Da war Feuer drin! BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl hat beim Champions-League-Kracher in Madrid (1:2) Bekanntschaft mit dem berüchtigten Atlético-Coach Diego Simeone gemacht.
Simeone geht auf Kehl los!
„In der Situation kommen Emotionen mal zusammen. Es ging darum, heute dagegenzuhalten, das war in der Situation der Fall. Mehr war es auch nicht. Es ging um eine Szene auf dem Platz. Das weiß er, das weiß ich und dann war es auch erledigt“, sagte Kehl nach der Partie.
Was war zuvor passiert? Nachdem sich Kehl über ein Foul von Rodrigo De Paul an Dortmunds Kapitän Emre Can beschwerte und dazu auf Höhe der Mittellinie an den Spielfeldrand schritt, sah er sich plötzlich Auge in Auge mit „El Cholo“.
Kehl Auge in Auge mit Simeone!
Simeone passte das Eingreifen von Kehl offenbar überhaupt nicht. Wütend stapfte er auf den Borussen-Boss zu, schimpfte auf ihn ein und schubste ihn mehrmals, um ihn zu seiner Bank zurückzuschicken.
Kehl aber wich nicht zurück, beide Kontrahenten standen sich gegenüber - die Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt, bis Simeones Assistent Nelson Vivas einschritt und die beiden Streithähne trennte.
Ballack lobt den BVB-Boss
„Wir kennen die Verhaltensweisen von Atlético, inklusive Trainer“, kommentierte DAZN-Experte Michael Ballack die Szene und lobte Kehl. „Absolut richtig“, sei es, dass der BVB-Boss Simeone die Stirn geboten habe: „Du darfst dir nicht alles gefallen lassen. Wir kennen Simeone an der Linie. Wenn der Schiedsrichter da nicht eingreift, ist es sicherlich auch mal erforderlich, ihn zurechtzuweisen. Da hat sich Sebastian Kehl berufen gefühlt, das mal zu machen.“
Das sei wichtig in der bekannt hitzigen Atmosphäre von Madrid, fügte Ballack an: „Das macht es alles nicht einfacher, aber da musst du dich wehren. Um dich auf diesem Niveau durchzusetzen, musst du auch damit fertig werden. Das kann Atlético in Perfektion.“
Becker feiert Kehl: „Wunderbare Szene“
Aber nicht nur bei Fußball-Experten sorgte die Szene für Begeisterung. „Wunderbare Szene“, kommentierte die Tennis-Legende das Duell an der Seitenlinie.
„Stärke zeigen, wenn angemessen! Mehr davon beim Rückspiel“, forderte Becker und schickte damit eine Botschaft an die BVB-Stars, die gerade in der Anfangsphase zu kämpfen hatten und nach 32 Minuten mit 0:2 in Rückstand lagen.
Trainer Edin Terzic, der die Szene nicht mitbekommen hatte, wunderte sich jedoch wenig über die Auseinandersetzung: „Man weiß, dass man hier nicht nur elf Spieler braucht, sondern alle Jungs. Das ist nichts Neues, das überrascht uns nicht.“