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Mbappés Abschiedstournee: Happy End oder die nächste Bruchlandung?

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Mbappés Abschiedstournee: Happy End oder die nächste Bruchlandung?

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Zeigt der Fußballgott Mitleid?

Kylian Mbappé schweigt (noch), befindet sich aber bereits auf seiner Abschiedstournee. Eine Ära, die mit einem Happy End oder der nächsten Bruchlandung zu Ende geht. Im Prinzenpark hat man derweil seinen Frieden mit dem Prinzen von Bondy geschlossen.
PSG muss sich verstärken, sollte Kylian Mbappé den Klub im Sommer wirklich verlassen. Die Pariser sollen dabei niemand Geringeren als Barcelonas Youngster Lamine Yamal auf dem Zettel haben.
Kylian Mbappé schweigt (noch), befindet sich aber bereits auf seiner Abschiedstournee. Eine Ära, die mit einem Happy End oder der nächsten Bruchlandung zu Ende geht. Im Prinzenpark hat man derweil seinen Frieden mit dem Prinzen von Bondy geschlossen.

Eine Ära neigt sich dem Ende entgegen und könnte zum Schluss doch noch ihren Höhepunkt erreichen. Nach Jahren des Scheiterns und vernichtender Kritik von allen Seiten hat der Fußballgott Paris Saint-Germain und Kylian Mbappé eine Hintertür offengehalten - mit Ausblick auf ein Happy End.

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Denn trotz der knappen Hinspiel-Niederlage im Signal Iduna Park (0:1) könnten die Chancen der Pariser auf ein Endspiel um den Henkelpott schlechter stehen. Mit einem Sieg vor heimischem Publikum wäre bereits mindestens die Verlängerung erreicht – mit den eigenen Fans im Rücken. Ab diesem Punkt sind es nur noch Nuancen, die darüber entscheiden, ob der ganze große Wurf gelingen soll oder die nächste Bruchlandung folgt.

Für einen wird es das letzte große Auftreten im heimischen Prinzenpark sein, zumindest auf internationaler Bühne. Mbappé, der Prinz von Bondy (Pariser Stadtteil, aus dem Mbappé stammt), Frankreichs einstiges Supertalent, das zum Gesicht des französischen Fußballes wurde, wird seine Heimatstadt verlassen. Nach Jahren des Wechseltheaters ist sein Transfer zu Real Madrid in diesem Sommer wohl beschlossene Sache. Nur verkündet ist er noch nicht – und das aus gutem Grund!

Real Madrid? Deswegen schweigt Mbappé (noch)

Bei einem Pariser Final-Einzug könnte der 25-Jährige schließlich im Endspiel um den Henkelpott auf seinen zukünftigen Arbeitgeber treffen, sofern sich dieser im Rückspiel gegen den FC Bayern (Hinspiel 2:2) durchsetzt. Allein deswegen schweigt der Franzose bislang, wenn es um seine Zukunft geht.

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Fliegt er allerdings mit PSG aus der Königsklasse oder Real scheitert an Bayern, dann darf man mit einer baldigen Verkündung rechnen. Dann könnte sich Mbappé am Sonntag gegen Toulouse (21 Uhr im SPORT1-Liveticker) bei seinem endgültig letzten Heimspiel vor seinen Fans im Pariser Prinzenpark verabschieden.

Mbappé muss im Vergleich zum Hinspiel zulegen

Eine Verabschiedung, die sicher positiver ausfallen würde, sofern Mbappé gegen den BVB der Final-Einzug gelänge. Um das allerdings möglich zu machen, braucht es einen anderen Mbappé als noch im Hinspiel. Da war er mit seinem Pfostentreffer (51.) zwar gefährlich, leistete sich aber mit 16 Stück die zweitmeisten Ballverluste auf dem Feld, presste beim Gegentor nicht intensiv genug auf Vorlagengeber Nico Schlotterbeck und erlebte laut der französischen Sport-Zeitung L‘Équipe allgemein einen „seltsamen Abend“, an dem er nur mit zwei seiner acht Dribblings Erfolg hatte.

Das weiß auch PSG-Trainer Luis Enrique und nimmt Mbappé nun besonders in die Pflicht. „Wir haben immer ein gemeinsames Ziel: Von hinten heraus wollen wir so spielen, dass der Ball auf die beste Art und Weise zu den Stürmern gelangt. Und von den Stürmern verlangen wir, dass sie dafür sorgen, dass der Ball nicht in unsere Verteidigung gelangt. Auch Weltklassespieler müssen bei der Verteidigung helfen.“

Doch unabhängig vom Ausgang der Partie am Dienstagabend (21 Uhr im SPORT1-Liveticker) wird es am Sonntag ein Abschied mit gemischten Gefühlten, ein Abschied vor Fans, die ihn nie so innig liebten, wie man es anhand seiner Zahlen vermuten würde. Immerhin ist der Franzose mit 255 Toren (305 Einsätze, 108 Vorlagen) der Rekordtorschütze des Klubs, wird bald zum sechsten Mal Torschützenkönig der Ligue 1.

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Und trotzdem gab es immer eine Kluft zwischen dem Prinzen von Bondy und den Fans von PSG, vor allem den Ultras. Denn während er von den jungen Anhängern und der breiten Öffentlichkeit bewundert wird, seine Trikots im Fanshop der Verkaufsschlager Nummer eins sind und er durch seine Rekorde weltweit für Bewunderung sorgte, spaltet er das Fanlager.

Prinzenpark will Mbappés „letztes Feuer genießen“

Denn den Pariser Ultras, die zuletzt in Dortmund für durchaus positive Schlagzeilen sorgten, sind Zahlen, Statistiken und Rekorde egal. Kurzum: All das, was Mbappé ausmacht. Was die Ultras seit Beginn der Mbappé-Ära in Paris vermissen und nie bekommen sollte, war Mbappés Bekenntnis zum Klub – und damit zu ihnen.

Die inzwischen fast seit 2022 andauernde Wechselposse um seinen Abgang hat das Verhältnis natürlich nicht positiv beeinflusst, und doch scheint der Prinzenpark inzwischen seinen Frieden mit seinem Aushängeschild gefunden zu haben. Wurde Mbappé in den vergangenen Jahren angesichts seines fehlenden Bekenntnisses und des im Raum stehenden Abgangs immer wieder ausgepfiffen, ist diese Saison nichts zu hören. „Der Park scheint sich damit abgefunden zu haben und zieht es vor, sein letztes Feuer zu genießen“, schreibt die L‘Équipe über die gegenwärtige Stimmung im Pariser Fanlager, das sich übrigens sogar noch Hoffnung auf das Triple machen kann (Pokalfinale gegen Lyon).

Der Prinz von Bondy kann sich krönen

In Anbetracht seines Abgangs erhalte Mbappé derzeit sogar den lautesten Applaus, wenngleich seine Leistung im Hinspiel gegen Barcelona (CL-Viertelfinale, 2:3) zuletzt auch für Kritik von Experten sorgte. Mit einem Doppelpack im Rückspiel (4:1) ließ er diese jedoch verstummen und steht nun sogar vor der Möglichkeit, die Erfolglosigkeit der letzten sieben Jahre vergessen zu machen.

Sieben Meisterschaften und drei Pokal-Siege in allen Ehren, doch in Paris zählt seit Jahren nur noch die Königsklasse. Mit dem Gewinn des Henkelpotts könnte sich der Prinz von Bondy endlich eine Krone aufsetzen – und seine Heimatstadt dann mit reinem Gewissen in Richtung der Königlichen verlassen.