Mats Hummels wirkt in den letzten Wochen lockerer und entspannter als sonst. In manchen Situationen schon so, als würde er das alles nicht mehr ganz so ernst nehmen. So, als würde er nicht mehr alles auf die Goldwaage legen. Seine sportlichen Leistungen scheint das zu beflügeln.
Hummels überzeugt: Alles egal!
„Was will man mehr“, schrieb Mats Hummels auf Instagram nach dem Halbfinal-Rückspiel über ein Foto mit der Finalansetzung, abgerundet mit einem Feuer-Emoji.
BVB-Routinier Hummels mit Spitze Richtung München
Klar ist: Der BVB, allen voran sein Mann der Stunde, ist heiß auf das Endspiel der Champions League gegen die Königlichen aus Madrid. Auch wenn in Dortmund die Meinung vorgeherrscht hatte, der Finalgegner sei ihnen egal, ist Hummels dennoch der Meinung: BVB gegen Real - mehr geht wohl nicht. Eine kleine Spitze in Richtung seiner Ex-Kollegen nach München? Möglich!
Überhaupt ist das öffentliche Auftreten des Innenverteidigers in letzter Zeit auffällig.
Mats Hummels immer mit einem flotten Spruch
Zwei Spiele, zweimal Matchwinner. Sportlich ist Hummels aktuell über jeden Zweifel erhaben und einer der Hauptgründe für den Siegeszug des BVB in der Königsklasse. Von der UEFA wurde er in beiden Halbfinal-Spielen gegen Paris zum „Man of the Match“ gekürt. Sichtlich stolz und überaus lässig präsentierte „Mr. Cool“ seine Trophäe mit freiem Oberkörper in der Umkleidekabine sitzend via Instagram seinen Followern.
Kurz zuvor meinte er im Interview, nachdem er seine Matchwinner-Trophäe auf den Experten-Tisch abgestellt hatte: „Ich bringe euch immer was mit.“ Und auch als er die Runde verließ, konnte er sich einen flotten Spruch nicht verkneifen, als er meinte, es werde aufgrund der Auszeichnungen langsam „voll zuhause“.
Social-Media-König Hummels mit Meinung und Spott
Mats Hummels ist jemand, der, anders als die meisten seiner Fußball-Kollegen, seine sozialen Kanäle noch selbst pflegt. Der 35-Jährige scheut nicht davor zurück, seine Meinung zu bestimmten Themen kundzutun, meist auch ironisch.
„Good harvesting this week my fellow farmers“, schrieb er vor wenigen Wochen nach den Siegen von Leverkusen, BVB und dem FC Bayern im internationalen Geschäft. Zu Deutsch: Gute Ernte diese Woche, meine Bauernkollegen.
Der 35-Jährige stichelte damit gegen die Engländer, die die Bundesliga oft als „Farmers League“, als Bauernliga verspotten, in der Talente ausgebildet und dann von der Premier League gekauft werden.
Endet die Hummels-Ära beim BVB mit dem Henkelpott?
Mit seiner süffisanten und heiteren Laune wirkt es gerade so als wäre Hummels so frei und sorglos wie selten zuvor. So als würde das BVB-Urgestein den Spätherbst seiner Karriere in vollen Zügen genießen. Ob für ihn überhaupt noch mehr als zwei Bundesliga- und ein Champions-League-Spiel dazukommen, ist derzeit noch unklar.
Fakt ist: Hummels‘ Vertrag läuft am Saisonende aus. Mit dem Verein hat er sich darauf verständigt, über seine Zukunft, wie schon im vergangenen Jahr, spät entscheiden zu wollen - womöglich erst nach dem Saisonfinale am 1. Juni in Wembley.
Er wolle auf die „Signale“ seines Körpers hören. Auch sein Sohn Ludwig spielt bei seiner Zukunftsentscheidung eine große Rolle. Denn der in München lebende Junior wird im September eingeschult. Papa Hummels möchte sicherstellen, dass das mit seinem Leben und Alltag vereinbar ist.
Hummels stemmt sich gegen die geschlossene EM-Tür
Der große Traum von der Heim-EM war für Hummels eigentlich schon ausgeträumt. Denn Bundestrainer Julian Nagelsmann hat die Tür zur Europameisterschaft eigentlich schon so gut wie geschlossen, als er meinte, dass Hummels als „Backup“ nicht so gut ins System passe. Auch vom „Momentum“ war immer wieder die Rede. Das dürfte jetzt wohl kein Punkt mehr gegen den Weltmeister von 2014 sein.
Feststeht: Hummels sticht auf der Zielgeraden seiner Karriere nicht nur mit Leistung, sondern auch mit Sorglosigkeit hervor.