Diese Nachricht hat viele überrascht: Bundestrainer Julian Nagelsmann hat seine Zukunft geklärt - und bleibt bis einschließlich der WM 2026 beim DFB. Der FC Bayern soll ebenfalls an einer Rückkehr des 36-Jährigen interessiert gewesen sein und muss sich jetzt abermals anderweitig umschauen, nachdem auch andere Trainer-Kandidaten wie Xabi Alonso oder Sebastian Hoeneß die Verträge mit ihren aktuellen Klubs verlängert hatten.
Das sagt Tuchel zum Nagelsmann-Hammer
Die Trainersuche geht also ohne Nagelsmann weiter - und der Rekordmeister richtet den Fokus auf die anstehenden Spiele. Die Bayern hatten mit dem 1:0-Sieg im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen den FC Arsenal gerade erst das Halbfinale in der Königsklasse klargemacht - und wollen einen versöhnlichen Ausklang in der Bundesliga nach einer verkorksten Saison.
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Auf der Pressekonferenz des FC Bayern am Freitag äußerte sich Trainer Thomas Tuchel zum Nagelsmann-Hammer, aber auch darüber, wie er mit dem Team nach dem Königsklassen-Triumph nun in das Spiel gegen Union Berlin am Samstag geht.
SPORT1 hat die PK zum Nachlesen.
+++ Die PK ist beendet +++
Die Bayern trainieren am Freitag noch einmal und reisen dann zum Auswärtsspiel in Berlin.
+++ Wie er den Sieg gegen Arsenal gefeiert hat +++
Sie haben es gesehen. Es war ausgelassene Stimmung in der Kabine. Das sind normalerweise die schönsten Momente, weil es so unmittelbar nach dem Abpfiff ist und die Erleichterung und die Freude so groß war über das verdiente Weiterkommen, über die Leistung, über den besonderen Schritt im Halbfinale zu sein. Und dann war es anschließend eigentlich sehr ruhig. Da haben wir es mit dem Trainerteam und mit Freunden ausklingen lassen. Das Aufwachen macht trotzdem Laune, auch wenn es eine kurze Nacht war.
+++ Wie frei man beim FC Bayern arbeiten könne +++
Ich glaube, dass das nicht nur einen Trainer von Bayern München betrifft. Das ist die Struktur, die sich in Deutschland etabliert hat in den Fußballvereinen und mit denen die Trainer umgehen müssen. Am Ende des Tages ist es wichtig, dass man sich auf das konzentriert, was man beeinflussen kann: sein Trainerteam, der Staff, der auf das Team unmittelbar einwirkt und seine Spieler. Und am Ende muss man sich die Freiheit nehmen, die sportlichen Entscheidungen zu treffen. Denn das steht im Vertrag, dass du die sportliche Verantwortung hast. Aber die Struktur und die Meinungen und das Gerüst außenrum ist in Deutschland nun mal so etabliert, damit muss man umgehen.
+++ Tuchel über Thomas Müller, der gegen Arsenal nicht gespielt hat +++
Ich hoffe, dass unsere Beziehung so offen und ehrlich und wertschätzend ist, dass sie auch das aushält. Dass er das nicht mag, ist doch völlig klar. Das ich das nicht mag, ist auch klar. Weder ihm das zu erklären vorher, noch ihn danach versuchen aufzumuntern. Was soll ich ihm groß sagen am Tag danach? Da wird ihn nichts glücklich machen, was ich ihm zu sagen habe. Die Entscheidung war eine sportliche Entscheidung und das kann immer mal passieren - das ist nichts persönliches. Und das soll auf gar keinen Fall eine Abwertung seiner Leistung und seines Status‘ sein. Er ist professionell genug, das wegzustecken. Er ist professionell und Kerl genug, gestern dann auch im Training mit acht Spielern Gas zu geben und ums Gewinnen zu spielen.
+++ Tuchel über den Nagelsmann-Hammer +++
Ich habe eigentlich damit gerechnet als Rudi Völler verlängert hat. Das nehme ich von außen als ein sehr harmonisches Gespann wahr, Julian und Rudi. Und ich habe das Gefühl, dass sie ein gutes Team sind und sich da gut ergänzen und unterstützen. Deshalb habe ich eigentlich so ein bisschen damit gerechnet - auch wenn ich überhaupt nicht mit einbezogen war. Ich glaube, dass für die Nationalmannschaft die Entscheidung gut ist, weil sie jetzt Klarheit bringt, Stabilität bringt, vor der EM keine Diskussionen. Und deshalb jetzt hoffentlich der Schwung und der Spirit aus den Testspielen mit ins Turnier genommen werden kann. Und dann müssen die das wuppen alle zusammen. Es ist in einem Turnier immer alles möglich.
+++ Tuchel über den Einsatz von Serge Gnabry und Leroy Sané +++
Bei Serge wird es ein Wettlauf mit der Zeit vor dem Spiel gegen Real Madrid. Bei Leroy wird es ein Wettlauf mit den Schmerzen vor Frankfurt und Real. Wir werden ihn aller Voraussicht nach nicht nach Berlin mitnehmen, außer es passiert ein medizinisches Wunder über Nacht.
+++ Ob die Bayern Dominanz gegen Erfolg eingetauscht haben +++
Ja, es war ein sehr pragmatischer Ansatz in den Spielen, die Sie angesprochen haben. Und es wurden dann unterm Strich auch sehr attraktive und erfolgreiche Spiele. Das gab natürlich auch die Konstellation in den Spielen her. Wir haben auch gegen Mannschaften gespielt, die ihrerseits den Anspruch haben, auch dominant zu spielen. Ich weiß nicht, ob es überhaupt möglich ist, gegen eine Mannschaft wie Union Berlin, die normalerweise selber sehr tief steht, auf Konter spielt, mit extrem wenig Ballbesitz spielt, diesen Ansatz aufzugeben. Es wird auf uns zukommen, dass wir viel Ballbesitz haben am Samstag. Dass wir uns damit etwas schwerer tun gegen tiefstehende Gegner als im Umschalt-Moment ist einfach so. Das ist auch nichts Neues. Da haben wir viel mehr Platz und bisschen mehr Tempo in den Angriffen. Aber wir müssen auch in dem anderen besser werden, in dem dominanten Spiel besser werden.
+++ Ob die Euphorie nach dem Arsenal-Spiel der endgültige Startschuss ist +++
Das weiß ich nicht, kann ich nicht versprechen. Wir sind natürlich daran, das einzufordern und wollen das auch morgen unter Beweis stellen. Zunächst ist es wichtig, solche Momente auch zu feiern. Es bleibt extrem wenig Zeit in einem Terminkalender wie unserem. Es ist noch nicht ganz 48 Stunden her das Spiel. Wir bereiten uns auf den nächsten Gegner vor, wir haben die nächste Auswärtsreise. Was ich sagen will: Man kann das Feiern nicht aufschieben. Das sind ganz besondere Momente, weil das auch absolut nicht selbstverständlich war. Ich finde dass das sehr wichtig und auch dazugehört. Und ob das der Startschuss ist: Es wäre ein später Startschuss, wenn man das mal auf unsere Bundesligasaison herunterbrechen möchte. Es ist jetzt die Aufgabe, sich mental in eine Verfassung zu bringen, morgen Abend bereit zu sein. Wir haben noch ein paar Punkte zu holen in der Bundesliga, die Saison ist ja nicht vorbei.
+++ Tuchel darüber, ob er nach Nagelsmann-Hammer bei Bayern bleiben würde +++
Das ist mal eine pikante Eröffnungsfrage der PK! Mit Blick auf die soeben verkündete Bayern-Absage von Bundestrainer Julian Nagelsmann wird Tuchel gefragt, ob er sich vorstellen könne, eventuell doch bei Bayern zu bleiben, sollten die Bosse auf ihn zukommen. Tuchels klare Antwort:
Es ist so viel Konjunktiv. Ich habe eine Vereinbarung mit dem Verein, die ist kommuniziert und die steht.
+++ Die PK beginnt +++
Thomas Tuchel nimmt vor den Journalistinnen und Journalisten Platz.
+++ Herzlich willkommen +++
Hallo und herzlich willkommen im Liveticker zur PK des FC Bayern vor dem Bundesligaspiel bei Union Berlin (Samstag ab 18.30 Uhr im LIVETICKER). Ab 11.30 Uhr beantwortet Thomas Tuchel alle wichtigen Fragen zum Duell - und bezieht auch Stellung zur überraschenden Nachricht, dass Julian Nagelsmann bis 2026 beim DFB verlängert hat - und nicht sein Nachfolger auf der Trainerbank des Rekordmeisters wird.