brandt (BVB-Mittelfeldspieler) ...

... über die ersten Gefühle: „Man fängt an, das Spiel zu verdauen, zu realisieren, was für eine Chance man hatte. Man geht in den Schmerz rein, aber das ist ein Teil des Ganzen. Perfekt wäre es gewesen, wenn wir in der ersten Halbzeit geschafft hätten, sie zu killen. Wir haben es geschafft, bei Real in die Köpfe zu kommen. Wir hatten sie echt an der Wand, aber das bringt alles nichts, wenn du die Chancen nicht machst.“

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.. über das erste Gegentor: Du kassierst billig das 1:0. Real hat gezeigt, wie man Standards verteidigt. Und wir lassen Carvajal in der einen Situation laufen. Er steht frei und köpft aufs Tor.“

Gregor Kobel (BVB-Torwart) ...

... über die Niederlage: „Es schmerzt extrem. Wir wussten, dass wir eine Riesenchance haben. Ihre Qualität ist offensichtlich. Auch wenn sie es nicht so aggressiv im Anlaufen gemacht haben, waren sie immer griffig.“

... über die Kroos-Ecken: „Mit was für einer Konstanz Toni die Bälle reinbringt, ist Wahnsinn. Da kam wirklich jeder genau so, wie er kommen musste. Schon davor habe ich gemerkt, dass die, die zum Tor kommen, extrem gefährlich sind. Die kommen genau dahin, wo die Räume offen sind. Wir spielen Mann gegen Mann mit zwei im Raum, da ist es schwierig alles abzudecken. Einfach Qualität.“

... über das Ende von Marco Reus: „Es ist unfassbar bitter. Ich möchte gar nicht versuchen, mich in ihn reinzuversetzen, wie seine Gefühlswelt aussieht. Ich hätte es ihm von Herzen gegönnt, dass er seine Karriere mit einem Riesenerfolg beenden kann.“

Terzic: „Sie hatten diesen Killerinstinkt“

Edin Terzic (BVB-Trainer) ...

... über das Spiel: „Wir haben ein tolles Spiel gezeigt und vielleicht ein bisschen mehr verdient gehabt. In der ersten Halbzeit hatten wir das Gefühl: Wir hatten sie. Wir haben von der ersten Sekunde an der ganzen Welt gezeigt, dass wir daran glauben, das Spiel zu gewinnen. Sie hatten diesen Killerinstinkt. Der hat uns gefehlt. Dann sieht man, welche Qualität sie haben. Deshalb sind sie wieder einmal verdientermaßen der Champion.“

Auf der PK nach dem verlorenen Champions-League-Finale fragt ein Reporter Edin Terzic, warum der BVB-Trainer so spät wechselte. Dortmunds Coach erklärt seine Gedankengänge.
01:33
Zu spät gewechselt? Edin Terzic erklärt sich

... über den Vergleich zur verpassten Meisterschaft im vergangenen Jahr: „Es gibt eine Parallele: Dass wir wieder ein Tor nach einer Ecke am ersten Pfosten kassiert haben und dadurch in Rückstand geraten sind. Ansonsten kann man die Spiele nicht vergleichen. Das, was uns letztes Jahr so wehgetan hat, war, dass wir nicht das gespielt haben, was wir wollten. Heute hat man eine BVB-Mannschaft gesehen, wie man sich das wünscht. Wir nehmen den Wunsch mit, diesen großen Glauben mitzunehmen. Nur mit diesem Glauben entsteht irgendwann mal Erfolg und Selbstvertrauen. Das ist der klare Auftrag ab morgen.“

Watzke hatte eine böse Vorahnung

Hans-Joachim Watzke (BVB-Geschäftsführer) ...

... über das Gefühl nach der Niederlage: „Total enttäuscht, das ist ganz normal. Wir haben es sehr gut gemacht. Hätten in Führung gehen müssen, dann wäre es ein anderes Spiel geworden. Wir wurden irgendwann ab der 60. Minute ein bisschen müde. Real nutzt das eiskalt aus. Ich war in der Halbzeit schon ein bisschen skeptisch, weil wir aus dieser großen Überlegenheit kein Tor gemacht haben. Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Stolz bin ich darauf, dass wir überhaupt hier sind. Wenn du im Finale bist und dominierst und diese Chancen hast und am Ende gewinnt dann wie fast immer Real Madrid, dann ist das schon enttäuschend.“

Sebastian Kehl (BVB-Sportvorstand) ...

... über den Spielverlauf: „Wir haben eine überragende erste Halbzeit gespielt. Kaum was zugelassen. Wir müssen ein Tor machen und haben das Spiel unfassbar im Griff gehabt. Dann geraten wir durch eine Standardsituation in Rückstand und waren nicht mehr so dran. Wir hätten es verdient gehabt, heute zu gewinnen. Wir sind stolz auf uns und unsere Fans, sind aber trotzdem sehr enttäuscht. Wir waren so nahe dran, dann musst du das Ding auch ziehen. Ich bin jetzt leer.“

Marco Reus absolviert bei der 0:2-Niederlage im Champions-League-Finale sein letztes Spiel für Borussia Dortmund. BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl hätte ihm einen freudigeren Abgang gewünscht.
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Sebastian Kehl über Marco Reus: "Tut mit wahnsinnig leid für ihn"

Kroos: „Bedeutet mir unfassbar viel“

Toni Kroos (Real-Mittelfeldspieler) ...

... über den Triumph und seinen Abschied: „Meinen persönlichen Abschied hatte ich letzte Woche schon. Aber das bedeutet mir unfassbar viel. Das Entscheidende war erst mal, dass wir in der ersten Halbzeit kein Gegentor bekommen haben, das wäre mehr als möglich gewesen. Die Halbzeit war nicht gut. Man muss auch Dortmund loben. Sie hatten einen sehr guten Plan zum Umschalten, wir hatten mit Ball wenige Lösungen und Bälle einfach verloren. Und dann ging die Post ab nach hinten. Da können wir uns nicht beschweren, wenn wir zurückliegen. Danach sind wir besser ins Passspiel reingekommen. Nach dem Tor hatte ich nicht mehr gefühlt, dass etwas schiefgeht. Aber es hat lange gedauert, bis wir die bessere Mannschaft waren. Wehmut bringt nichts, aber es wird schwierige Momente geben.“

... ob es sein schönster Titel ist: „Mit dem Hintergrund der Entscheidung ganz sicher.“

... über seine Gedanken nach dem 2:0: „Dass du es langsam nicht mehr glauben kannst, wie die Spiele in welche Richtung gehen.“

... wem er am meisten danken muss: „Sicherlich meiner Frau, weil es etwas ist, was immer da ist. Trainer und Spieler haben hin und wieder gewechselt, aber diese Sicherheit, dieses Geregelte, dieses immer hinter einem Stehen, ist so wichtig. Da blieb nichts zu wünschen übrig.“

Antonio Rüdiger (Real-Abwehrspieler) ...

... über den Triumph und Dortmunds Stärken: „Es war ein hartes Stück Arbeit. Respekt an Dortmund, die haben es sehr, sehr gut gemacht. Aber am Ende des Tages: Hasta Final, so sind wir, Real Madrid. Wir glauben immer daran, wir wissen, wie wir leiden müssen, und wir kriegen immer unsere Chance. Das sieht man am Spielstand.“

Jude Bellingham (Real-Abwehrspieler) ...

... über Dortmund: „Sie waren in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft, hätten mit 2:0 oder 3:0 führen können. So ehrlich müssen wir sein. Wenn du uns nicht killst, kommt es zurück und wird dich verfolgen. Ich habe großen Respekt für beide Klubs. Dieser ist jetzt sehr speziell für mich, der alte auch.“

... über seinen BVB-Abschied: „Es wurden sehr viele Lügen verbreitet, wie ich den Klub verlassen habe. Das ist absoluter Unsinn. Ich liebe beide Klubs. Ich werde für immer dankbar sein, was der BVB für mich getan hat. Es ist sehr schade, wie es für sie gelaufen ist.“